Ende Oktober tritt Franz Speckner, der Leiter des Kolping-Bildungswerkes Cham, ab. Knapp 30 Jahre, davon fast ein viertel Jahrhundert als Zentrumsleiter, war er in der Einrichtung beschäftigt. Nun verabschiedet er sich in den Ruhestand, teilt die Zentrumsleitung des Kolping-Bildungswerkes Cham mit. Wie es immer seine Art war, vorausschauend zu arbeiten, hat er auch seinen Ausstieg geplant und in Abstimmung mit dem Vorstand mit Magdalena Nicklas und Thomas Sponfeldner zwei junge, motivierte und engagierte Nachwuchskräfte herangezogen und auf die Übernahme vorbereitet. Franz Speckner wechselte 1992 zum Kolping-Bildungswerk, nachdem er vorher schon zwei Jahre als Honorardozent im Rahmen der ausbildungsbegleitenden Hilfen beschäftigt war. Nach einem Jahr wurde ihm die Einführung der kooperativen Berufsausbildung übertragen, bei der das Kolping-Bildungswerk in Zusammenarbeit mit regionalen Ausbildungsbetrieben benachteiligte Jugendliche betreut.
Ende 1997 übernahm er dann die Zentrumsleitung. Nach der Übernahme der Erwachsenenbildung im Jahr 2000 wurde der Platz auf der Schanze zu klein. 2004 erwarb das Kolping-Bildungswerk das Gebäude der ehemaligen Spedition Scherbauer, welches mit sehr viel Eigenleistung der Mitarbeiter zu einem Bildungszentrum umgebaut wurde. Eine große Herausforderung war von 2015 bis 2017 die Betreuung von annähernd 60 unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten.
Neben der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung und der Ausbildungsbegleitung werden auch Maßnahmen zum Berufseinstieg für Erwerbslose durchgeführt. Zudem ist das Kolping-Bildungswerk in der Offenen Ganztagsbetreuung tätig. In vier Appartements im Hotel am Regenbogen Cham leistet das Kolping-Bildungswerk zudem sozialpädagogische Unterstützung für Jugendliche im Rahmen des betreuten Wohnens.
Magdalena Nicklas studierte nach dem Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife am Robert-Schuman-Gymnasium Cham Soziale Arbeit in Regensburg. Bereits während ihres Studiums war sie beim Kolping-Bildungswerk beschäftigt, absolvierte ihr Pflichtpraktikum in der Einrichtung und schrieb ihre Bachelorarbeit über eine Maßnahme des Kolping-Bildungswerkes. Im Anschluss daran legte sie den Masterstudiengang Management von Sozial- und Gesundheitsbetrieben in München ab. Für ihre Masterarbeit wählte sie wieder ein Thema in Zusammenarbeit mit dem Kolping-Bildungswerk. Nach Abschluss ihres Masterstudiums arbeitete sie in mehreren Maßnahmen und erwarb das Grundwissen, das ihr bei den künftigen Aufgaben zu Gute kommen wird. Thomas Sponfeldner studierte nach dem Abitur am Benedikt-Stattler-Gymnasium in Bad Kötzting Deutsch und Englisch für Lehramt Gymnasium. Eigentlich sollte seine Anstellung beim Kolping-Bildungswerk, wo er als Betreuer in der Offenen Ganztagsschule und als Deutschlehrer in Migrationskursen tätig war, nur eine Übergangslösung auf dem Weg zum Gymnasiallehrer sein. Schnell entschied er sich, langfristig am Kolping-Bildungswerk zu planen. Franz Speckner wünscht seinen Nachfolgern alles Gute, vor allem die notwendige Ruhe bei wichtigen Entscheidungen und auch das immer notwendige Quäntchen Glück.
