Bildung
Neuzugang am Campus Cham

Vor über zehn Jahren ließ sich die TH Deggendorf mit einer Zweigstelle in Cham nieder. Jetzt bekommt der Campus einen Professor.

04.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:07 Uhr
Max Glaser
Prof. Jürgen Wittmann (2. von rechts) wurde von Alexander Stöger (v. l.), Bürgermeister Martin Stoiber und Prof. Wolfgang Aumer an seiner neuen Wirkungsstätte begrüßt. −Foto: Max Glaser

Ein neues Gesicht ist gestern am Technologie Campus in Cham in Empfang genommen worden. Bereits am 1. März hat Professor Jürgen Wittmann seine Lehrtätigkeit am Campus aufgenommen und wird in Zukunft das Studienzentrum leiten. Die Begrüßung von Wittmann, bei der der Chamer Bürgermeister Martin Stoiber, der Gesamtleiter Professor Wolfgang Aumer und der Operative Leiter des Technologie Campus, Alexander Stöger, anwesend waren, konnte wegen Corona nur im kleinen Rahmen stattfinden. Die Zukunftspläne für den Standort sind dafür umso größer.

Bereits binnen eines Jahres will man zwei weitere Professoren an den Campus holen, Und selbst die Vision „Hochschulstadt Cham“, die Bürgermeister Martin Stoiber nach eigenen Angaben schon länger vorschwebe, scheint nicht ganz unmöglich.

Im Moment ist das natürlich noch Zukunftsmusik. Ein wichtiger Schritt zur Erweiterung und Aufwertung des Campus ist mit der Schaffung der ersten Professorenstelle in Cham nun allerdings getan worden. Außerdem bringt der Mann, der diesen Posten vor wenigen Tagen angetreten hat – Professor Jürgen Wittmann – langjährige Erfahrungen als Lehrender und Fachkompetenz von internationalem Rang an seine neue Arbeitsstelle mit.

Den Oberpfälzer, der insbesondere auf dem Gebiet der Sensortechnologie und auf den Einsatz von sogenanntem „Deep Learning“ spezialisiert ist, verschlug es nach seiner Diplomarbeit in Regensburg in die fernen USA. Dort arbeitete er mit Unternehmen aus aller Welt an internationalen Forschungsprojekten.

Standort Cham weiterentwickeln

Seit einiger Zeit lebt er nun wieder in Deutschland, zuletzt war er an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin tätig. Bei seiner neuen Stelle als Leiter des Studienzentrums am Technologie Campus, freut sich Professor Jürgen Wittmann darauf, den Hochschulstandort Cham mit seiner Arbeit weiterzuentwickeln. Trotz der mit jedem Semester steigendenden Studentenzahlen sei es wichtig, noch mehr Studierende an den Campus zu holen, insbesondere bei den Bachelorstudiengängen.

Momentan sind etwa 265 junge Frauen und Männer bei den verschiedenen Studiengängen des Campus eingeschrieben. Für das kommende Semester, das bereits in wenigen Wochen startet, sind schon über 300 Studieninteressierte angemeldet.

Professor Wolfgang Aumer, der seit Januar 2019 die Gesamtleitung des Technologie Campus innehat, zeigte sich über diese Entwicklung bei der Begrüßung seines neuen Kollegen sehr erfreut. Mehr als 20 verschiedene Nationalitäten zähle man mittlerweile in den Reihen der Studierenden. Der Campus sei damit zwar ein Hochschulstandort mit regionaler Verwurzelung, aber trotzdem mit internationaler Anziehungskraft – zwei Attribute, auf die man gleichermaßen stolz sein könne. Dabei sei vor allem die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Stadt Cham wichtig, die seit der Gründung des Hochschulstandorts bestens verlaufen sei, so Professor Aumer.

Auch Bürgermeister Martin Stoiber, der die beiden Professoren Wolfgang Aumer und Jürgen Wittmann im Namen der Stadt Cham mit einer „Graf-Luckner-Statue“ beschenkte, sprach nur in besten Tönen von der Zusammenarbeit mit dem Technologie Campus. Neben dessen wichtiger Rolle als Studienstandort betonte er ebenso dessen Stellung als Partner für etliche Unternehmen in der Region.

In Cham ist man nicht anonym

Dabei profitieren auch die Studenten, die bereits während ihrer Studienzeit praxisbezogene Erfahrungen sammeln können. Davon sind die beiden Professoren Aumer und Wittmann überzeugt. Ein weiterer Vorteil eines Studiums am Chamer Technologie Campus: Wegen der im Vergleich zu Standorten wie Deggendorf oder Regensburg geringen Zahl an Studierenden sei man dort nicht anonym. Lehrender und Student kennen sich, so habe man bis heute ein familiäres Klima beibehalten können. Zum Studium in der Großstadt gebe es also sehr gute Alternativen.