Tickets im Verkauf
Pösinger Open Air: Der Countdown fürs Festival läuft

08.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:30 Uhr
Normalerweise gibt’s alle fünf Jahre ein großes Banner mit Bildern und Postern der fünf jüngstens Pösinger Open Airs – das hier ist am Donnerstag bei Heike und Elke Memmel vom MUK eingetroffen. Ein Jahr fehlt: 2020 gab es kein Festival wegen Corona. −Foto: ck

Mancher Fan von guter Musik in tollem Rahmen wird schon die Tage zählen. Und bis zum 30. Mal Musik den Pösinger Bierl erobert, ist es nicht mehr lang: Am 29. und 30. Juli findet das Pösinger Open Air statt. Zehn namhafte Bands an zwei Tagen werden die Bühne rocken.

Doch es gibt zum Jubiläum einige Neuigkeiten, wie Elke Memmel vom Musik- und Kulturverein Pösing (MUK) im Gespräch erklärt.

Lange Jahre hätten die Einnahmen aus dem Verkauf von Essen und Trinken und die freiwilligen Spenden der Festivalbesucher genügt, um das Open Air zu finanzieren und die Kosten etwa für Stromanschluss oder anders zu decken. Doch seien die freiwilligen Spenden zuletzt zurückgegangen, weshalb sich der MUK entschlossen habe – „nach langer Diskussion“, wie Elke Memmel betont – erstmals Eintritt zu nehmen und somit Tickets zu verkaufen. „Bislang war der Eintritt immer freiwillig“, so Elke Memmel.

Nicht immer kostendeckend

Sicher habe es in all den Jahren dabei auch Open Airs gegeben, wo der Verein draufgezahlt habe, sagt sie. Insgesamt seien es zehn gewesen, ergänzt ihre Zwillingsschwester Heike. Doch allzu großes Risiko wolle man nicht eingehen, zumal alle ehrenamtlich dabei seien und man zudem unabhängig bleiben wolle. Und außer den Einnahmen gebe es keine Absicherung. Denn öffentliche Unterstützungsgelder gab es laut Memmel für das Pösinger Open Air bisher noch nicht.

Zur Entscheidung beigetragen habe auch das teils schlechte Verhalten von Gästen auf dem kostenlosen Park und Zeltplatz. Die seien angerückt, wären aber gar nicht beim Festival gewesen, hätten aber zum Ärger der Veranstalter große Menge Müll hinterlassen. Zum jetzigen Festival komme nur der auf den Park- und Zeltplatz, der auch ein Ticket habe, sagt Elke Memmel.

Somit empfiehlt sie, sich schon jetzt im Vorverkauf Tickets am besten gleich für beide Tage zu sichern, um keine der zehn Bands zu verpassen. Der traditionelle Frühschoppen des Festivals mit der Blaskapelle Pfeffer werde dieses Mal vorgezogen und finde bereits am 17. Juli statt – also vor dem Konzert.

Nicht nur ihr ganz persönliches „Zuckerl“, das die Bühne betritt, ist in diesem Jahr die Band DeWolff aus den Niederlanden, die am Freitag als eine von vier Bands auftritt. Die Band, deren Sound mit der Musik von Led Zeppelin oder Deep Purple verglichen wird und seit 2007 zusammen spielen, ist bei einigen MUK-Mitgliedern der Favorit fürs Ohr. Sie tourt derzeit mit der amerikanischen Band TOTO durch Europa.

Durch Zufall entdeckte Elke Memmel ein Plakat, rief das Management an und hatte Glück: Die drei Musiker hatten noch einen Termin für Pösing frei. Sie spielen vor den Regensburgern von „The Magic of Queen“, die mit Frontmann Markus Engelstaedter die legendäre Band Queen wieder zum Leben erweckt. Opener des Freitags sind die Bluesrocker von Bullfrog Cody aus Eschlkam, gefolgt von harten Tönen der Bodenmaiser Punkband Swallows Rose.

Gefühl wie an Weihnachten

Das mache Pösing aus, heben die Zwillingsschwestern hervor, die beim Start des Pösiner Musikabenteuers 1992 bereits dabei waren und das heutige Traditionsfestival mehr aus einer Laune heraus nach einem Studentenkonzert in Regensburg mit ins Leben riefen.

Die Vielfalt der Musikrichtungen sei ein Merkmal des Open Airs neben dem wunderbaren Platz in der Natur und der familiären Atmosphäre. Es seien oft noch unbekannte Bands dabei, aber auch Weltmusik.

In Pösing haben schon Musikgruppen aus zwölf Ländern gespielt, darunter auch Australien, Ghana oder auch den USA. Alle Bands seien immer glücklich, hier gewesen zu sein, wie auch die Besucher, beschreibt Elke Memmel das Familiäre des Festivals: „Das ist so, als kämst du Weihnachten nach Hause!“