Polizei
Rabiates Verhalten im Verkehr hat Folgen

Ein Betrunkener fuhr einer Frau aus dem Landkreis Cham aufs Heck und flüchtete. Das war wohl nicht sein einziges Vergehen.

13.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:13 Uhr
Die Polizei konnte den Fahrer ermitteln. −Foto: Weigl

Am Donnerstag, 12. Mai, kam gegen 06.15 Uhr eine 41-jährige Frau aus dem Landkreis Cham auf die Dienststelle der Polizei Viechtach und gab an, dass sie soeben Opfer einer Verkehrsunfallflucht geworden ist. Die Frau fuhr gegen 06.05 Uhr mit ihrem grauen Skoda Octavia an die „Rehaukreuzung“ in Viechtach heran und musste verkehrsbedingt ihren Pkw bis zum Stillstand abbremsen. In diesem Moment sah sie bereits im Rückspiegel, wie das hinter ihr fahrende Auto die Geschwindigkeit nicht verringerte und gegen ihr Heck fuhr.

Anschließend fuhr der Unfallverursacher neben das Auto der Geschädigten, sprach kurz mit ihr und brauste anschließend in Richtung Regen davon, ohne sich um seine rechtlichen Pflichten zu kümmern, wie die Polizei mitteilt. Geistesgegenwärtig habe die Frau zu ihrem Handy gegriffen und das Kennzeichen abfotografiert. Aufgrund des Kennzeichens konnte ermittelt werden, dass es sich bei dem unfallverursachenden Fahrzeug um einen Audi A6 handelt.

Der Führerschein war schon einkassiert

Sowohl das Fahrzeug als auch der Fahrer konnten an der Arbeitsstelle angetroffen werden. Nach Angaben der Polizei gab der Fahrer zu, den Verkehrsunfall verursacht zu haben und anschließend davon gefahren zu sein. Im Zuge der ersten Befragung wurde festgestellt, dass der Mann nach Alkohol roch. Ein freiwilliger Alkoholtest bestätigte den Verdacht einer nicht unerheblichen Alkoholisierung. Daraufhin wurde durch die Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme angeordnet, welche im Krankenhaus in Zwiesel durchgeführt wurde.

Wegen eines kürzlich begangenen Alkoholdelikts war der Mann bereits nicht mehr im Besitz einer Fahrerlaubnis, es wird also auch wegen einer Straftat des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Der Fahrzeugschlüssel wurde ebenso sichergestellt. Im Zuge der Vernehmung der Geschädigten wurde außerdem festgestellt, dass der Mann vor der Verkehrsunfallflucht bereits eine Nötigung im Straßenverkehr durch zu dichtes Auffahren sowie eine Beleidigung mittels Zeigen des Mittelfingers begangen hat.

Die beiden Insassen im geschädigten Fahrzeug wurden dem ersten Anschein nach leicht verletzt, so die Polizei. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von ca. 13.000 Euro. Gegen den Fahrer wurde nun ein Ermittlungsverfahren wegen fünf Straftaten eingeleitet. Im Zuge dessen werden Zeugen gebeten, die den Unfall an der „Rehaukreuzung“ bemerkt haben, sich bei der Polizei in Viechtach zu melden, insbesondere ein Motorradfahrer, der vor den beiden Unfallfahrzeugen an der Ampel stand.