Kirche
Referentin verlässt Pfarrei in Cham

Die Gemeindereferentin Maier wurde von St. Jakob verabschiedet. Seit 2009 war sie in verschiedensten Bereichen tätig.

30.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:38 Uhr
Claudia Peinelt
Blumen und viele guten Wünsche gab es für Michaela Maier vom Familiengottesdienst-Team. −Foto: Claudia Peinelt

„Alles hat seine Stunde und für jedes Geschehen auf der Welt gibt es eine bestimmte Zeit“, dieses Zitat las die Gemeindereferentin Michaela Maier zu Beginn ihrer Verabschiedung vor. Ja, alles habe seine Zeit, das gehöre zum Leben. Zeiten verändern sich und es brechen auch wieder neue an. Für Maier hat 2009 damals die Zeit in St. Jakob begonnen. „Ich darf sagen, dass die zwölfeinhalb Jahre eine unheimlich lange Zeit gewesen sind, die jedoch relativ schnell vergangen ist“, sagte sie.

Am Sonntag hat die Pfarrgemeinde St. Jakob ihre recht beliebte und sehr engagierte Gemeindereferentin offiziell verabschiedet. „Ja liebe Pfarrangehörige, Sie werden sich wundern, dass ich hier vor Ihnen stehe“, sage Domkapitular Hans Ammer. Er sei schließlich daran Schuld gewesen, wie er sagte, dass der neue Stadtpfarrer Walter Hellauer nicht hier sei. „Ich habe Ihn in eine Auszeit geschickt. Er kam hier einfach nicht in die „Puschen“ wegen seiner Krankheit. Und wer behauptet, dass er sich auf eine Alters-Auszeit vorbereitet, der redet einfach nur dümmlich“, so der Domkapitular. Und so sei er in Vertretung von Hellauer nun hier, um Gottesdienst mit den Gläubigen zu feiern, aber auch um die langjährige Gemeindereferentin zu verabschieden und sie im Schuldienst zu begrüßen.

Die Kirche enttäuscht viele

In seiner Predigt stellte er die Frage in den Raum, worum es eigentlich beim Christstein gehe. Heutzutage wenden sich viele Mitglieder der christlichen Kirchen von diesen ab. Sie verstehen deren Botschaft nicht mehr, sie monieren, dass die Kirchen den Blick auf die Menschen und ihre veränderten Lebensbedingungen verloren hätten. „Sie sind enttäuscht, weil die Lebensweisen, gerade bei denen, die den christlichen Glauben als erste vertreten, gewaltig zu wünschen übriglassen!“

Während des Gottesdienstes übernahm Maier zum letzten Male einige Dienste. „Es war eine sehr schöne Zeit bei euch. Doch alles hat eben seine Zeit und gerade das letzte Jahr stand für mich im Zeichen der Veränderungen. Um mich herum hat sich eigentlich alles verändert. Angefangen über Personen hin zu Umständen, angefangen von den Arbeiten bis hinein in den Familienbereich“, so Maier. Neben all diesen Veränderungen und auch gesundheitlich habe sie auch gesundheitlich gespürt, dass für sie selbst jetzt eine Veränderung unausweichlich sei.

Die Jahre in St. Jakob bezeichnete Michaela Maier als prägende Zeit. Drei Tage vor ihrem Dienstantritt 2009 habe sie geheiratet, dann kamen ihre beiden Töchter zur Welt, ein Haus wurde gebaut. „Bei dem allen war die Arbeit in St. Jakob immer eine konstante Größe für mich, die mir auch manchmal großen Halt gab. Wenn man solange an einer Arbeitsstelle ist, dann ist man da auch wie zu Hause und da ist es ein großer Schritt, viele liebgewordenen Menschen zurückzulassen. Diese Arbeit kann man nur so gut machen, wenn man weiß, dass die Gemeinde diese Arbeit auch schätzt“, so die Gemeindereferentin.

Musikalischer Abschied

Da Michaela Maier immer sehr gerne gesungen hat, und verabschiedete sie sich sehr emotional mit einem Segenslied.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender, Kirchenpflegerin, Familiengottesdienst-Team und in Vertretung des Stadtpfarrer Domkapitular Ammer hatten für Michaela Maier viele lobende und dankende Wort, für eine überaus gute Zusammenarbeit. Sie alle betonten: Eine Gemeindereferentin mit Leib und Seele geht.