Aktion
Schals für die Soldaten in Mali

Im Zuge von „Brückenschlag“ übergaben die Chamer Wirtschaftsjunioren Zeichen der Verbundenheit für die Truppe in Mali.

12.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:02 Uhr
Bei der Übergabe der Schals (v. l.): Rodings Bürgermeisterin Alexandra Riedl, Landrat Franz Löffler, WJ-Vorsitzende Susanne Müller −Foto: Bundeswehr Roding

Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Cham überreichten Schlauchschals an das Versorgungsbataillon 4 in Roding für die derzeit im Einsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten in Mali. „Die Wirtschaftsjunioren Cham, der Landkreis Cham, die Stadt Cham und die Stadt Roding haben wieder einmal gemeinsam ein Zeichen der Verbundenheit gesetzt, um das Engagement der Soldaten und Soldatinnen in Mali zu würdigen“, heißt es in der Pressemitteilung der Wirtschaftsjunioren.

Die Lage in Mali sei instabil, wie der jüngste Anschlag gezeigt habe. Leider seien 13 Soldaten der UN-Mission verletzt worden, zwölf Deutsche und ein belgischer Soldat. Auch die Panzerbrigade 12 habe durch einen Selbstmordanschlag nördlich von Gao Verwundete. Betroffen sei auch das Versorgungsbataillon 4 in Roding. Glücklicherweise seien die Rodinger Soldaten nur leicht verletzt worden. Sie seien wieder in der Heimat.

Dr. Andreas Stangl als Projektleiter der Aktion Brückenschlag verweist darauf, welches Risiko mit den Missionen verbunden ist. Im Vorfeld des Einsatzes habe man sich zusammen mit der Truppe überlegt, was vielleicht sinnvoll für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sein könnte und als kleines Zeichen der Anerkennung dienen kann. Aus der Idee, Schlauchschals jedem Soldaten aus dem Landkreis Cham zur Verfügung zu stellen, sei schnell ein Projekt geworden.

Symbol der Wertschätzung

Susanne Müller, Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Cham, habe Kontakt mit der Firma A. Blöchl aus Neuhaus am Inn aufgenommen, die diese Schals vertreibt. Auch dort habe man es sich nicht nehmen lassen, die Sache zu unterstützen, da man selbst persönliche Beziehungen zu Soldaten im Auslandseinsatz in Mali habe. Landrat Franz Löffler, Rodings Bürgermeisterin Alexandra Riedl und Chams Bürgermeister Martin Stoiber unterstützten diese Idee ebenfalls und so konnte gemeinsam dieses kleine Symbol der Wertschätzung auf den Weg nach Mali gebracht werden.

Genau bei der Übergabe der Schals platzte die Nachricht herein, dass es einen Anschlag im Norden Malis gegeben hatte. Dies zeige umso mehr, wie wichtig es sei, den Soldatinnen und Soldaten zu zeigen, dass sie in unserer Region mit ihrem Einsatz nicht allein gelassen werden, so Dr. Stangl. Sie führten einen Auftrag der UN aus – unter extremen Bedingungen. Wer einmal mit Einsatzsoldaten in Kontakt sei und mit ihnen spreche, erfahre viel vom alltäglichen Leben der Truppe. Extreme Temperaturen, allgegenwärtiger Sand an Mensch und Gerät seien da nur ein kleines Beispiel, mit dem der Soldat bzw. die Soldatin vor Ort umzugehen habe.

Dr Stangl weiter: „Während bei uns die Covid-19-Pandemie oder die Fußball-EM die Schlagzeilen beherrschen, leistet die Truppe weit entfernt und kaum beachtet ihren Dienst. Dabei steht hinter jedem Soldat auch eine Familie. Dies wird leider häufig vergessen. Es fehlt ein Sohn, eine Tochter oder ein Vater oder eine Mutter.“

Sicherlich sei es der Beruf des Soldaten, auch in den Einsatz zu gehen, dennoch dürfe man nicht vergessen, dass man nicht eben auf Montage ist. Der Auslandseinsatz als Soldat habe Besonderheiten. Man setze auch Leben und Gesundheit einem Risiko aus, wobei die Gefahr nicht selbst bestimmt sei, da Kräfte vor Ort gezielt Mali destabilisieren wollten und dadurch UN-Soldaten schlimmstenfalls auch angreifen würden.

Dank an die Unterstützer

Die Schlauchschals seien daher ein kleines Zeichen der Verbundenheit aus der Heimat. Den verwundeten Soldaten werde der Schlauchschal in der Heimat übergeben – so oder so etwas Sinnvolles und eine Erinnerung, so Dr. Stangl. Er bedankte sich auch im Namen der Wirtschaftsjunioren nochmals sowohl bei der Firma A. Blöchl (H. Dillinger), Landrat Franz Löffler und den Bürgermeistern der Stadt Cham und Roding.

Dr. Stangl: „Es ist einfach schön zu sehen, dass ein kurzer Anruf oder ein Gespräch genügen, und die Region unterstützt die Soldaten und Soldatinnen in ihrem Engagement.“