Test
Schüler überprüfen Barrierefreiheit in Roding

Die Umsetzung der gut gemeinten Absicht ist nicht immer ideal.

27.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:05 Uhr
Ein Kasseler Hochboard in Mitterdorfs Ortsmitte −Foto: Lorenz Kammerl/Lorenz Kammerl

Was ist eigentlich ein Kasseler Hochboard? Was bedeutet Barrierefreiheit? Wo kann man Barrierefreiheit finden und wie kann man diese erweitern? Geht Wheelmap Rallye auch online?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich in den vergangenen Tagen die Schüler Julia Windl, Lorenz Kammerl und Anna-Lena Lindner von der Fachschule für Heilerziehungspflege in Reichenbach, wie Tamara Kager, Leitung Offene Behindertenarbeit im Landkreis Cham, mitteilt. Das Projekt „Wheelmap“ stand unter der Leitung von Margit Steinbauer und wurde in einem Online-Meeting besprochen.

Mit dabei war Renate Hecht, Behindertenbeauftragte des Kreistages, Tamara Kager und Manfred Pankow, der seit vielen Jahren im Arbeitskreis Landkreis Cham inklusiv aktiv mitarbeitet.

Pankow ist selbst Rollstuhlfahrer und hat uns seine Eindrücke geschildert, wie er Barrierefreiheit im Landkreis erlebt. Er hat uns auf negative Beispiele, aber auch auf positive Umsetzung der Barrierefreiheit, aufmerksam gemacht und uns die Wheelmap-App erklärt.

Die App „wheelmap.org“ kann jeder im Internet aufrufen und sich kostenlos auf das Smartphone oder auf den PC downloaden. Es handelt sich um eine Online-Karte, mit welcher man rollstuhlgerechte Orte finden kann. Mit einem einfachen Ampelsystem werden öffentlich zugängliche Orte markiert, die barrierefrei sind, und es kann angegeben werden, ob eine rollstuhlgerechte Toilette verfügbar ist. Mit diesen Informationen soll es für mobilitätseingeschränkte Menschen leichter werden, ihren Tag besser zu planen und damit unabhängiger sowie leichter am Alltag teilhaben zu können.

Somit haben wir uns mit der Wheelmap-App in unserer Umgebung, Roding, Neunburg vorm Wald und Schwandorf, auf Entdeckungstour gemacht und geprüft, wie barrierefrei die Orte sind.

Als Ergebnis haben wir festgestellt, dass bei neueren Bauten die Barrierefreiheit größtenteils gegeben ist. Bei älteren Gebäuden oder Umbauten ist der Gedanke der Barrierefreiheit oft sichtbar, aber die Umsetzung nicht immer ideal. Es ist beispielsweise eine Rampe vorhanden, welche jedoch von der Steigung kaum überwunden werden kann. Dies kann für Rollstuhlfahrer ein Unfallrisiko darstellen.

Positiv überrascht wurden wir von vielen Alternativen, wie Hublifte, mobile Rampen, automatische Türöffner, und der großen Hilfsbereitschaft des Personals. Erst wenn man als nicht Betroffener seinen Blickwinkel ändert und sich mit dem Thema beschäftigt, bekommt man einen Eindruck, wie wichtig Hilfsmittel sind, um Barrierefreiheit für Menschen zu schaffen.