Verabschiedung im Rathaus
Seine Telefonstimme kennen viele Rodinger

24.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:55 Uhr
Bei der doppelten Verabschiedung im Sitzungssaal des Rodinger Rathauses: (von rechts) Josef Köppl, Michael Behring, Florian Hierl, Julia Sutter, Eduard Tesarschick mit seiner Ehefrau Maria und Bürgermeisterin Alexandra Riedl. −Foto: Fotos: Hausladen

Unzählige Anrufer hatten zuerst ihn in der Leitung, wenn sie im Rodinger Rathaus anriefen: Eduard Tesarschick hat dort mehr als 40 Jahre lang hauptsächlich als Telefonist gearbeitet. Am Mittwoch ist er von Bürgermeisterin Alexandra Riedl und Sachgebietsleitern offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.

Das Rathaus verlässt auch Julia Sutter: Die junge Beamtin will die dritte Qualifikationsebene ablegen. Da dies in Roding nicht möglich ist, wechselt sie ans Landratsamt nach Cham.

Im Jahr 1980 hat Tesarschick im Rodinger Rathaus angefangen. Damals war die Technik noch nicht auf dem neuesten Stand: Die einzelnen Abteilungen (bis auf das Standesamt) mussten erst einmal über Telefonisten eine Leitung nach draußen „bestellen“. Außerdem leitete Tesarschick Anrufer an den zuständigen Mitarbeiter weiter. In späteren Jahren kamen für den Neu-Ruheständler, dem es Krankheiten nicht leichtgemacht haben, auch andere Tätigkeiten am Computer hinzu, außerdem half er unter anderem bei Wahlen tatkräftig.

„Es ist alles andere als alltäglich, dass ein Mitarbeiter so lange bei einem Unternehmen ist“, sagte Riedl. Sie dankte Tesarschick auch im Namen ihres Vorgängers Franz Reichhold, der lange mit ihm zusammengearbeitet hatte. Als kleinen Dank gab es für den langjährigen Telefonisten und seine Ehefrau Maria von der Bürgermeisterin einen Roding-Gutschein und eine Flasche Wein. „Ich wünsche Ihnen nur das Beste für den Ruhestand“, sagte Riedl.

„Viel Geduld bewiesen“

Auch der Vorsitzende des Personalrates, Florian Hierl, fand nur lobende Worte für Tesarschick: „Es war in der Telefonvermittlung nicht immer ganz einfach, aber Du hast immer viel Geduld bewiesen und den Bürgern weiter geholfen.“ 25 Jahre lang hätten sie intensiv zusammengearbeitet, „Du warst auch in viele andere Dinge eingespannt“, sagte er.

Hauptverwaltungsleiter Michael Behring meinte, Tesarschick müsste „eigentlich schon einen Inventarstempel des Rathauses haben, so lange, wie Du hier Dienst getan hat“. Er dankte ihm für die große Unterstützung und wünschte ihm ebenfalls alles Gute für den neuen Lebensabschnitt.

Josef Köppl, Leiter der Bürgerdienstleistungen bei der Stadt, erinnerte an den Zeitenwandel, den Tesarschick miterlebt und gut bewältigt habe.

Auch Julia Sutter geht

Weil sie die dritte Qualifikationsebene erreichen will, und im Rodinger Rathaus keine entsprechende Stelle frei ist, verlässt Julia Sutter die Stadtverwaltung. „Es ist sehr schade, aber natürlich verständlich“, erläuterte Riedl, die viel Lob für junge Beamtin hatte: „Du warst sehr engagiert, hast Dich vieler Aufgaben angenommen und gut gemeistert“. Zum 1. September 2019 hatte Sutter bei der Stadt ihre Ausbildung begonnen, 2021 wurde sie Beamtin auf Zeit. Zuletzt war sie unter anderem für Fragen zur Grundsteuerreform beliebte Ansprechpartnerin für die Rodinger. Anfang des Jahres kam sie mit ihrem Wunsch, sich beruflich weiterzubilden zu ihren Vorgesetzten, „und natürlich wollten wir ihr keine Steine in den Weg legen“, betont die Bürgermeisterin. Sutter habe in drei Jahren viel für die Stadt geleistet, von den Bürgern seien zahlreiche positive Rückmeldungen gekommen. Wenn sie ihre weitere Ausbildung im Landratsamt abgeschlossen habe, könne sie jederzeit zurückkommen, „die Türen stehen für Dich immer offen.“

„Du hast alle Aufgaben sehr gut gemacht“, lobte Hierl, was Behring und Köppl der jungen Beamtin bestätigten.

Sie gehe mit einem weinenden Auge, erläuterte Sutter. Die Arbeit im Rodinger Rathaus habe ihr sehr gut gefallen, und: „Ich hatte tolle Kollegen“.