Seniorenbeirat stellt sich vor
Sie vertreten die Interessen der älteren Bürger in Cham

11.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:06 Uhr
Ferdinand Schönberger
Der Seniorenbeirat der Stadt mit Vorsitzendem Herwig Pohl (2. v. re.) stellte sich bei einem gemütlichen Nachmittag im Pfarrheim St. Josef vor. −Foto: Ferdinand Schönberger

„Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, geht der Prophet zum Berg“: Gemäß diesem Sprichwort präsentiert sich der Seniorenbeirat der Stadt in den verschiedenen Ortsteilen – so auch am Dienstag bei einem gemütlichen Nachmittag im Pfarrheim St. Josef.

Dazu hatte er zu Kaffee und Kuchen geladen. Vierteljährliche Bürgersprechstunden im Rathaus oder Telefonsprechstunden hatten in der Vergangenheit nur „überschaubare“ Resonanz gefunden.

Umso mehr freute sich Anna Fuchs, Leiterin der Seniorengruppe, dass sie mehr als 50 Besucherinnen und Besucher begrüßen konnte. Besonders hieß sie Stadtpfarrer Kazimierz Pajor und den Musiker Josef Fuchs willkommen, der im gemütlichen Teil mit seiner Ziach aufspielen würde.

Beirats-Vorsitzender Herwig Pohl stellte die Mitglieder des ehrenamtlichen Gremiums der Stadt vor und referierte über dessen Aufbau, Struktur und Aufgaben. Dieses sei nicht weisungsgebunden, parteipolitisch und konfessionell neutral und vertrete die Interessen aller älterer Mitbürger.

Aufgaben des Gremiums

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben arbeite der Seniorenbeirat mit den Trägern der Altenhilfe und -pflege und mit allen in der Seniorenarbeit tätigen Verbänden und Gruppen eng zusammen. Außerdem unterstütze und fördere er die Aktivitäten von Seniorenclubs und sozialen Einrichtungen. Es gehe auch um Beratung und Information der älteren Leute zu altersbedingten Anliegen und um anregende Initiativen zur praktischen Selbsthilfe.

Zu den Aufgaben des Seniorenbeirates gehörten zudem alljährliche Berichte im Stadtgremium sowie Empfehlungen für den Bürgermeister, den Stadtrat und die Verwaltung, die ihrerseits diesen bei entsprechenden Angelegenheiten informieren. Bei beratenden Stellungnahmen nach Anregungen und Anfragen finde man im Rathaus immer ein offenes Ohr. So sei es beispielsweise um weitere Ruhebänke im Park, um in Gehwege wachsende Büsche oder um abzusenkende Randsteine an Bürgersteigen gegangen.

Während der Corona-Zeit seien die Aktivitäten fast vollständig zum Erliegen gekommen. Dennoch konnte man für die Bewohner und das Pflegepersonal in den Seniorenheimen St. Michael und ProCurand gebackene Osterlämmer und Schoko-Nikoläuse vor den Türen übergeben. Heuer plane man wieder, die beliebten Frühlings-, Sommer- und Herbstfeste sowie eine Adventsfeier und eine Lichterfahrt durch die Stadt abzuhalten. Auch die über 20-jährige Städtepartnerschaft mit Kladovy wurde bereits mit gegenseitigen Besuchen per Bus im August und Dezember wiederbelebt und wird am 8. März beim Faschingsball in Tschechien fortgeführt. Erfolgreich seien auch ein Vortrag in Zusammenhang mit der Polizei zum Thema „Enkeltrick“ und ein Volksmusikabend im Langhaussaal gewesen.

Gelobt wurde aus dem Zuhörerkreis die Nutzung des Rufbusses. Für die neue Routenplanung des Stadtbusses werden beim nächsten Treffen Flyer verteilt.

Angebote nutzen

Wenig Hoffnung konnte Pohl dem Ansinnen auf reduzierte Eintrittspreise für Senioren bei Veranstaltungen der Stadt machen.

Er regte an, das „Repair-Café“ (wieder am 21. Januar) sowie die Infoveranstaltung zur Bedienung von Handy, Computer und Tablet für Ältere durch freundliche Schüler ebenso zu nutzen wie die Möglichkeiten durch den „Treffpunkt Ehrenamt“ des Landratsamts – besonders bei Problemen Alleinstehender.

Wissenswertes zum Seniorenbeirat

Wahl des Gremiums:Vorschlagsberechtigte Organisationen benennen durch Wahl oder Berufung eine bestimmte Anzahl von Delegierten. In geheimer Wahl wählt die Delegiertenversammlung elf Mitglieder des Seniorenbeirats.

Konstituierende Sitzung:Diese wird durch die Stadt einberufen. Dabei wählt der Seniorenbeirat aus seiner Mitte einen Vorstand (u. a. einen Vorsitzenden, einen stellvertretenden Vorsitzenden, einen Schriftführer und einen Kassier). Die Amtszeit des Seniorenbeirats beträgt drei Jahre.