Landwirtschaft
Speiseeis und Käse aus eigener Produktion

Landfrauen besuchten den Milchhof der Familie Irrgang. Für die Schweine fällt viel Molke ab.

27.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:15 Uhr
Florian Zach
Landfrauen besichtigen den Milchviehstall der Irrgangs. −Foto: Florian Zach

Es ist schwer bei einem cremigen Eis standhaft zu bleiben. So geht es nicht nur vielen Kindern, sondern etwa auch den Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes Cham, die den Milchhof Irrgang in Vilzing besucht haben. Der Betrieb ist für seine Eiskreationen weit über die Landkreisgrenzen hinweg bekannt. Wegen der großen Nachfrage wurden die Landfrauen auf vier Tage aufgeteilt.

Auf dem Familienbetrieb Irrgang leben gegenwärtig 80 Milchkühe. Die anfallende Milch wird von der Landwirtsfamilie vollständig selbst vermarktet. Betriebsleiter Josef Irrgang führte die Landfrauen über seinen Hof. „Wir haben im Betrieb in den letzten Jahren viel umgestellt und erneuert, was nicht immer einfach war“, berichtete Irrgang. „Unsere beiden Töchter Lena und Christina haben aber großes Interesse an der Landwirtschaft, seit vielen Jahren arbeiten sie kräftig mit und deshalb hat sich der Umbau gelohnt“, so der Landwirt weiter. Die im Betrieb auflaufenden Arbeiten in der Außenwirtschaft werden durch einen Lohnunternehmer besorgt. Dadurch kann die Landwirtsfamilie hohe Investitionen, welche bei der Anschaffung eines adäquaten Maschinenparks anfallen würden, einsparen.

Tochter Lena Irrgang nahm die Landfrauen mit ins „Eishäusl“. Die hofeigene Eisproduktion geht auf die gelernte Landwirtschaftsmeisterin zurück und sie wurde durch Verwandte der Familie inspiriert. In den Sommermonaten stellen Lena Irrgang, zusammen mit ihrer Schwester Christina, die gelernte Hauswirtschaftlerin ist, bis zu 24 verschiedene Eissorten her. Im Winter haben die beiden Schwestern rund 20 verschiedene Geschmacksrichtungen im Angebot.

Großen Anklang finden auch Auftrags-Eistorten, die Lena und Christina Irrgang individuell für die Kunden, nach deren spezifischen Wünschen und etwa auch für einen besonderen Anlass, herstellen.

Durch die Eisproduktion fällt auf dem Hof stets eine größere Menge Molke an. Damit diese nicht entsorgt werden muss, wurde auf dem Betrieb die Schweinemast wieder aufgenommen. Die Schweine können sich so regelmäßig auf eine nahrhafte Molkemahlzeit freuen. Und auch für die Vermarktung der Schweine konnten Abnehmer gefunden werden, welche das hochwertig erzeugte Schweinefleisch zu schätzen wissen.

Als Selbstvermarkter ist die Familie quasi rund um die Uhr im Einsatz. Freie Wochenenden kennen die Irrgangs kaum. Denn neben den zahlreichen Eissorten stellt die Familie außerdem noch Joghurt und Käse her. Die Joghurtprodukte verkauft die Familie in Gläsern; die hofeigene Milch kann ausschließlich in Glasflaschen erworben werden; der Mehrweg- und Umweltgedanke ist der Familie wichtig.

Die Erzeugnisse werden im Hofladen der Familie verkauft. Daneben beliefern die Irrgangs einige Lebensmitteleinzelhändler, die regional produzierte Produkte im Sortiment haben. Aber auch zahlreiche Hotels und Gastwirtschaften interessieren sich für die Erzeugnisse von Josef Irrgang und seiner Familie, die die Auslieferung an die Kunden einfach gleich selbst übernimmt. Zum Abschluss des Hofrundgangs verteilten Lena und Christina Irrgang Eiskugeln in Waffeln an die Landfrauen. (czf)