Tipps Spielerisch durch die Corona-Krise
Abwechslung gegen den Lagerkoller ist gefragter denn je. Wir haben 10 Spiele-Vorschläge für schöne Abende daheim für Sie.

Cham.So manche Familie kämpft gerade mit dem Lagerkoller. Dabei birgt diese Zeit die Chance, zusammenzurücken und wieder einmal gemeinsam zu spielen. Hier kommen zehn Tipps der Redaktion. Unsere Spielesammlung für Sie!
Stadt – Land – Fluss: Der Klassiker aus Kindheitstagen lässt sich mit Groß und Klein ab der Grundschule spielen.

In diesen Zeiten ist auf einmal Zeit für Spieleklassiker. Das Gute: Man benötigt nicht mehr als Stifte und Zettel. Den Anfangsbuchstaben ermittelt man in bewährter Manier, indem einer im Kopf das Alphabet durchgeht und der andere „Stopp“ sagt. Auch der Schwierigkeitsgrad lässt sich variieren. Mit Kindern sind Rubriken wie Name, Tier, Blume anspruchsvoll genug, mit schlauen Erwachsenen griechische Philosophen. (tf)
Risiko: Plötzlich erlebt das Strategiespiel aus Kindertagen bei der eigenen Jugend eine Renaissance.

Gut, die Rotweingläser auf dem Tisch sind nicht zwingend erforderlich, bilden aber die Realität ab und zeugen von der Dauer unserer Spielerunden. Das Spiel ist einfach, zumal, wenn man erkannt hat, dass strategisches Können einen weniger weiter bringt als Würfelglück. Schließlich gilt es, Länder zu erobern. Per Karte zieht jeder Spieler einen mehr oder weniger erfüllbaren Auftrag. (ps)
Mensch ärgere Dich nicht: Ein Klassiker unter den Brettspielen. Und eine Achterbahnfahrt der Gefühle

„Mensch ärgere Dich nicht“ ist ein Klassiker. Wer eine Sechs würfelt, schickt eine Figur ins Rennen. Das Ziel: Alle vier Figuren vor den anderen Mitspielern im Zielfeld unterbringen. Wenn die gegnerische Figur die eigene „schmeißt“, also auf deren Feld vorrückt, reagiert der Gegenüber schon einmal gereizter. Denn derjenige muss dann mit seinem „Männchen“ wieder von vorne anzufangen. Aber – man kann sich revanchieren... (lm)
Spieleklassiker sind nett, werden aber auch schnell langweilig. Dieses Kartenspiel sorgt für „Innovation“.

Dass der Virus die Digitalisierung vorantreibt, hört man zur Zeit öfter. Im Kartenspiel „Innovation“ geht das mit dem Fortschritt noch deutlich schneller: Ziel des Spiels ist es, eine Zivilisation über zehn Stufen von der Steinzeit in die Postmoderne zu befördern – mal im Wettstreit, mal in Kooperation, auf jeden Fall aber in ständiger Interaktion mit den Mitspielern. Die Regeln sind einfach. Durch Aktionskarten ist keine Runde wie die andere. Für Kinder ist das Spiel taktisch zu anspruchsvoll, für zwei bis vier spielebegeisterte Jugendliche oder Erwachsene aber eine empfehlenswerte Ablenkung. (aj)
Neunerln: Ein simples Kartenspiel mit großem Unterhaltungswert – auch schon für die ganz Kleinen

Mit dem guten, alten Neunerln lassen sich auch ein Neun- und ein Vierjähriger eine Stunde lang begeistern. Jeder Spieler startet mit fünf Karten. Eine liegt offen neben dem Stapel. Dann geht es reihum. Gelegt wird Farbe auf Farbe und Zahl auf Zahl – der Neuner darf immer gespielt werden. Fast jeder Karte lässt sich eine Bedeutung beimessen: As = nochmal legen, 8 = der Nebenmann setzt aus, 7 = zwei Karten nehmen, Herzkönig = vier Karten nehmen (es sei denn, der Nachbar hat den Herzsiebener als Antwort, dann zieht der nächste sechs)... Wer nicht legen kann, zieht ebenfalls. Gewonnen hat, wer als Erster alle Karten los ist. (bf)
Lego oder: So kann man auch mit kleinen Sachen große Männer glücklich machen. Oder sie sich selbst.

Ich gebe zu, dieser „Tipp“ ist sicherlich nicht für jedermann gewinnbringend – wobei es sich für genervte Ehefrauen lohnen könnte, den Mann auf diese Weise mal eine Zeit ruhig zu stellen. (Aber nur, wenn sie Steinechaos auf Sofa oder Fußboden vertragen!) Für Fortgeschrittene wie in meinem Haushalt sieht das so aus: Aus einem Fahrzeugkomplettset für einen Laster wird via Internetanleitung und Video ein Schneepflug. Wem das zu kompliziert ist: Einfach drauf los bauen – Faszination Steinchen geht immer! (ps)
Monopoly: Ein Klassiker, der wohl in zig Varianten gespielt wird. Das Grundprinzip bleibt: Investieren und kassieren.

Das Monopoly-Spiel in meinem Regal stammt noch aus den Jugendtagen meiner Mutter. Deswegen hat bei unseren Spielrunden jeder Spieler anfangs noch satte 30 000 Mark in der Hand. In neueren Versionen sind alle Beträge niedriger. Als nächstes geht es um die Frage: Wer schnappt sich die Schlossallee? Stehen dort und auf der Parkstraße erst mal Häuser oder Hotels, wird das Pflaster vor dem Los-Feld heiß. Gott sei Dank: Die Würfelaugen reichen bis zur billigeren Gegend rund um die Turm- und Badstraße. Und jeder weiß: Wer über Los kommt, zieht 4000 Mark (oder 200 Euro) ein. (ad)
Spaß fürs Hirn: Puzzeln erfordert Konzentration und Strategie – ob schnell zwischendurch oder abendelang.

Puzzeln war jahrzehntelang weit weg – doch eine Ausgangsbegrenzung verändert einiges. Es begann mit einem Satz. „Ich würde mal gerne wieder ein Puzzle bauen“, sagt die bessere Hälfte. Zufällig steht beim nächsten Einkauf eines neben der Supermarktkasse – 759 Teile und wir sind im Modus. Schnell wird klar: Puzzles sind nicht nur für Kinder. Sie können auch richtig bockschwer sein. Unsere Strategie: Erst den Rahmen, dann nach Farben und Mustern sortiert weiterbauen. Da verfliegen die Stunden nur so. (hd)
Digitale Spieleabende
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Idee:
Die Ausgangsbegrenzungen im Kampf gegen Corona fesseln uns ein Stück weit an unsere Häuser und Wohnungen. Freunde und Familie zum Spieleabend ins traute Nest einladen, ist da nicht möglich – zumindest analog. Denn einem virtuellen Besuch steht nichts im Weg.
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Möglichkeiten:
Ob per Videotelefonie, Chat oder Skype, über digitale Kanale und mit etwas Improvisationstalent, gehen gemeinsame Spieleabende auch an PC und Handy.
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Internet:
Auch im Internet gibt es viele Spieleklassiker, die Freunde jetzt gemeinsam über den Browser spielen können. Darunter sind Kartenklassiker wie Skat und Schafkopf oder Brettspiele wie Schach, Risiko und die Siedler von Catan.
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Smartphones:
Zudem gibt es viele Spielehits und -klassiker auch als App fürs Smartphone. Hierfür müssen Sie aber teilweise etwas in die Tasche greifen, da einige App-Downloads kostenpflichtig sind. (hd)
Schafkopfen: Die übliche Kartlerrunde trifft sich einfach im Internet. Auch aufs Granteln muss sie nicht verzichten.

Die Wirtshäuser sind zu und private Schafkopf-Runden quasi nicht möglich. Auf sauspiel.de etwa kann man online gegen andere schafkopfen – und sich mit einer sogenannten Vereinsheimmitgliedschaft sogar nur mit Freunden an einen Tisch zusammensetzen. Dabei können die Kartler auch miteinander reden. Dem Mitspieler das „Schmieren“ schaffen oder eine Spielrunde als „Oma“ kommentieren – Voice-Chat macht’s möglich. (ad)
So kreativ war ein Spiel selten – und darum wird es auch nicht gleich langweilig.

Ich habe selten ein so abwechslungsreiches Spiel wie „Concept“ erlebt. Das Spiel ist schon ein paar Jahre alt, aber so abwechslungsreich, dass es nie langweilig wird. Es stehen diverse Symbole zur Wahl, die miteinander kombiniert werden können. In Teams geht es an die Beschreibung von Begriffen und Redewendungen. Es gibt auch eine Kinderversion und – Vorteil für Paare –, es kann auch zu zweit gespielt werden. (wf)
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