Kommune
Standort für Funkmast liegt im Gemeindewald

Nach längerer Suche kristallisierte sich eine Fläche bei Birkhof heraus. Weitere 317 Adressen sollen Breitbandversorgung erhalten.

15.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:24 Uhr
In diesem Bereich soll der Mobilfunkmast aufgestellt werden. −Foto: Franz Bucher

Die Suche nach einem Mobilfunkstandort in Treffelstein ist abgeschlossen. Als geeignete Fläche hat sich ein Grundstück im Gemeindewald Birkhof herausgestellt. Gerne hätte Bürgermeister Helmut Heumann darüber in einer Bürgerversammlung informiert. Doch wegen Corona ist das nicht möglich. Deshalb wurde der Mobilfunkstandort als Bürgerbeteiligung in der Gemeinderatssitzung öffentlich gemacht.

Heumann schickte voraus, dass sich die Gemeinde auf Antrag von Alois Krapfl und nach Prüfung durch die Verwaltung in Abstimmung mit Tiefenbach für mögliche Standorte im Gemeindewald Birkhof, in Kleeberg und in Biberbach, Degenberg, entschieden hatte. Von der Telekom seien jedoch alle drei Standorte abgelehnt worden.

Standorte abgelehnt

Diese schlug das Gebäude Hauptstraße 1 sowie Burgstraße 8/Umgriff Drachenturm zum Aufbau einer Mobilfunkanlage vor. Einstimmig lehnte der Gemeinderat diese Standorte ab. Die Verwaltung erreichte eine Suchkreisverschiebung der Deutschen Funkturm GmbH für die Telekom. Hierzu fand eine Ortsbegehung mit dem Funkakquisiteur statt. Der Gemeinderat wurde über die Verschiebung informiert. Hierzu bedurfte es der funktechnischen Untersuchung durch die Telekom und einer Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde. Ergebnis: Der geplante Standort liegt im Landschaftsschutzgebiet „Oberer Bayerischer Wald“ im Waldgebiet nördlich von Treffelstein an einer Gemeindeverbindungsstraße. Das Landschaftsbild „Hinterer Oberpfälzer Wald“ wird vom Landesamt für Umwelt mit hoher Bedeutung für die Erholung bewertet.

Die Regierung der Oberpfalz ordnete es hinsichtlich Ersatzgeldzahlungen für Windkraftanlagen in die höchste von vier Wertstufen ein. Aufgrund der Lage in einem Waldgebiet ist die Fernwirkung der Anlage gemildert. Aus naturschutzfachlicher Sicht könne dem Standort eine Zustimmung in Aussicht gestellt werden.

Für eine abschließende naturschutzfachliche Stellungnahme sind die Berechnung der Ersatzzahlung für mastartige Eingriffe über 20 Meter Höhe und eine Eingriffsbilanzierung laut Bayerischen Kompensationsverordnung notwendig. Bevor eine vertragliche Vereinbarung mit dem Betreiber, der Deutschen Funkturm GmbH, eingegangen wird, besteht bis 31. Dezember die Möglichkeit für Beratungstermine mit dem Bürgermeister. Heumann informierte über die Breitbandversorgung. Für Treffelstein wurde der Eigenanteil von 101190 Euro laut Kooperationsvereinbarung durch die Digitale Infrastruktur (DI) im Haushaltsjahr 2020 geleistet.

Ergänzung vorgeschlagen

Im Frühjahr hatte der Eigenbetrieb eine Ergänzung vorgeschlagen, wonach gegen Kostenbeteiligung weitere 317 Adressen in Treffelstein ausgebaut werden sollen. Hierzu beriet sich der Gemeinderat ausführlich in nichtöffentlicher Sitzung. Ein weiterer Ausbau über die DI kann mit großer Wahrscheinlichkeit nur mit einer weiteren finanziellen Beteiligung durch die Gemeinde in Höhe von 1250 bis 2500 Euro je Anschlussnehmer erfolgen.

Die Leonet AG als Rechtsnachfolger der Amplus AG sicherte der Gemeinde einen eigenwirtschaftlichen Ausbau im Hauptort Treffelstein zu. Dazu fand ein Beratungsgespräch mit Geschäftsführer Martin Naber statt. In nichtöffentlicher Sitzung wurde dem Gemeinderat die eigenwirtschaftliche Ausbaustrategie vorgestellt. Eine Ergänzung zum Kooperationsvertrag mit der DI wurde nur für Altenried, Biberbach, Birkhof, Edlmühl, Stratsried, Witzelsmühle und Zweifelhof abgeschlossen.

Heumann gab bekannt, dass nach Rücksprache mit der Leonet AG für den Hauptort Treffelstein 230 begünstigte Gebäude-Adressen (67 Prozent aller Gebäude) ausgebaut werden, also 274 anschließbare Wohn- und Geschäftseinheiten.

2022 soll eine Vorvermarktung durch die Leonet AG stattfinden und abgestimmt werden. Der Gemeinderat und die Bürger werden entsprechend informiert. (wbf)