Gemeinderat
Standort für Postfiliale ist schwer zu finden

Der Ausbau der Glasfaseranschlüsse steht vor dem Abschluss. Erneuerung der Bahnhofsstraße kommt noch heuer.

06.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:16 Uhr
Im Rathaus ist man damit unzufrieden, dass keiner in der Gemeinde eine Fläche für eine Postfiliale zu Verfügung stellt. −Foto: Joachim Feiler

Zu ihrer ersten Ratssitzung nach dem Jahreswechsel kamen die Gemeindevertreter am Donnerstag in der Mensa der Miltacher Schule zusammen. Zwei Bauanträge standen auf der Tagesordnung sowie die Änderung der Geschäftsordnung für den Gemeinderat vom 8. Mai 2020.

Zu Beginn der Ratssitzung stand der weitere Breitbandausbau des Landkreises Cham unter dem Motto „Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur“ im Mittelpunkt. In seinem Referat stellte Geschäftsführer Klaus Schedlbauer den Räten das umfassende Vorhaben des Landkreises Cham vor.

Nach seinen Worten ist das Bestreben des Landkreises jedem einzelnen Haushalt einen Breitbandanschluss zu ermöglichen. Nachdem bereits im vergangenen Jahr im Gemeindegebiet Miltach auf mehreren Strecken z.B. entlang der Radwege Glasfaserkabel eingebracht wurden, stehen demnächst Anschlussarbeiten zu den einzelnen Gebäuden an. Nach seinen Worten behalten die bisherigen Kupferkabelverbindungen weiterhin ihre Funktionen, sind aber nicht dazu ausgelegt die zukünftigen höheren Datenmengen weiterzuleiten. Die ausführende Firma Schleicher, die die einzelnen Hausanschlüsse realisiert, wird in Kürze jeden Hauseigentümer kontaktieren, so Referent Schedlbauer, inwieweit dieses auch von ihnen gewünscht sei.

Nach seinen Worten ist die Verlegung der Glasfaserkabel bis an ein Gebäude kostenfrei. Für die weitere Verlegung innerhalb der Gebäude muss jeder Besitzer die entstehenden Kosten selbst tragen, oder auf die Mieter umlegen. Die ausführende Tiefbaufirma wird bestrebt sein, die Leitungen ohne größere Grabungen zu verlegen. „Wo es geht, wird unterirdisch geschossen, weil dieses wesentlich weniger Zeit in Anspruch nimmt und auch die Kosten günstiger sind“, informierte der Referent.

Dem Bauantrag auf Abbruch des bestehenden Wohnhauses, dass durch einen Brandfall unbenutzbar wurde und dem Neubau eines Wohnhauses mit zwei Wohneinheiten, Büro, Carport und Stellplätzen in Miltach, Höhenrieder Str. 2 stimmten die Gemeinderäte einstimmig zu.

Der Bauantrag auf Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Carport in Miltach, Am Hofacker 37 wurde einstweilig zurückgestellt. Dem Antragsteller wurde angeraten, vorab mit dem Landratsamt die Frage einer Deckblatt-Änderung zu klären.

Weiterhin gaben die Gemeinderäte ihre Zustimmung zur Änderung der Geschäftsordnung für die Gemeinderäte vom 8.5. 2020. Es geht darum, dass in Zukunft die Informationen zwischen der Gemeindeverwaltung und den Gemeinderäten Schritt für Schritt digitalisiert werden soll.

Enttäuscht zeigte sich Bürgermeister Johann Aumeier, dass es der Deutschen Post DHL Group immer noch nicht gelungen ist, passende Räumlichkeiten für eine Postfiliale innerhalb der Gemeinde zu finden. Nachdem sich kein Hauseigentümer dazu bereiterklärte, Räumlichkeiten anzubieten, hatte die Deutsche Post sich bemüht, wenigstens einen Stellplatz für einen „Postcontainer“ zu finden. Auch dieses scheiterte bisher, da kein Grundeigentümer dazu bereit war. Für den Gemeindechef ist dieses mehr als enttäuschend: Miltach ist ein Versorgungszentrum wozu auch eine Postfiliale gehört, laut Verordnung ist die Post auch dazu verpflichtet, aber wenn sich die Grundeigentümer querstellen?

„Wir als Gemeindeverwaltung unterstützen die Deutsche Post in allen Richtungen“, so Aumeier. Aumeier hofft, dass sich vielleicht doch noch ein Grundbesitzer bereit erklärt, um eine zufriedenstellende Lösung für die Gemeinde zu finden.

Aumeier informierte weiter, dass die Asphaltierungsarbeiten auf dem Parkplatz vor der Miltacher Schule bevorstehen. Auch die Erneuerung der Bahnhofstraße mit einem verbreiteten Fußweg vom Kindergarten bis zum Bahnhof wird der Landkreis in diesem Jahr angehen. Dieses wird einige Behinderungen für die Versorgung der Gewerbebetriebe und der Anwohner mit sich bringen. An einer Lösung des Problems, ob über Umleitungen, oder mit halbseitiger Sperrung der Fahrbahnen arbeitet derzeit noch der Landkreis, da die Miltacher Gemeinde nicht der Auftraggeber ist. (cpj)