Winterzauber am Ludwigsberg
Statt „Asch‘nmo“ kam Nikolaus: Besucherscharen in Bad Kötzting

27.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:41 Uhr
Alois Dachs
Dicht gedrängt lauschten die Eltern und Kinder dem Nikolaus bei seinem Auftritt vor dem Hauptgebäude der Festspielgemeinschaft. −Foto: Fotos: Christa Rabl-Dachs

Die Festspielgemeinschaft rief und viele Hunderte kamen am Samstag ab dem frühen Samstagnachmittag auf den Ludwigsberg, um mit den Theaterfreunden zu feiern, die nach dem Mega-Event „Winterzauber“ nun in die verdiente Winterpause gehen können.

Mit Spannung hatten vor allem die Veranstalter darauf gewartet, wie nach zwei Jahren „Aussetzer“ wegen der Corona-Pandemie der Besucherzustrom sein würde. Und sie wurden keineswegs enttäuscht, soviel lässt sich in einer ersten Bilanz schon sagen.

Die von den Festspielaufführungen gewohnten Autoschlangen in Richtung Ludwigsberg blieben zwar am Samstag aus, das war aber keineswegs mangelndem Besucherinteresse geschuldet, sondern hatte seinen Grund im Parkkonzept, das Stellplätze am Großparkplatz, bei Möbel-Wanninger und den Kliniken mit Bus-Shuttledienst zum Ludwigsberg vorsah. So waren bereits ab 14 Uhr Glühwein, Würstl vom Grill, heiße Waffeln, frischgebratene Maroni, Crêpes und andere Spezialitäten gefragt. Da entstand keineswegs eine Konkurrenzsituation zwischen den Essensständen, es war genügend Publikum für alle da, um die Helfer an Grill, Glühweinausgabe und sonstigen Verkaufsständen auf Trab zu halten.

Neue Stationen der Waldweihnacht

Viele nutzten die Gelegenheit, dem Schmied bei seinen heißen Umformungen von kaltem Stahl zuzusehen und etliche Besucher bedauerten, dass der Besenbinder und der Drechsler, die früher gerne ihr Handwerk zeigten, aus gesundheitlichen Gründen heuer nicht aktiv werden konnten. Apropos aktiv werden: Mindestens 75 Mitglieder der Festspielgemeinschaft aus den unterschiedlichsten Altersgruppen waren an den über 20 Verkaufsständen im Einsatz, und das nicht nur an diesem Haupttag, wie Vorsitzende Beate Bauer im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. Rund 14 Tage hatten die Vorbereitungsarbeiten in Anspruch genommen, bis alle Verkaufsbuden standen, mit Strom und Lichterketten versorgt waren und bis alles für den Ansturm Hunderter Besucher vorbereitet war.

Auch einige neue Stationen verzeichnete die Waldweihnacht am Ludwigsberg: Produkte aus Olivenholz, Honig, Gürtel, Taschen und Geldbörsen aus Leder und Bücher von regionalen Schriftstellern ergänzten die bisherigen Angebote. Der hl. Nikolaus, dargestellt von Klaus Schleicher, hatte bei seinem Auftritt gegen 17 Uhr Mühe, die „Sprachkulisse“ von zahlreichen Familien zu übertönen. Er wünschte Eltern und Kindern Zeit. Nicht, um sie sinnlos zu vertreiben, sondern „Zeit haben, um zu leben“.

Die Geschichte vom Wolf

Den Kindern erzählte der heilige Mann die Indianergeschichte vom bösen und vom guten Wolf, die unterschiedlicher kaum sein könnten, wobei der Indianerhäuptling auf die Frage eines Kindes, welcher Wolf sich durchsetzen werde, die Antwort gab: „Der, den du fütterst“. „Gefüttert“ wurden die Besucher am Ludwigsberg mit allerlei Köstlichkeiten, wobei routinierte Weihnachtsmarktbesucher besonders die gute Qualität der angebotenen Speisen lobten. Da schwärmten die einen vom Glühmost, während andere lieber auf ein Gläschen Sekt zurückgriffen.

Arbeitslos war am Nachmittag niemand an den Verpflegungsstationen, und nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Ludwigsberg zum „Wallfahrtsort“, dem die Besucher zu Fuß zustrebten, weil sie den Start des nächsten Shuttlebusses nicht abwarten wollten. Trotz aller Arbeit waren die Helfer der Festspielgemeinschaft gut aufgelegt und bestens motiviert beim gigantischen Weihnachts-Naschmarkt am Ludwigsberg.