Tradition
Sternreiter lösten erneut alte Wette ein

Regelmäßig zum Ende der Trenck-Saison kommen Pferdefreunde nach Waldmünchen – heuer nur eine kleine Gruppe.

13.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:23 Uhr
Ingrid Milutinovic
Bürgermeister Ackermann (4. v. li.) und Trenckvereins-Boss Frank (3. v. l.) empfingen die Sternreiter auf dem Waldmünchner Marktplatz. −Foto: Ingrid Milutinovic

Eine Tradition ist es, die hochgehalten werden muss. Da sind sich alle einig – Bürgermeister Markus Ackermann und Martin Frank, der Vorsitzende des Trenckvereins ebenso wie Jutta Poster, Schatzmeisterin des Landesverbands Bayern der Vereinigung der Freizeitreiter und Fahrer in Deutschland, und Ehrenpräsident Dietmar Köstler.

Die Tradition geht zurück auf das Jahr 1977. Damals wurde beim Oktoberfest in München gewettet. Heinrich Eiber, Franz Joseph Ulschmid und Josef Cichon waren es, die der Meinung waren, dass es heute keiner mehr schaffe, 200 Kilometer in fünf Tagen zu Pferd bewältigen.

200 Kilometer in fünf Tagen

Die Wette galt – und der Sternreiterritt war geboren. Seitdem fallen regelmäßig ganze Reiterscharen auf dem Waldmünchner Marktplatz ein und fordern den Schlüssel zur Stadt. Auch „Natura a Cavallo“, eine Gruppe aus Italien mit Mauro Ferrari, ist regelmäßig dabei. Die Tage rund ums Countryfest und das Pandurenlager stehen regelmäßig im Zeichen von Pferd und Reiter.

Coronabedingt war auch heuer – wie schon im vergangenen Jahr – alles anders. Auch wenn es vor zwei Wochen noch so aussah, dass der Ritt wie gewohnt stattfinden könnte, musste dann doch noch kurzfristig alles abgesagt werden. Eine Station auf dem Weg war ausgefallen – und so war es dann doch wieder nur eine kleine Gruppe von fünf Reitern, die sich zum Empfang am Marktplatz einfand.

Dort warteten bereits Bürgermeister Markus Ackermann und der Vorsitzende des Trenckvereins, Martin Frank, auf die Gäste. Heike Dannerbeck und Frank Schürmann von der Tourist-Info versorgten die Reiter mit Getränken. Gemeinsam ließ man sich ein kühles Bier schmecken.

Wie schon im Vorjahr fanden die Pferde auf dem Finkenhof eine Unterkunft. Und für die Reiter war es ein willkommener Kurzurlaub in Waldmünchen.

Trotz Pandemie war die Stimmung wie gewohnt gut. Man kenne sich lange, sei inzwischen schon fast so etwas wie eine große Familie, betonte Jutta Poster. Und es hänge schon auch Herzblut daran: „Ein Urlaub ohne Waldmünchen ist kein richtiger Urlaub.“ Deshalb sei die Freude, zumindest symbolisch mit einer Abordnung zu kommen, riesengroß.

Ein gesellschaftliches Ereignis

Bürgermeister Ackermann zeigte sich dankbar für diesen Beweis der Zusammengehörigkeit. Der Einritt der Sternreiter sei inzwischen ein gesellschaftliches Ereignis, und dass auch in dieser außergewöhnlichen Corona-Situation daran in kleinem Rahmen festgehalten werde, belege die Bedeutung.

Martin Frank zeigte die Geschichte des Ritts auf. Von den Anfängen auf dem Oktoberfest in München bis zur heutigen Zeit. Seitdem sei die Teilnehmerzahl von Jahr zu Jahr gewachsen.

Dass am Anfang die Schwarzen Panduren des Trenckvereins als Begleittross den Reitern mit Rat und Tat zur Seite standen, habe die Bande zum Verein und zu Waldmünchen zusätzlich gefestigt. „Die schöne Tradition soll beibehalten werden, die Verbindung gepflegt werden“, sagte er. Jetzt hoffe man natürlich auf den 43. Ritt 2022, der dann hoffentlich wieder stattfinden dürfe, ohne Corona.