Ehrenamt
Stille Helden helfen Opfern von Straftaten

Bürgermeister Spindler würdigt das Engagement von Josef Fersch aus Rötz beim Weissen Ring.

28.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:06 Uhr
Vor dem Christbaum im Rathaus bedankte sich Bürgermeister Stefan Spindler bei Josef Fersch für seine ehrenamtliche Arbeit beim Weissen Ring. −Foto: Günther Hofmann

„Das sind die stillen Helden des Alltags“: So bezeichnete Bürgermeister Dr. Stefan Spindler die ehrenamtlichen Helfer des Weissen Rings. Anlass war die Ehrung von Josef Fersch. „Ich bin stolz, dass bei so einer wichtigen Aufgabe sich auch ein Rötzer engagiert“, sagte Spindler.

Josef Fersch kam im April 2011 als ehrenamtlicher Mitarbeiter zur Außenstelle Cham. Erfahrungen im Ehrenamt hatte er schon als Schöffe und Betreuer gesammelt. Sein Wissen für die Arbeit beim Weissen Ring erweiterte Fersch in Seminaren. Er unterstützt die Außenstelle Cham, insbesondere im Altlandkreis Waldmünchen, seit zehn Jahren.

Wer unverschuldet Geschädigter oder Opfer einer Straftat wurde, braucht menschliche Zuwendung und praktische Unterstützung zur Überwindung der Folgen. Der Weisse Ring leistet solche Lebenshilfe bundesweit durch mehr als 3000 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Im Landkreis Cham engagieren sich zurzeit zwölf professionell ausgebildete Frauen und Männer aus allen Berufszweigen.

Sie helfen durch persönliche Betreuung der Opfer und ihrer Angehörigen, so zum Beispiel mit der Begleitung zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht, ebenso wie bei der Übernahme von Anwaltskosten zur Wahrung von Opferschutzrechten im Strafverfahren und zur Durchsetzung sozialrechtlicher Ansprüche. Bei tatbedingten Notlagen ist auch unmittelbare finanzielle Unterstützung möglich.

Fast alle Kriminalitätsopfer leiden seelisch. Hier bietet der Weisse Ring einen Beratungsscheck für eine für das Opfer kostenlose psychotraumatologische Erstberatung an.

Josef Fersch berichtete, dass es viele Einrichtungen gibt, bei denen eine Berichterstattung über die Presse sehr wichtig sei. Bei seiner Hilfe sei es eine andere Motivation. Die Themen sollten gerade nicht am anderen Tag in der Zeitung stehen. Positiv an seiner Arbeit sei, dass einem durch den Weissen Ring viele Türen geöffnet würden und es auch ohne viel Bürokratie Hilfe gebe. Seine Einsätze sind unterschiedlich. Oft genüge einmal ein Anruf, aber andererseits könne sich die Betreuung auch über ein Jahr hinziehen.

Josef Fersch ist psychologischer Berater. Vor zehn Jahren hatte das Landratsamt Mitarbeiter gesucht, seitdem ist er nun dabei.

Bürgermeister Spindler war sichtlich überrascht, was Josef Fersch alles leisten könne und müsse. Er bedankte sich bei ihm persönlich mit einem Geschenk und überreichte ihm darüber hinaus eine Spende in Höhe von 100 Euro für den Weissen Ring. (whg)