Bilanz
Tolle Jugendarbeit auch in Corona-Zeiten

Martin Mandl und Sebastian Piendl präsentierten den Jahresbericht – Bürgermeister Max Schmaderer lobte das Engagement.

02.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:41 Uhr
15 Kinderspielplätze werden von der Gemeinde Schorndorf unterhalten und finanziert, ein weiterer ist im Radlinger Baugebiet „Auf dem Sattel“ hinzugekommen. −Foto: cls

Auch 2021 fielen die Aktivitäten und Veranstaltungen der einzelnen Jugendgruppen und -abteilungen aufgrund der pandemiebedingten Beschränkungen bei weitem nicht so zahlreich aus wie vorher, so das Fazit der beiden Jugendbeauftragten Martin Mandl und Sebastian Piendl beim vorgelegten Jahresbericht.

Nichtsdestotrotz stellten die beiden Gemeinderäte bei der Bilanz in der Januar-Ratssitzung „die hervorragende Jugendarbeit als ein sehr wichtiges Element im Gemeindeleben“ heraus. Soweit möglich, nutzten die Verantwortlichen in der Kinder- und Jugendarbeit sich ergebende Fenster im Zuge von Corona-Lockerungen, um den Trainings- und Spielbetrieb bzw. die Betreuung wieder aufzunehmen und mit Leben zu füllen.

Den Jugendbericht nutzten die beiden Gemeinderäte auch für einen Blick auf die Daten des Landesamts für Statistik und des Jugendamts, mit besonderem Fokus auf die Bevölkerungsentwicklung und die momentane Auslastung der Betreuungseinrichtungen in der Kommune (siehe auch Infoteil). Schorndorf zählt zu den wachstumsstarken Gemeinden im Landkreis, es stand zum Jahresultimo knapp vor der 3000er-Marke. Bis 2033 wird für die Kommune eine weitere Bevölkerungszunahme von gut fünf Prozent prognostiziert. 2020 betrug das Durchschnittsalter in der Gemeinde 42,3 Jahre, im Landkreis sind es 45,1 Jahre. Schorndorf weist mit 32,3 Prozent auch einen höheren Anteil an unter 20-Jährigen im Verhältnis zu der Bevölkerung im Erwerbsalter als der Landkreis (29,6 Prozent) auf.

Sportverein als Eckpfeiler

Weiter gehen Mandl und Piendl auf alle Betreuungseinrichtungen ein, neben Kindergarten und Grundschule auch auf die Offene Ganztagsschule und die Großtagespflegestelle Villa Kunterbunt. In der Grundschule konnten nach mehreren Jahren wieder zwei erste Klassen gebildet werden.

Bei der Jugendarbeit in den Vereinen bildet der SSV Schorndorf mit allein fast 300 Kindern und Jugendlichen und den Nachwuchs-Abteilungen Fußball, Tanzen/Gymnastik, Karate/Kobudo, Eisstock, Tischtennis, Ski und Tennis einen ganz wesentlichen Eckpfeiler. Die SSV-Hauptjugend nutzte im August die niedrigen Inzidenzen sofort zu einer Ferienfreizeit mit Rutschenparty und Ausflügen, auch die Kinderfeuerwehr der Schorndorfer FFW band sich mit einem Aktionstag ein. Dr. Alexander Hasmann und Julia Piendl wurden zu neuen SSV-Hauptjugendleitern gewählt.

Die Tanzgruppen der SSV-Gymnastiksparte verlegten ihre Übungseinheiten, soweit möglich, ins Freie, ebenso Karate/Kobudo. Mit allein etwa 90 Kindern und Jugendlichen ist die Fußball-Abteilung weiter der größte Anlaufpunkt des SSV, im Herbst konnte wieder der Trainings- und Spielbetrieb aufgenommen werden. Die C1-Junioren schafften mit sieben Siegen in sieben Spielen den Aufstieg in die Kreisliga.

Die beiden Schützenvereine, Burgschützen Neuhaus und Edelweiß Radling, nutzten Corona-Spielräume aus, so richtig in Schwung konnte die Nachwuchsarbeit aber nicht kommen. Mindestabstände am Gewässer sind bei den Fischerfreunden Schorndorf eher weniger ein Problem, und so konnten neben dem betreuten Nachwuchsfischen auch das Jugendkönigsfischen durchgeführt werden. Die Jungburschen des Burschenvereins freuten sich über Grillabend, eine Wirtshaus-Biergarten-Wanderung innerhalb der Kommune sowie den ein oder anderen Stammtischabend unter Einhaltung der Corona-Regelungen. Die Jugendarbeit in den fünf Feuerwehren (Schorndorf, Penting, Obertraubenbach, Thierling und Neuhaus) musste sich auf deutlich weniger Aktivitäten als üblich beschränken, am Jugendwissenstest wurde online teilgenommen. Auch die eine oder andere Jugendleistungsprüfung bzw. Jugendflamme wurde abgenommen.

Bei der Jugendarbeit unter kirchlicher Trägerschaft ist die Katholische Landjugend nicht wegzudenken, für den ausgefallenen Jugendball ließ man sich ein tolles Online-Video als Ersatz einfallen. Bei den Neuwahlen konnten wieder alle Ämter problemlos besetzt werden, für die Fronleichnamsprozession gestaltete die KLJB einen wunderbaren Blumenteppich. Die Ministranten konnten bei der Sternsingeraktion nicht von Haus zu Haus ziehen, auch der Altardienst war eingeschränkt.

Die Gemeinde musste vom Empfang für Neugeborene absehen. Im August war es möglich, im Rathaus die „Einser-Elite 2021“ zu ehren. Derzeit werden in der Kommune 15 Spielplätze unterhalten, ein weiterer ist im neuen Baugebiet „Radling – Auf dem Sattel“ hinzugekommen. Die Nachtschwärmerlinie des Landkreises wurde erneut finanziell unterstützt.

‚The same procedure as last year‘

Zusammenfassend bedienten sich die Jugendbeauftragten Mandl und Piendl für 2021 eines Zitats aus dem „Dinner for One“-Sketch, war doch die Jugendarbeit auch schon im ersten Corona-Jahr 2020 auf Sparflamme gesetzt: „The same procedure as last year“. Es bleibe nur zu hoffen, dass das Zitat aufgrund der Pandemie für die weitere Zukunft nicht mit „The same procedure as every year“ ersetzt werden müsse.

Gemeindeoberhaupt Max Schmaderer attestierte einen vorbildlichen und umfassenden Bericht. Er hoffe, dass durch die Corona-Zwangspause nicht Kinder und Jugendliche verloren- gehen und heuer die vielfältigen Angebote für den Nachwuchs in der Kommune wieder aufgenommen werden können. Das Gleiche gelte für das beherzte Engagement der vielen Trainer und Betreuer. Die von der Gemeinde eingesetzten Gelder im Zuge der Jugendförderrichtlinien (100 Euro als Sockelbetrag sowie je acht Euro für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre) würden ankommen und auch zielgerichtet eingesetzt. (cls)