Studiendirektor Uwe Mißlinger wird künftig die Leitung des Chamer Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums übernehmen. Dies teilte Oberstudienrätin Susanne Melichar auf Nachfrage der Mittelbayerischen mit. Zum nächsten Schuljahr wird Mißlinger, der auch das Nachwuchsleistungszentrum des ASV Cham leitet, Dr. Hubert Balk beerben. Dieser war acht Jahre lang Chef der Schule.
Seit mehreren Wochen galt Mißlinger bereits als Top-Kandidat für die Nachfolge als Schulleiter. Seit zwei Jahren war er als Stellvertreter tätig. Noch am Freitag hatte Ministerialbeauftragter Franz-Xaver Huber bei der Verabschiedungsfeier des scheidenden Schulleiters Dr. Hubert Balk die Gerüchteküche angeheizt und Mißlinger indirekt eine führende Rolle an der Schule zugesprochen. Auf Nachfrage der Mittelbayerischen hatte er das Ganze als Missverständnis dargestellt. Mißlinger sprach bei der Verabschiedung von „großen Fußstapfen“, die Balk in der Schule hinterlassen hat. In diese wird er nun selbst treten.
Vieles am Gymnasium soll beibehalten werden
„Ich möchte in meiner neuen Tätigkeit als Schulleiter das Rad nicht neu erfinden“, sagte Mißlinger gegenüber der Mittelbayerischen. Es gebe viele Dinge am Gymnasium, die sehr gut laufen und erhalten bleiben sollen. Mißlingers vorrangiges Ziel ist es, einen „Übergang ohne Stolpern und Stottern“ hinzubekommen. In der ersten Ferienwoche wird sich der 49-Jährige auf die Lehrerakademie begeben, um an einer Schulung für neu ernannte Schulleiter teilzunehmen.
Für seinen scheidenden Vorgänger hat der künftige Schulleiter lobende Worte parat: „Dr. Hubert Balk hat das Fraunhofer-Gymnasium über Jahre hinweg mit viel Weitblick und der notwendigen Konsequenz geleitet.“ Er habe sich viel von ihm abschauen können und möchte viele Eigenschaften beibehalten.
Zur Zahl der Bewerber ließ Mißlinger verlauten, dass es auch bei der ersten Stellenausschreibung schon Anwärter gegeben habe. Er selbst habe sich aber erst bei der zweiten Ausschreibung dafür entschieden, sich für die Stelle zu bewerben. „Ich habe lange mit mir gerungen. Ich habe vier Kinder, die teilweise selbst Schüler am Gymnasium sind. Außerdem musste meine Frau in den letzten Jahren eh schon viel zurückstecken.“ Aus der aktuellen und erweiterten Schulleitung sowie seiner Familie habe er jedoch viel Zuspruch bekommen und sich deswegen trotzdem für eine Bewerbung entschieden.
Künftige Kooperation zwischen beiden Gymnasien
Mißlinger selbst war Schüler am Chamer Robert-Schuman-Gymnasium, auch seine älteste Tochter geht dort zur Schule. Er könne sich in Zukunft deswegen auf mehreren Ebenen auch eine Zusammenarbeit der beiden konkurrierenden Gymnasien in der Kreisstadt vorstellen. Auch die künftige Schulleiterin des Schuman Gymnasiums, Angela Schöllhorn habe schon Interesse an einer Kooperation bekundet. „Wir haben in Cham zwei tolle Gymnasien. Wir werden alle Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ergreifen“, so Mißlinger.
Zu seiner Arbeit als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums deutete der 49-Jährige an, in Zukunft wohl nicht mehr an vorderster Front zu stehen. „Zeitlich ist das wahrscheinlich zukünftig nicht mehr zu bewerkstelligen. Ich habe mich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt. In naher Zukunft werden wir uns auf Vereinsebene zusammensetzen und alles Weitere besprechen.“
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Neben seiner Tätigkeit am Fraunhofer Gymnasium ist Uwe Mißlinger auch als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim ASV Cham beschäftigt. Foto: Simon Tschannerl
