Weihnachten in Cham
Vom Bayerischen bis zu Jazz: Das Fraunhofer-Schulkonzert war ein Hörgenuss

25.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:22 Uhr
Vinzenz Bückert aus der 6. Klasse ist bereits jetzt eine Bank, wenn es um den passenden Rhythmus geht. −Foto: Fotos: Melichar

Mit einer bunten Mischung aus traditionellen und modernen Weihnachtsliedern läuteten die Fraunhofer-Musiker die weihnachtlichen Festtage ein. Am Mittwochabend hatten sie zum Konzert geladen und eine große Zahl von Eltern, Freunden, Ehemaligen und Interessierten war gekommen.

Im Außenbereich der Schule gab es einen Christkindlmarkt mit Glühwein, Punsch, Crêpes, Bratwurstsemmeln und kleinen Geschenken von Ganztagsteam und SMV, und auch in der Pausenhalle waren kulinarische Köstlichkeiten und Geschenke zu kaufen.

Die Chorklassen unter Leitung von Andreas Ernst eröffneten den Abend mit Weihnachtsliedern. Die Größe des Chores, der homogene Klang und die tollen Solisten begeisterten. Besonders angetan hatte es den Musikern und dem Publikum das fetzige, vom Musiklehrer selbst komponierte Lied „Warten“.

Weiter ging es mit den Bläserklassen. Jedes Schuljahr steht Hubert Bauer vor der Aufgabe, eine spielfähige Besetzung an Musikern von Querflöte bis Tuba zusammenzustellen. Hier zahlt sich die Kooperation mit der Landkreismusikschule aus. In ihrem Weihnachtsmedley zeigten die jüngsten Bläser, was sie schon alles gelernt hatten, und jede Stimmgruppe durfte einmal solistisch spielen.

Auf Bläser folgten Streicher

Die Sechstklässler musizierten „Les Anges dans nos campagnes“ und „Frosty the Snowman“, bevor die Bläserklasse 7 mit der „Farandole“ von Bizet und dem „Asia Rock“ die Halle anheizte. Im Anschluss traten die Streicherklassen der 5. und 6. Jahrgangsstufe unter der Leitung von Susanne Melichar auf. Während die jüngsten Streicher der 5. Klasse mit schönem Bogenstrich und klaren leeren Saiten „Bruder Jakob“ und „Kommet ihr Hirten“ spielten , war bei den Sechstklässlern der Fortschritt innerhalb eines Jahres Instrumentalunterricht noch deutlicher zu hören. Auch zwei Mädchen aus der Ukraine-Klasse sind beim Streicherunterricht dabei.

Anschließend kamen mit dem Kammerchor die im Gesang erfahrensten Schüler auf die Bühne. Sie hatten mit „Es wird scho glei dumpa“, „That’s Christmas to me“ und „Go tell it on the mountain“ anspruchsvolle Stücke mitgebracht. Dann wurde es bayrisch-zünftig. Siegi Mühlbauer, Vizechef der Landkreismusikschule, spielte mit seinem Volksmusik-Ensemble den „Etzelwanger Schottisch“ und den „Steirermarsch“. Vor der Pause entführte das P-Seminar Musik die Zuhörer ins Musical „Grease“ und erzählte auch mit einer tollen Bühnenshow von „Summer Nights“.

Während im zweiten Teil die Juniorband der Mittelstufe die Weihnachtsklassiker „Feliz navidad“ und „Last Christmas“ mitgebracht hatte, spielte sich die Jazzband mit dem Weihnachtssong „En stjerne skinner“ in die Herzen der Besucher.

Das Publikum tobte

Anschließend wurde es mit „Pennsylvania 6-5000“ und „Groove Pavement“ mit tollen Soli richtig rockig, und das Publikum tobte. Hubert Bauer leistet hier seit Jahren Erstaunliches, und zahlreiche Jazzband-Absolventen werden beim Konzert „Torelli meets Jazzband“ am 17. Juni 2023 dabei sein. Die junge Schulband „This is us“, die bald schon in die Fußstapfen der Rocksocks treten wird, überzeugte mit „Santa tell me“ und „Santa, can you hear me“.

Es folgte der Fraunhofer Vierg’sang, eine echte Ausnahmeerscheinung. Die Stimmen von Lilly Mißlinger, Katharina Salzberger, Eva Hofmann und Marie Paulus können mal romantisch, mal frech und dann wieder soulig mit fettem Sound aufwarten. Klangreinheit, Interpretation und Absprachen sind hier definitiv weit über dem normalen Niveau, was sie in Billy Joels A-cappella-Nummer „And so it goes“ und in Queens „Bohemians Rhapsody“ deutlich zeigten.

Was wäre ein tolles Ensemble aber ohne technische Unterstützung. Hier hat die ACG Sound & Light mit Alfons und Christian Gruber aus Waldmünchen das nötige Fingerspitzengefühl. Die Rocksocks, die Schulband, war mit „Great Balls of Fire“ mit zwei Pianos und mit Rihannas „Umbrella“ dabei und löste beim Publikum Begeisterungstürme hervor.

Den Abschluss bildete der „Große Chor“. Mit „Adiemus“, „Noel“ und „Didn’t my Lord“ sorgten die Sänger rund um Andreas Ernst im Konzert für Gänsehautmomente. Auch sie wird man bei einem besonderen Konzert wiedersehen. Am 28. Mai 2023 findet in der Stadthalle Cham eine Aufführung der „Carmina Burana“ von Carl Orff mit einer zusätzlichen Open-Air-Bühnenshow statt. Andreas Ernst plant hier einen Chor der Superlative. Mit dabei sind das Schlagwerkensemble um Siegi Mühlbauer und Susanne Melichar sowie Hubert Bauer an den beiden Flügeln. Näheres auf der Schulhomepage www.jvfg-cham.de.

Zum gemeinsamen Schlussstück hatten die Musiker dann noch „Santa Claus is coming to town“ ausgewählt und brachten sogar das Publikum dazu, mitzusingen.

− cfg