Furth im Wald
Von der Grenz- zur Kontaktstelle mitten in Furth

Zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch trafen sich am Dienstag im Further Europe direct- Informationsbüro der Landtagsabgeordnete Dr. Gerhard Hopp, Bürgermeister Sandro Bauer und Büroleiterin Karin Stelzer.

24.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:09 Uhr
Volkmar Dimpfl
Erfahrungsaustausch im Europe direct-Informationsbüro mit Bürgermeister Sandro Bauer, MdL Gerhard Hopp und Büroleiterin Karin Stelzer −Foto: Volkmar Dimpfl

Seit 005 ist Furth offizieller Träger eines solchen Büros, das als erste Anlaufstelle für Bürger im Landkreis Cham fungiert. Es ist Teil eines europaweiten Netzes von 400 regionalen Info-Stellen, das im Auftrag der EU-Kommission aufgebaut wurde. Furth bleibt für weitere fünf Jahre Träger eines solchen Büros. Bürgermeister Bauer wies auf die erfolgreiche Arbeit von Karin Stelzer hin, deren Engagement dazu beitrage, dass Furth eine hohe Punktzahl im Bewerbungsverfahren erreichte. Allerdings habe die Pandemie die positive Entwicklung gebremst.

MdL Hopp legte mit dem Zwölf-Punkte-Plan „Neustart für das Herz Europas“ mit dem Europaabgeordneten Christian Doleschal vor drei Monaten Vorschläge für einen Neustart der bayerisch-tschechischen Beziehungen vor. Neben einem Zukunftsprogramm für die bayerisch-tschechischen Beziehungen beinhaltet er auch die Rolle der ostbayerischen Grenzregionen. Als Kernelement sieht er einen bayerisch-tschechischen Koordinator als Brücken- und Netzbauer zwischen den Grenzregionen und den Hauptstädten. Wichtig sei auch die Sprache, sie zu lernen, sei für beide Seiten nicht einfach.

Das Further Europa-Büro mitten in der Stadt spiele eine wichtige Rolle. Es demonstriere, dass Europa präsent sei. Es sei notwendig, Mut zu machen, Verbesserungen anzugehen und Impulse zu setzen. Und die Beispiele seien wichtig, etwa das Koordinierungs- und Kompetenzzentrum in Furth, das vielen noch unbekannt sei und als Muster für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst dienen könne. In München und Prag wisse man oft nicht, was an der Grenze los sei. Daher gehe es darum, die Stimme der Grenzregion einzubringen. Hopp plädiert auch für ein Wahlpflichtfach Tschechisch in Ostbayern. Er unterstützt auch die Idee eines ostbayerischen Europa-Gymnasiums.

Karin Stelzer erinnerte daran, dass damals bei der Grenzöffnung viele sehr aktiv waren, Tschechisch zu lernen, doch das sei weitgehend eingeschafen. Hopp regte in den nächsten Jahren den Schüleraustausch als mehrtägige Begegnungsinitiative zwischen Bayern und Tschechien an. Für Bürgermeister Bauer stellt sich hier die Frage, wie Furth mithelfen könne. Der persönliche Kontakt sei einfach unverzichtbar. Hier bietet der Landtagsabgeordnete persönliche Gespräche mit kleinen Gruppen an. Auch der Europaabgeordnete Christian Doleschal würde an diesen Gesprächen teilnehmen. (fvd)