100 Jahre Pfarrei
Waffenbrunner feierten mit Bischof Rudolf Voderholzer in Mariä Himmelfahrt

13.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:39 Uhr
Die Geistlichen beim Auszug aus der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt nach dem Pontifikalgottesdienst −Foto: Fotos: Hans Schmelber

Ein volles Programm erwartete am Ostermontag Bischof Rudolf Voderholzer bei seinem Pastoralbesuch in der Pfarrei Waffenbrunn. Der Besuch galt aber auch dem Anlass „100 Jahre Pfarrei“.

Am 30. April 1922 unterzeichneten Benefiziat Karl Waldhier, Gottfried Freiherr von Schacky und die gesamte Kirchenverwaltung sowie die Bürgermeister und alle Gemeinderäte der Gemeinden Waffenbrunn, Kolmberg, Rhanwalting und Willmering den „Stiftungsbrief für die Pfarrei Waffenbrunn“.

„Am 10. April 1923 unterschrieb Bischof Antonius von Henle diese Gründungsurkunde der Pfarrei. Und genau deshalb feiern wir heute, am 10. April 2023, 100 Jahre Pfarrei Waffenbrunn mit Bischof Rudolf Voderholzer“, stand in der Einladung.

Vieles davon war auch am Ostermontag in Waffenbrunn zu verspüren. Der Bischof wurde feierlich von vielen Menschen empfangen und begrüßt. Sein seelsorgerischer Arbeitstag begann mit dem feierlichen Pontifikalgottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Konzelebration mit Pfarrer Michael Reißer, Pater Josephkutty Thomas Kizhakepurathu, Pfarrer Josef Spitzhirn (Reißers Vorgänger) Pfarrer Gregor Zyznowski, der aus der Schweiz angereist war, Diakon Konrad Müller und mit dem großen Einzug aller Ministranten und vieler Vereinsfahnen.

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Für die musikalische Gestaltung sorgten Kantorin Barbara Link, Christina Kramer (Orgel) und die Schola Waffenbrunn mit Marianne Winkelmaier, Michaela Huber, Barbara Link und Thomas Nachreiner.

„Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die miteinander unterwegs sind mit Christus an ihrer Seite. Das feiern wir hier im Gottesdienst – mit Ihnen, Herr Bischof Voderholzer, an der Spitze“, so Pfarrer Reißer. Der Bischof gratulierte der Pfarrei zum Jubiläum, begrüßte die Familie von Schacky und sprach den Stiftungsbrief an. „Holz, Steine, Sand und Etliches an Geld waren damals die Grundlage zum Kirchenbau, und das wollen wir heute gebührend feiern“, sagte er.

Bischof Rudolf Voderholzer: „Jede Kirche ist Emmaus“

„Wir feiern Ostern, das Gründungsfest der Kirche, und es brennen sogar die Apostelkerzen. Sie brennen auch für den Nachfolger der Apostel, für den Bischof“, begann Voderholzer seine Predigt, in der er auch Bezug auf den Emmausgang nahm. „Die Emmaus-Geschichte spiegelt auch wider, was in jeder Eucharistiefeier geschieht. Am Altar spricht der Herr durch die Vertretung der geweihten Priester. Gehet hin in Frieden. Ite missa est“, erklärte der Bischof und fuhr fort: „ Jede Kirche ist Emmaus, weil der Herr zu uns spricht. Auch Sie sind Gesandte, gesendet vom Boten Jesus.“

Der Bischof dankte allen Geistlichen, die hier ihren Dienst der Verkündigung machen. In den Dank schloss er auch den Gründervater Pfarrer Waldhier ein. Dank galt weiter allen Protagonisten und der Familie von Schacky. „Sie alle unterstützen das pfarrliche Leben“, sagte Voderholzer und betete zu Maria: „Heilige Patronin dieser Kirche, bitte für uns.“

Nach dem Pontifikalgottesdienst waren viele Ehrengäste zu einem Empfang der Familie von Schacky im Schloss Waffenbrunn eingeladen. Zuvor besuchte der Bischof noch die Schlosskirche, zu der ihm der Baron einige Erklärungen gab.

Im Schloss waren auch noch anwesend Graf und Gräfin Fugger von Augsburg und Babenhausen sowie Max Freiherr von Schacky auf Schönfeld mit Ehefrau Laura und Sohn Carl. Baron von Schacky freute sich, den Bischof in seinen Räumen begrüßen zu können. „Für unsere kleine und vielleicht junge Pfarrei eine große Freude und Ehre“, sagte der Baron, und begrüßte auch die Bürgermeister von Pemfling, Willmering und Waffenbrunn.

Von Schacky: „Ich wünsche der Pfarrei eine segensreiche Zukunft. Es stehen eine Menge Veränderungen in den regionalen Strukturen an, und ich wünsche den ganzen innerkirchlichen Gremien eine gute Hand, die Dinge gut zu lösen und die Weichen gut zu stellen für die Zukunft und dass wir weiterhin so eine lebhafte Pfarrei sind, wie wir es in der Vergangenheit erfahren haben.“

Schwierige Gründungsphase der Pfarrei Waffenbrunn

„Die 100 Jahre sind wirklich ein Grund, zu feiern, zumal die Gründungsphase eine ziemlich schwierige Zeit war. Es waren die Jahre kurz nach dem 1. Weltkrieg“, antwortete Bischof Rudolf, lobte die Großzügigkeit der Vorgänger der Familie Schacky und dankte im Namen der Waffenbrunner mit einem herzlichen Vergelt’s Gott.

„Seit über einem Jahrhundert ist unsere Pfarrkirche ein wichtiger Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um zu beten, zu hoffen und zu glauben“, stellte Bürgermeister Sepp Ederer fest. „Besonders zu erwähnen ist die Gutsherrschaft des Ehepaars Gottfried Freiherr von Schacky und Ludmilla Freifrau von Schacky, der Großeltern unseres Barons, denen es zu verdanken ist, dass der Grundstein für diese Pfarrkirche gelegt werden konnte. Auch heute noch sind die Herrschaften von Schacky der Glaubensgemeinschaft, aber auch der Gemeinde Waffenbrunn wohlgesonnen und von vielen Projekten nicht mehr wegzudenken“, sagte der Waffenbrunner Gemeindechef.

Auch der Willmeringer Bürgermeister Hans Eichstetter nahm Bezug auf 100 Jahre Pfarrei, auf den Tag genau am 10. April 1923. „Die letzten 100 Jahre sind, wie bei allen Dingen, auch an unserer Pfarrkirche in Waffenbrunn nicht spurlos vorbeigegangen“, stellte er fest und freute sich, dass Willmering die Sanierung mit einem Zuschuss unterstützt.

Eichstetter dankte dem Bischof „ganz besonders, dass Sie heute noch unser schönes und modernes Gotteshaus und einige Einrichtungen in Willmering besuchen, sich in unserem Goldenen Buch verewigen und in der Kirche St. Johannes eine Andacht mit Kindersegnung abhalten.“

Nach dem Empfang im Schloss trafen sich alle geladenen Gäste zum Mittagessen im Berggasthof Hastreiter.

− fsh