Golfen in Rötz
Warum die Golf-Heroes Halt in Hillstett machen

30.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:36 Uhr
Steffi Bauer
Die Golf-Heroes, hier vor ihrem „Mutterschiff“, sind eine lustige Truppe: Präsident Bernhard Fleischmann (l.) und sein Vize Günter Zapf wollen gern ein weiteres Mal den Golfclub am Eixendorfer See besuchen. Geschäftsführerin Bianca Decker (M.) freut sich schon darauf. −Foto: Steffi Bauer

Ein weißes Wohnmobil nach dem anderen rollt auf den Parkplatz des Golfclubs am Eixendorfer See, danach folgt das große orangefarbene „Mutterschiff“: Die Königlich Bayerischen Golf-Heroes haben am Dienstag zum ersten Mal Station in Hillstett gemacht. Im Gepäck hatten sie ihre Golfausrüstung und jede Menge gute Laune.

Die Golf-Heroes, das sind – nach eigener Aussage – eine bunt gemischte Truppe aus 1250 „Verrückten“, die allesamt Spaß am Sport auf dem Green haben. Die Mitglieder kommen hauptsächlich aus Bayern, aber auch aus Norddeutschland, den USA und Australien. 40 von ihnen reisen jedes Jahr eine Woche lang mit ihren Wohnmobilen von Golfplatz zu Golfplatz. Dort spielen sie an jeweils einem Tag mit den ortsansässigen Golfern, den „Locals“, zum Spaß ein Turnier. Dabei wollen sie ihre Botschaft verbreiten, die da lautet: Den Spaß am Golfen fördern.

Nach Rötz sind die Golf-Heroes auf Einladung von Bianca Decker, der Geschäftsführerin des Golfclubs am Eixendorfer See, gereist. Und fühlten sich hier gleich willkommen, wie Bernhard Fleischmann, der Präsident des Vereins, und sein Vize Günter Zapf sagen. Anfang des Jahres habe er den Golfclub in Hillstett besucht, so Fleischmann. Für ihn stand sofort fest: „Hier machen wir halt!“. Auch Bianca Decker war begeistert von der Idee und sagte zu.

Bei einem sogenannten Scramble-Turnier – jeweils zwei Golf-Heroes und zwei Locals spielen dabei als Gruppe – hatten alle 64 Teilnehmer am Dienstagnachmittag mächtig Spaß, der Wettkampfgedanke spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Einen Pokal gab es trotzdem: Bianca Deckers Sohn durfte ihn entgegennehmen, nachdem die Mitglieder des Eixendorfer See Golfclubs das Battle gewonnen hatten.

Sich selbst allzu ernst nehmen? Auf keinen Fall! „Wir sind sportlich, wir halten die Regeln des Golfsports ein, aber alle unsere Turniere sind ‚Gaudi-Turniere‘“, beschreibt Fleischmann das Konzept. Oder, um es mit den Worten aus der Satzung zu sagen: „Der Verein versteht sich zur Normalisierung des Golfsports und Entwichtigung des Golfers im Allgemeinen bei gleichzeitiger direkt proportionaler Spaßerhöhung im Besonderen beizutragen.“

Der Verein sei vor gut zehn Jahren „aus einer Laune heraus“ entstanden, sagt Zapf. Mittlerweile zählt er Prominente wie Uli Hoeneß, Alice Cooper und Schorsch Hackl zu seinen Ehrenmitgliedern. Es seien in etwa gleich viele Golfer und Golferinnen unter den 1250 Mitgliedern, so der Vize-Präsident.

Warum das Reisen in den Wohnmobilen? Zum einen, weil man auf diese Weise ganz einfach flexibel von einem Golfclub zum nächsten reisen kann. Und, wenn sich nach dem Turnier das „Mutterschiff“ in eine Bar verwandelt, gefeiert wird und sich später niemand mehr ans Steuer eines Autos setzen dürfte, man einfach im fahrbaren Untersatz nächtigen kann.

Heuer sind die Golf-Heroes hauptsächlich in der Oberpfalz und in Niederbayern unterwegs. Der Start war am Montag beim Golfclub Schlossberg in Reisbach bei Dingolfing. Nach einem gemütlichen Frühstück in Hillstett ging es gestern Mittag weiter zum Golfclub Oberpfälzer Wald in Neunburg, und die letzte Station wird am Samstag der Golfclub Straubing Stadt und Land sein.

Grundsätzlich werden jedes Mal andere Orte als Ziel gewählt. Wenn es aber besonders schön ist – so wie in Hillstett – komme man gern ein weiteres Mal zu Besuch, schmunzelt Fleischmann. Die Golf-Heroes haben über 70 Partnerclubs – dass der Golfclub am Eixendorfer See einer davon wird, war am Dienstag nur noch eine Formsache. Oder, wie Bianca Decker es formuliert: „Wen wir einmal auf unseren Platz gelockt haben, der kommt immer wieder.“