Bayerischer Wald
Wenn eine Zierpflanze zum Problem wird

Die Naturpark-Ranger versuchen, mittels Weiden den invasiven Sachalin-Knöterich in Ludwigsthal effektiv zu bekämpfen.

23.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:35 Uhr
Lea Stier, Naturpark-Rangerin und Fabian Wirth, Naturpark Bayerischer Wald, Helga Braumandl und Wolfgang Kern, Pro-Nationalpark, Samantha Biebl, Naturpark-Rangerin, Fred Baierl, Naturschutzwacht LRA Regen (von links) −Foto: Hartwig Löfflmann

Am Freitag, den 18. März, startete der Naturpark Bayerischer Wald, das Landratsamt Regen, der Bayerischer Wald-Verein e.V. und Pro Nationalpark einen Versuch, mittels Weiden den invasiven Sachalin-Staudenknöterich effektiv und umweltschonend zu bekämpfen. 1863 wurde der Sachalin-Knöterich als Zierpflanze in großen Parken und Gärten Europas angepflanzt und auch als Futterpflanze für Vieh und Wild war er beliebt. In unseren Breitengraden verbreitet sich Knöterich extrem gut und verdrängt durch seinen dichten Aufwuchs alle anderen Pflanzen, heißt es in einer Mitteilung an MZ. Ein Problem, vor allem in der Nähe von Gewässern, da hier die Gefahr besteht, dass die Pflanze die gesamte Flusslänge besiedelt.

Die Bekämpfung der Pflanze gestaltet sich oft schwierig, zumeist muss sie mehrmals im Jahr abgeschnitten werden. Die gleiche Problematik spiegelt sich auch in Ludwigsthal hinter dem Sportplatz wider, gleich am Ufer des Großen Regen. Hohle, abgecknickte Stängel zeichnen das Bild der Landschaft, Staudenknöterich überall. Doch nicht ganz, der Saum der Weiden scheint dem Knöterich zu trotzen. Genau hier setzt der Naturpark Bayerischer Wald, das Landratsamt Regen, der Bayerischer-Wald Verein e.V. und Pro Nationalpark an. Geplant wurden kleine Versuchsflächen, um eine Art „Best Practice“ herauszufinden, die den Knöterich, möglichst umweltschonend in Schach halten kann.

Es gibt bereits Versuche, den Knöterich durch Weidenspreitlagen in Schach zu halten, zudem scheinen Weiden selbst in Konkurrenz zum Knöterich zu stehen. Weidenspreitlagen sind Uferbefestigungen aus lebendigen Weiden. Sie werden dicht an dicht gepflanzt mit dem Hintergrund, dass die Weiden auf Dauer den Knöterich überragen und verdrängen. Genau dies wird jetzt hier in Ludwigsthal erprobt. Alle Teilnehmer verlegten zusammen die am Standort vorkommenden Weiden in einer kleinen Weidenspreitlage. Geplant ist auch eine kleine Fläche mit Weidenstecklingen, um weniger aufwendige Methoden zu erproben. Ob sich eine der Methoden bewährt, wird sich erst nächstes oder in den kommenden Jahren zeigen.