Umweltschutz
Wie kann man beim Heizen sparen

Die Kreisgruppe Cham des Bund Naturschutz in Bayern gibt sechs Tipps für effektive Beheizung. Man hilft so auch dem Klima.

12.01.2022 | Stand 12.01.2022, 12:36 Uhr
Wohlige Wärme und Energiesparen muss kein Widerspruch sein. −Foto: Wolfgang Horlacher

Die Energiepreise in Deutschland sind in den letzten Monaten auf Rekordwerte gestiegen, bei einer 100-Quadratmeter-Wohnung liegen die Gas-Kosten derzeit bei ungefähr 110 Euro pro Monat. Zudem schadet die Verbrennung von Gas und Öl unserem Klima. Dabei kann man mit einigen wenigen Maßnahmen die Heizkosten erheblich verringern und damit zugleich das Klima schützen. Die Kreisgruppe Cham des Bunds Naturschutz in Bayern e. V. gibt sechs Tipps fürs effektive Heizen. Tipp eins: jedes Grad weniger Raumtemperatur spart rund sechs Prozent Energie! Deshalb sollte man genau überlegen, wie warm ein Raum tatsächlich sein muss. In der Küche reichen oft 18 oder 19 Grad, da Herd und Kühlschrank mitheizen. Im Schlafzimmer genügen sogar schon 17 Grad, um eine geruhsame Nacht zu haben. Die Ersparnis ist enorm: Wer in einer 100-Quadratmeter-Wohnung die Temperatur nur um ein Grad senkt, spart knapp sieben Euro Gaskosten im Monat, wird die Heizung noch weiter runtergedreht, erhöht sich die Ersparnis entsprechend.

Tipp zwei: das Thermostatventil nicht voll aufdrehen. Egal, ob der Heizkörper auf fünf oder drei gestellt wird, der Raum heizt gleich schnell auf - nur auf fünf wird viel mehr Energie verbraucht. Die Stufen des Thermostatventils stehen nur für die Höchsttemperatur, die erreicht werden soll. Auf Stufe drei heizt man beispielsweise auf angenehme 20 bis 21 Grad. Tipp drei: nachts Rollläden runter. Richtig heizen im Winter heißt vor allem, möglichst wenig Wärme entweichen zu lassen. Um den Wärmeverlust über die Fenster zu verringern, sollten daher bei Einbruch der Dunkelheit die Rollläden runtergelassen und Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden. Tipp vier: nachts und wenn niemand in der Wohnung ist, Heizung runter! In der Nacht sollte die Raumtemperatur etwa im Wohnzimmer um etwa fünf Grad reduziert werden. Steht sie tagsüber auf dreieinhalb sollte sie also auf zwei runtergedreht werden. Bei modernen Fußbodenheizungen mit elektronischer Steuerung sollte man entsprechende Einstellungen vornehmen. Achtung: Die Heizung nicht komplett runterfahren. Auch nicht, wenn die Wohnung für einige Tage nicht bewohnt ist. Die Wohnung und auch das Mobiliar kühlen zu sehr aus und es dauert umso länger, wieder eine wohnliche Temperatur in den Raum zu bekommen. Das kostet jede Menge Energie.

Tipp fünf: Stoßlüften statt Dauerkippen. Neben dem richtigen Heizen ist auch das richtige Lüften enorm wichtig, um Energie zu sparen. Ziel ist ein effizienter Luftaustausch in möglichst kurzer Zeit. Das geht am besten, indem man morgens und abends für ein paar Minuten die Fenster weit öffnet – am besten Querlüften. Bei Kippfenstern dauert der Luftaustausch sehr lange, die Wohnung kühlt aber trotzdem aus, vor allem das Mauerwerk um das Fenster herum, was wiederum bewirkt, dass sich der Raum nach dem Lüften langsamer wieder aufheizt. Wichtig beim Stoßlüften: Vorher das Thermostatventil herunterdrehen! Tipp sechs: Dämmung verbessern. Am wenigsten Energie fürs Heizen braucht man, wenn das Haus keine Energie verliert. Je besser die Dämmung und je energiesparender die Fenster sind, desto mehr sinkt der Energieverbrauch fürs Heizen. Der Staat bietet dafür attraktive Förderungen.

Für Rückfragen steht Robert Kurzmann unter Tel. (09972) 3179 und E-Mail: robert.kurzmann@posteo.de zur Verfügung. Der Bund Naturschutz ist mit über 261.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein, bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (Bund) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.