Requiem
Xaver Kollmer schloss für immer die Augen

Pfarrer Ambros Trummer fand tröstende Worte für die Hinterbliebenen.

31.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:34 Uhr
Maria Frisch
Xaver Kollmer (†) −Foto: Maria Frisch

„Auch wenn draußen Winter ist, scheint für den Tod Erntezeit zu sein“, bemerkte Pfarrer Ambros Trummer am Donnerstag beim Requiem für Xaver Kollmer in der Lamer Pfarrkirche. Schon das elfte Mal führte der Weg die katholischen und evangelischen Trauergäste im Pfarrverbund Lam/Lohberg im Monat Januar zum Friedhof. „Und weitere drei Urnen stehen im Leichenhaus“, so der Geistliche weiter. Beim „Zimmerl Xal“, wie ihn der Volksmund nannte, sei es wahrlich eine reife Ernte im hohen Alter von 94 Jahren gewesen. Nun nahmen die Trauernden in Dankbarkeit von ihm Abschied. „Ganz sicher hat Gott den Zimmerl Xal von Berghäusl in den Himmel eingelassen, um ihm ewige Heimat zu geben“, war der Priester überzeugt.

Begonnen hat die Erdenzeit von Xaver Kollmer 1927 im Berghäusl, wo er mit drei Geschwistern und einer Stiefschwester aufwuchs. Nach seiner Schulzeit in Lam erlernte Xaver Kollmer den Beruf des Zimmerers und war bei Max Aschenbrenner und bei Manfred Kopp beschäftigt.

Von Kindesbeinen an hat der Bauernsohn daheim auf dem elterlichen Hof mitgearbeitet. Im Jahr 1969 gab Xaver Kollmer seiner Frau Irene, geborene Wellisch, in der Lohberger Pfarrkirche das Ja-Wort. Den elterlichen Hof hatte er inzwischen schon übernommen. In ihrer Ehe wurden den beiden vier Kinder geschenkt, wobei sie eine Tochter gleich nach der Geburt verloren. Pfarrer Trummer: „Elisabeth, Ulrike und Xaver denken in diesen Tagen zurück an die behütete Kinderzeit und danken für alle Mühe und Sorge.“ Mittlerweile erweiterte sich der Familienkreis um acht Enkel und einen Urenkel, denen Xaver Kollmer Opa und Uropa sein durfte. „Dadurch hat er gespürt, dass sein Name und sein Anwesen durch sie weiterlebt“, so der Geistliche weiter. Im Jahr 2004 übergab der Landwirt seinen Hof an den Sohn, brachte bei Bedarf aber weiterhin seine Arbeitskraft und Mithilfe ein.

Schwer war es für den Familienvater, als 2001 die Ehefrau und Mutter seiner Kinder mit nur 64 Jahren nach langem Ringen mit einer unheilbaren Krankheit starb. Der Austragslandwirt konnte selbstbestimmend bis ins hohe Alter zuhause im Berghäusl leben. Erst seit knapp einem Jahr, im März 2021, siedelte er aus gesundheitlichen Gründen in das BRK-Seniorenheim nach Bad Kötzting um, wo er dann auch seine Augen für immer schloss.

„Auf dem Friedhof kehrt sein Leib zurück zur Erde, seine Seele wird eingehen in die ewige Freude. Das ist und bleibt die tröstende Botschaft unseres Glaubens“, so Pfarrer Trummer.

Die Blaskapelle Thürnstein geleitete den Trauerzug zum Familiengrab. Vorsitzender Josef Mühlbauer sprach den Nachruf der Feuerwehr Thürnstein/Schrenkenthal: „Wir verlieren mit dem Tod unseres Ehrenmitglieds einen treuen Freund und Kameraden.“ Xaver Kollmer sei 67 Jahre lang gewissenhaftes und zuverlässiges Mitglied in der Heimatwehr gewesen. In dieser langen Zeit, in der er auch aktiven Dienst leistete, habe er die Feuerwehr nicht nur unterstützt, sondern auch mit aufgebaut und mitgestaltet. Zum Zeichen der Verbundenheit legte FFW-Vorsitzender Mühlbauer einen Kranz nieder. Die Feuerwehr verabschiedete sich mit dem „Lied vom guten Kameraden“, das die Thürnsteiner Blaskapelle intonierte. (kfl)