Verkehr
Die Bahn ist wieder am Bahnhof in Cham

Nach knapp neun Monaten gibt es wieder ein Reisezentrum am Chamer Bahnhof, wo man alles rund um die Bahn erledigen kann.

07.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:45 Uhr

Im Mai 2018 schloss das DB-Reisecenter am Chamer Bahnhof. Jetzt gibt es dort weider das volle Angebot, nur die Öffnungszeiten haben sich geändert. Foto: Klöckner

Für viele Bahnkunden im Landkreis und in der Stadt Cham kam es überraschend: Zum 2. Mai 2018 schloss der letzte Fahrkartenschalter der Deutschen Bahn im Landkreis. Das bedeutete etwa, dass Kunden keine Fernverkehrskarten mehr kaufen konnten.

Jetzt hat die DB nach zahlreichen Protesten der Kunden und Verhandlungen mit der Politik den Rückwärtsgang eingelegt und ist zurückgekehrt: Seit 1. Januar 2019 ist am Chamer Bahnhof wieder alles rund um die Deutsche Bahn möglich – vom Fahrkartenkauf für den Fernverkehr über Reservierungen bis zur Bahncard. Dafür beteiligt sich der Landkreis mit maximal 3000 Euro an den Software- und Lizenzkosten. Das gaben am Montag Landrat Franz Löffler gemeinsam mit Vertretern von der Bahn-Tochter Vertriebsservice Ostbayern (VSO) und Länderbahn bekannt.

VLC-Preise bleiben stabil

Und noch eine gute Nachricht gibt es für die Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs: Die Preise für die regionalen Verbindungen der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cham (VLC) bleiben stabil, während andere Tarifverbünde und Bahnunternehmen um zwei Prozent oder mehr erhöhen.

Landrat Franz Löffler sprach von guten Botschaften für die Menschen im Landkreis. Der Umstand, dass es ab Mai 2018 nur noch Tickets für den Nahverkehr gegeben habe, habe ihn „massiv geärgert“, denn nicht für jeden sei es möglich, im Internet seine Karten zu bestellen. Deshalb habe er an den Bundesverkehrsminister geschrieben, um hier eine Veränderung herbeizuführen. Das habe nach einigen Verhandlungen geklappt – das Reisezentrum am Bahnhof verkauft jetzt wieder regionale und Karten für den Fernverkehr und bietet dazu die volle Bandbreite des DB-Service. Löffler sprach noch andere Themen an, um die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu erhöhen, wie etwa die Pünktlichkeit der Züge oder deren Ausstattung. Hier sei man weiterhin in Gesprächen mit den Bahnanbietern.

24 Stunden pro Woche offen

Man hoffe nun, dass die Kunden wieder zurückkehren ins Reisecenter und sich somit für den Bahn-Vertrieb und auch für den Imbiss vertretbare, wirtschaftliche Umsatzzahlen ergeben, so die Verantwortlichen. Dafür sind die Öffnungszeiten des zurückgekehrten Reisecenters etwa geschrumpft im Vergleich zur Vor-Mai-Zeit.

Statt zuletzt 22 Stunden hat der Schalter zwar jetzt 24 Stunden wöchentlich geöffnet. Doch vor der Änderung im Mai hatte der Schalter noch 36 Stunden auf, um Kunden zu beraten und Karten zu verkaufen. Man sei froh, den Nachteil fehlender Fernfahrkarten wieder beseitigt zu haben, sagte VSO-Geschäftsführer Anton Stiebler. Man habe dafür einige Klippen wie etwa die Finanzierbarkeit lösen müssen. Jetzt könne man auch in Cham wieder Sparpreistickets und Fahrkarten in alle Richtungen kaufen.

Nach dem Abzug der Deutschen Bahn und ihren Angeboten vom Chamer Bahnhof hatte es reichlich Kritik und Protest gegeben. So hatte der hiesige Vertreter des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), der 3. Bürgermeister von Miltach, Günter Schmauder, den DB-Rückzug „als Gegenteil der vom Landrat angekündigten Mobilitätsoffensive“ kritisiert. Es gebe viele Senioren, die nicht über Internet buchen würden und auf Beratung angewiesen seien. Gleichwertige Lebensbedingungen zwischen Stadt und Land, wie in der bayerischen Verfassung festgeschrieben, würden untergraben. Gefragt sei hier die Politik. Die hatte nun Erfolg mit den von Landrat Franz Löffler angekündigten Nachverhandlungen, der den Abzug der DB 2018 als „unglücklich“ beschrieben hatte.erischen verfassung festgeschreiben, würden untergraben. Gefragt sei hier die Politik. Die hatte nun Erfolg mit den von Landrat Franz Löffler angekündigten Nachverhandlungen, der den Abzug der DB 2018 als „unglücklich“ beschrieben hatte

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