Sportverein
FC Chammünster sucht dringend neuen Chef

Dr. Hans-Jürgen Moser tritt nicht mehr als Vorsitzender an, und auch der Kassier hat seinen Rückzug angekündigt.

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Bei der FC-Jahresversammlung 2019, der bisher letzten, hatte Dr. Moser schon seinen Rückzug vom Vorsitz angekündigt. −Foto: Holder Hierl

So ein Zirkus! Seine Leidenschaft für den Zirkus im Allgemeinen und für den Circus Krone im Speziellen hat Dr. Hans-Jürgen Moser viel Zeit und Geld und letzthin auch seine Gesundheit gekostet. Denn beim Stapeln einer Bodenplatte seines Zirkusmodells, das er dem wirklichen Zirkus als Dauerleihgabe übergeben hat, hat es ihm seinen Unterschenkel und das Sprunggelenk zertrümmert, so dass er mehrfach operiert werden musste und viele Wochen in der Reha verbrachte. Dazwischen hat ihn auch noch Corona erwischt, da geimpft, aber nur mit schwachen Auswirkungen. Und obwohl er ganz schön abgenommen hat, hat sich sein Knie gemeldet. Dieses wird nun auch noch erneuert, so dass Dr. Moser bis in den August hinein ausfällt.

Zum Glück hatte er seine Praxis am Chamer Steinmarkt schon vor seinem Unfall weitgehend an Dr. Michael Igl übergeben, der ja mittlerweile einen neuen Kollegen für das Team gewonnen hat, so dass wenigstens in diesem Bereich die Nachfolge geregelt ist. Anders sieht es beim FC Chammünster aus, da ist bis jetzt noch kein Ersatz fürDr. Moserals Vorsitzender gefunden worden, obwohl er schon seit mindestens sechs Jahren versucht, das Amt in jüngere Hände zu übergeben. Sein Unfall war jetzt der letzte Anstoß für den Arzt, sich nicht noch mal breitschlagen zu lassen und den FCC weiter zu führen. Mit seinen Malaisen gehe es einfach nicht mehr, findet Dr. Moser, der seinem Stellvertreter Dr. Georg Turba dankt, dass der die Geschäfte des Vereins soweit weiterführt. Aber der sei halt auch nicht mehr der Jüngste.

Noch-Vorsitzender Dr. Moser bittet Mitglieder inständig um Engagement

Und so bittet Dr. Moser die FCC-Mitglieder inständig, sich für Vorstandsämter im Hauptverein in die Pflicht nehmen zu lassen. Ohne Vorsitzenden geht es halt nicht. Und wenn Moser vor Jahren nicht eingesprungen wäre – und davor Franz Schneider –, dann gäbe es den einst so stolzen Verein heute nicht mehr. Ein weiteres Problem: Auch Hauptkassier Michael Lingl wird nicht mehr zur Verfügung stehen. Nachdem er schon selten vor Ort hat sein können, beansprucht ihn sein Beruf in Zukunft noch mehr. So wird auch er nicht mehr zur Wahl antreten.

Dr. Moser fürchtet, dass es sehr schwierig werde, Mitglieder zu finden, die sich in die Vorstandsarbeit einbinden lassen und möglichst auch eben die beiden Spitzenämter übernehmen. Schade wär’s schon um den Traditionsverein, der gerade mit den Fußballern und vor allem den Ski- und Inlinefahrern immer wieder für sportliche Ausrufezeichen bis in die Weltspitze hinein gesorgt hat. Aber wenn man sieht, wie zäh die Vorstandssuche selbst in den Abteilungen des FCC ist, dann scheinen die Sorgen des Noch-FCC-Vorsitzenden mehr als berechtigt ... „Quo vadis, FC Chammünster?“, fragt der Vorsitzende, „wohin gehst du?“. (chi)