Veranstaltung
Stimmen der Berge begeistern

Die fünf Musiker stimmten mit ihrem Programm „Im Namen des Vaters“ in der Pfarrkirche St. Martin auf Weihnachten ein.

27.11.2018 | Stand 16.09.2023, 5:55 Uhr
Johann Gruber

Bei ihrem Einzug machten die „Stimmen der Berge“ im Mittelgang der Kirche St. Martin Halt und stimmten mitten unter den Besuchern A capella das Schubert-Lied „Heilig, heilig, heilig!“ an. Foto: fer

Am Sonntagnachmittag machten die „Stimmen der Berge“ mit dem Programm „Im Namen des Vaters“ aus ihrer Kirchenkonzerttournee in der Pfarrkirche St. Martin Station. Pfarrgemeinderatssprecherin Karin Bücherl freute sich über die bis auf den letzten Platz besetzte Kirche und hieß die Besucher willkommen.

Da die Adventszeit schon lange keine staade Zeit mehr ist, wünschte sie allen eine besondere Stunde mit den Liedern, die zur Ehre Gottes erklingen werden, die aber auch Kraft und Hoffnung geben können. Sie dankte den Sängern, dass sie ihre Kunst in besonderer Weise zum Lobpreis Gottes in den Dienst stellen.

Seit rund drei Jahren sind die Tenöre Benjamin Grund, Thomas A. Gruber und Stephan Schlögl sowie Bariton Daniel Hinterberger und Bass Simon Käsbauer nun schon als „Stimmen der Berge“ mit ihrem Konzertprogramm „Singen macht glücklich“ und dem Kirchenkonzertprogramm „Im Namen des Vaters“ deutschlandweit auf Tournee. Jeder von ihnen hat eine fundierte Ausbildung als Sänger genossen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass sie in ihrer Schulzeit den weltberühmten „Regensburger Domspatzen“ angehörten. Der Rimbacher Thomas A. Gruber zeichnet nicht nur für alle Musikarrangements der „Stimmen der Berge“ verantwortlich. Er ist auch als Musiklehrer tätig und leitet seit 2003 den Chor Vivace mit Mitgliedern aus dem ganzen Landkreis.

Musikalische Bandbreite

Bei ihrem Einzug in die Kirche machten die fünf Sänger im Mittelgang halt und stimmten A capella „Heilig, heilig, heilig! Heilig ist der Herr!“ an, das sie in ihrer Zeit bei den Domspatzen oft und gerne gesungen haben, ebenfalls A capella folgte das ‚Ave Maria“ (Schubert). Der Titel „Wenn Friede in die Heimat zieht“, ist den meisten durch die Melodie für Amacing Grace bekannt. Grund, der den deutschen Text verfasste, bedauerte, dass „Frieden“ in unserer Zeit ein Begriff ist, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Gemeinsam mit Publikum sang man „Danke für diesen guten Morgen, danke für diesen neuen Tag. Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.“. Es folgte das „Vaterunserer“ nach einer Melodie von Tommy Mustac und Thomas A. Gruber. Der „Andachtsjodler“ habe mit „Djo, djoiri, djo, djoiri,djo, djoriridi joe djoiri“ den schwierigsten Text, meinte Grund. Dafür stellt sich musikalisch vorgetragen aber immer eine besondere Stimmung ein. Ein bekannteres Lied, dessen Melodie und Text von Benjamin Grund und Heiner Graf stammen, ist „In Nomine Patris“. Auf Schwyzerdütsch erklangen „Lueged vo Bärg und Tal“ und auf Bayrisch „Drob‘n auf’m Berg“ und „A Dankgebet am Gipfelkreuz“. Es sei nicht von ungefähr, dass diese beiden Lieder ihren Ursprung beim Wandern in den Bergen hatten, so Gruber. Auch in der Bibel spielen Berge eine besondere Rolle und werden dort über 600 Mal erwähnt. Den Kanon „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ übten die Sänger gemeinsam mit den Besuchern ein.

Grund hatte unter den Besuchern Gerlinde Frischeisen entdeckt, die von 1987 bis 2000 als Sekretärin im Direktorat der Domspatzen immer für die Domspatzen da war. „Wir hatten eine wunderschöne Zeit bei den Regensburger Domspatzen und haben allen Anlass, dafür dankbar zu sein“, betonte Grund. Stimmgewaltig drückten die Sänger ihre Dankbarkeit mit „Gloria in excelsis deo“ aus.

Hilfe durch FiliPa e.V.

In der Pause bekam die junge Gleißenbergerin Anna Hastreiter Gelegenheit, den gemeinnützigen Verein „FiliPa e.V.“ vorzustellen, den sie nach mehreren Aufenthalten auf den Philippinen, unter anderem als Missionarin auf Zeit, mit Gleichgesinnten im März 2017 gegründet hat. Hastreiter und ihre Mitstreiter wollen der Armut und Abhängigkeit mit Bildung begegnen. Die „Stimmen der Berge“ unterstützen das Projekt.

Nach der Pause ging es weiter mit „Im Wold is so staad“ und „Maria durch ein Dornwald ging“, neu eingerichtet von Thomas A. Gruber, aus dem neuen Programm „Heilige Nacht“ nach Ludwig Thoma, mit dem die „Stimmen der Berge“ am Freitag in St. Josef in Neumarkt Premiere feiern.

Nach dem letzten Lied „Heilige Nacht“ bedankte sich Pfarrer Joseph Kata bei den Sängern dafür, dass sie die Kirche gefüllt hätten und die Lieder so berührend gesungen haben. Er lud alle ein, im Pfarrstadel noch ein wenig bei Glühwein und Brotzeit zu verweilen. Mit „adeste fidelis“ und der weiteren Zugabe „Guten Abend, gute Nacht“ klang das Kirchenkonzert aus. (fer)