Requiem
Abschied von Karl Trenner

Die Redner würdigten bei der Trauerfeier das herausragende Engagement des weithin geschätzten Blaibacher Ehrenbürgers.

04.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:05 Uhr
Alexander Ziereis
Karl Trenner starb kurz vor seinem 91. Geburtstag. −Foto: Alexander Ziereis

Kaum jemand ahnt, wie oft Karl Trenner sich in seinem Leben auf den Weg zur Blaibacher Pfarrkirche machte, um für einen Verstorbenen das Requiem musikalisch zu begleiten. Am Mittwoch versammelten sich nun zahlreiche Gläubige in und vor der Kirche, um Karl Trenner, unter Einhaltung der Corona-Regeln, die letzte Ehre zu erweisen.

Segen, so Monsignore Augustin Sperl, der das Requiem zelebrierte, sei das Wort, das dasLeben von Karl Trenneram treffendsten umschreibe. Er sei ein Segen für seine Familie, als Lehrer, für die Gemeinde und Vereine und besonders für die Pfarrei gewesen. Unter diesem Aspekt blickte der Geistliche auf Leben und Wirken Trenners.

1959 heiratete er Anneliese Purmann. Fünf Kinder, acht Enkel und drei Urenkel zählten zur Familien. Als Lehrer war Trenner 42 Jahre im Dienst, davon 36 Jahre in Blaibach. Seine Liebe zu Sport, Musik und seiner Heimat gab er an seine Schüler weiter. Schon früh übernahm er Verantwortung in der Gemeinde. Bei drei Vereinen war er Gründungsmitglied und bei beinahe allen Ortsvereinen Mitglied.

Engagement in der Pfarrei

Besonders hob Sperl Trenners Wirken für die Pfarrei hervor. 35 Jahre war er in der Kirchenverwaltung und trug viele Bauvorhaben mit. Mit seiner musikalischen Begabung bereicherte er gut 60 Jahre lang als Organist, Sänger und Kirchenchorleiter unzählige Gottesdienste. Dafür wurde er anlässlich seines 85. Geburtstags von Bischof Rudolf Voderholzer mit der Johann-Michael-von-Sailer-Medaille geehrt. „Gesegnet und dankbar“ dürfe man Abschied nehmen, in der Gewissheit, dass Karl Trenner seinen Platz bei Gott gefunden habe, so Sperl.

Am Ende des Requiems, das von Thomas Raab an der Orgel und den Kantoren Ludwig Baumgartner und Simon Meier musikalisch mitgestaltet wurde, trat Bürgermeister Wolfgang Eckl ans Mikrofon. „Der Abschied heute ist von großer Dankbarkeit geprägt“, sagte er. Mit 30 Jahren wurde Trenner in den Gemeinderat gewählt. Von 1972 bis 1984 war er Vize-Bürgermeister, ehe er 1984 zum 1. Bürgermeister gewählt wurde. 1990 und 1996 wurde er im Amt bestätigt. In dieser Zeit wurden etliche Bauprojekte verwirklicht, beispielsweise Kläranlage, Bauhof und Sportplatz, Schulgebäude und Haus des Gastes wurden saniert.

Gemeinderat: Bürgermeister:Projekte:Ehrungen:
Im Alter von 30 Jahren wurde Karl Trenner zum Gemeinderat gewählt.Von 1972 bis 1984 war er Vize-Bürgermeister, ehe er 1984, 1990 und 1996 zum 1. Bürgermeister gewählt wurde.Viele Bauprojekte verwirklicht, beispielsweise Kläranlage, Bauhof und Sportplatz, Schulgebäude und Haus des Gastes wurden saniert.Die Gemeinde Blaibach ernannte ihn zum Ehrenbürger und überreichte ihm die Bürgermedaille.

Mit Recht, so Eckl, habe die Gemeinde Blaibach Karl Trenner zum Ehrenbürger ernannt und ihm die Bürgermedaille überreicht. Seine Liebe zur Heimat drückte Trenner nicht nur durch sein vielseitiges Engagement aus, sondern auch in seinem Heimatbuch „Erinnerungen an Alt-Blaibach“, das er mit seiner Frau Anneliese verfasste. Als Botschafter für Blaibach entstand die Gemeindepartnerschaft mit Palai im Fersental.

Dank des Bürgermeisters

Für diese Liebe zur Heimat und das Wirken zum Wohl der Bürger sprach ihm Eckl „ein aufrichtiges Vergelt’s Gott“ aus, ebenso im Namen der Dorfvereine, die durch ihre Fahnen im Kirchenschiff vertreten waren.

Für das Staatliche Schulamt Cham, die Regierung der Oberpfalz, die Grundschule und den Schulverband Miltach blickte Miltachs Rektorin Ulrike Nauen auf das berufliche Wirken Trenners zurück. 1950 kam er als Lehramtsanwärter an die Volksschule Blaibach. Er war mit Ausnahme einer Zwischenstation in Zenching bis zur Pensionierung 1992 in Blaibach tätig. „Ein Lehrer mit Leib und Seele“, so Nauen.

Für die DLRG Blaibach erinnerte Vorsitzender Alexander Engl an die „großartige Leistung“ Trenners als Gründungsmitglied. Unter seiner Mitwirkung wurde die Bootshütte am Blaibacher See gebaut. Auch die Seefeste wurden ins Leben gerufen. Besonders die Förderung des Nachwuchses lag Trenner am Herzen. Für sein Engagement wurde Karl Trenner mit der Landesehrennadel in Gold mit der „Ehrennadel in Gold mit Brillant“ ausgezeichnet.

Markus Kerner, der Vorsitzende der Bayerischen Wald-Vereinssektion Blaibach, erinnerte daran, dass Trenner 1958 die Weichen zur Gründung der Sektion Blaibach stellte und als Schriftführer und Wanderwart Verantwortung übernahm. 1975 gründete er die Blaibacher Stubenmusik, die er über 30 Jahre leitete. 1980 wurde er mit der Verdienstnadel, 1998 mit der Ehrenkachel des BWV geehrt.

Im Anschluss an den Trauergottesdienst wurde Karl Trenner auf dem Blaibach Friedhof im Kreis seiner Familie beigesetzt. (khu)