Requiem
Abschied von Maria Aschenbrenner

Viele Trauergäste waren zum Requiem für die Blaibacherin gekommen, die im gesegneten Alter von fast 99 Jahren gestorben ist.

24.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:38 Uhr
Alexander Ziereis
Maria Aschenbrenner starb fünf Wochen vor ihrem 99. Geburtstag. −Foto: Alexander Ziereis

Groß war die Zahl der Trauergäste, die am vergangenen Freitag Abschied von Maria Aschenbrenner nahmen, die im gesegneten Alter von fast 99 Jahren gestorben war. Monsignore Augustin Sperl, der das Requiem für die Verstorbene zelebrierte, sprach eingangs davon, dass Leben immer gefährdet sei. Es müsse von Anfang an gepflegt werden, wenn aber alle menschliche und ärztliche Kunst versagten, wisse man als Christ, dass Gott auch durch die Not begleite.

„Des Christen Tod ist nicht Untergang eines guten, er ist der Anfang eines besseren Lebens“, dieses Zitat des Heiligen Augustinus setzte der Zelebrant an den Beginn seiner Traueransprache und verglich dabei das Sterben eines Menschen mit dem Lauf der Sonne. Während an einem Ort die Menschen den Sonnenuntergang erleben, so bedeute das an anderer Stelle den Beginn eines neuen Tages mit neuen Möglichkeiten. Das lange Leben von Maria Aschenbrenner, die sich bis ins hohe Alter guter Gesundheit erfreuen durfte, sei Grund zur Dankbarkeit, sagte Monsignore Sperl.

Maria Aschenbrenner wurde am 14. November 1922 im Blaibacher Ortsteil Gsteinet als eines von fünf Kindern der Familie Vogl geboren. Nach der Schulzeit war sie in jungen Jahren Köchin am Forstamt in Bad Kötzting, später am Forstamt in München. Mit Friseurmeister Rupert Aschenbrenner schloss sie am 30. Juni 1949 den Bund der Ehe. 1962 erbaute sich das Paar ein Eigenheim mit Friseursalon in der Gsteinetstraße. Vier Kindern, zwei Söhnen und zwei Töchtern, schenkte Maria Aschenbrenner das Leben. Mittlerweile hat sich ihre Familie um fünf Enkel und sechs Urenkel vergrößert.

Bereits 2005 musste Maria Aschenbrenner nach 56 Jahren gemeinsamer Ehe Abschied nehmen von ihrem Mann Rupert, den sie viele Jahre bis zu seinem Tod zusammen mit dem jüngsten Sohn zu Hause aufopferungsvoll pflegte. Dem Alter entsprechend wurde es auch für Maria Aschenbrenner in den letzten Jahren beschwerlicher, so dass sie auf eine Gehhilfe angewiesen war und auch die Sehkraft schwächer wurde. Lange konnte sie aber selbstständig, unterstützt von ihrer Familie, zu Hause leben, erst in den letzten Wochen zog sie ins Seniorenheim um.

Nach einem schlimmen Sturz kam sie ins Krankenhaus, wo sie in der Nacht zum 8. Oktober friedlich einschlafen durfte. Für die Hinterbliebenen sei das Sterben ein Ende, ein Untergang, sagte der Prediger, doch wie Augustinus bereits sagte, bedeute Untergang auch unmittelbar einen Anfang. So könne man im festen, christlichen Glauben leben, dass auch für Maria Aschenbrenner der Tod der Anfang eines neuen, besseren Lebens bei Gott bedeute, meinte Monsignore Sperl abschließend. Nach dem Trauergottesdienst, den der Männerchor Miltach unter der Leitung von Hans Graßl musikalisch eindrucksvoll mitgestaltete, wurde die Urne der Verstorbenen im Familienkreis auf dem Blaibacher Friedhof beigesetzt. (khu)