Politik
Freie Wähler stellen Liste auf

Die Freien Wähler Chamerau haben mit der FW-Kreisvereinigung Cham ihre Kandidaten zur Kommunalwahl nominiert.

15.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:21 Uhr
Martin Schönhuber

Die anwesenden Kandidaten mit Hans Kraus und Julian Preidl Foto: Martin Schönhuber

14 Wahlberechtigte folgten der Einladung der Freien Wähler Chamerau unter Leitung von Franz Ellmann zur Listenaufstellung für die anstehende Kommunalwahl. Ellmann wies darauf hin, dass die Entscheidungen von heute langfristige Auswirkungen haben. Als Beispiel nannte er die Finanzierung des Bürgerhauses, das ohne Zuschüsse durch Schulden „auf den Schultern der Kinder“ finanziert worden sei. Hans Kraus, der Kreisvorsitzende der Freie Wählervereinigung Cham informierte die Anwesenden über das Wahlprozedere. Er sei stolz auf die starke Mannschaft, die sich auf der Liste zusammengefunden habe.

Durch die Zusammenlegung der Freien Wähler Chamerau mit dem Kreisverband der Freien Wähler würde man nach der CSU auf dem zweiten Platz auf den Wahllisten aufgeführt, was seiner Meinung nach ein Vorteil sei. Die Wahlberechtigten stimmten zu, unter dem Namen Freie Wähler Chamerau/ Lederdorn, Freie Wähler Bayern Kreisvereinigung Cham, anzutreten.

Da nur 23 Bewerber statt der möglichen 28 auf der Liste standen, wurde weiterhin beschlossen, die ersten fünf Listenkandidaten doppelt aufzuführen, um keine Stimmen von Wählern, die die gesamte Liste ankreuzen, zu verschenken. Außerdem wurde festgelegt, dass, sollte ein Listenkandidat ausfallen, alle Kandidaten einen Platz auf der Liste aufrücken, bevor diese durch den Ersatzbewerber aufgefüllt werde.

Eine starke Opposition bilden

Nachdem die einzelnen Kandidaten, soweit sie anwesend waren, sich kurz vorgestellt hatten, erfolgten Wahlen unter der bewährten Leitung von Hans Kraus, dem Julian Preidl assistierte, zügig. Als Hauptgründe, warum sie sich zur Wahl gestellt hätten, wurde die Notwendigkeit einer starken Opposition verbunden mit dem Wunsch, etwas für den Heimatort zu tun, genannt.

Kurz ging Kraus dann noch anhand einer alten Kreistagswahlliste auf die verschiedenen Möglichkeiten der Stimmabgabe der Wähler, vom Kumulieren und Panaschieren und der Tatsache, dass jeder Wähler drei Stimmen zu vergeben habe, ein. Diese Aufgabe könne wohl am besten zu Hause mittels Briefwahl erledigt werden.

Danach nutzte Julian Preidl die Möglichkeit, den Anwesenden seine Kandidatur, als 24-Jähriger, zum Landrat zu begründen. Wichtig sei, dass er im Falle einer Wahl ein „Vollzeitlandrat“ sein wolle. Franz Löffler könne so fleißig sein wie er wolle, zwei Vollzeitjobs, nämlich Landrat und Bezirkstags- Vorsitzender könne niemand schaffen. Er brauche auch keine Expertenteams, sei auch selbst kein Experte, die Experten säßen vielmehr in den einzelnen Ortsverbänden. Denen zuzuhören sei wichtig.

Preidl zeigte sich überzeugt, wie die Liste in Chamerau zeige, dass die „Quote“ auch ohne Quote gehe. Er freue sich auch, dass ein Landwirt mit auf der Liste stehe. Er sei erbost über die Darstellung der Landwirtschaft in den Medien. Man könne Politik mit der Wirtschaft vergleichen, der Bürger, auch der Landwirt, sei der Kunde – man müsse ihm nur zuhören.

Ehrlich zu den Bürgern sein

Preidl befürworte ein zentrales Krankenhaus in Cham, denn die großartigen Möglichkeiten, die die Medizintechnik heute biete, können nur in großen Häusern angeboten werden. Man müsse bei diesem „Krankenhausdesaster“ endlich mal ehrlich zu den Bürgern sein. Dazu gehöre auch, das Krankenhaus in Kötzting zu schließen.

Die Politik sei seit langem vor dem bevorstehenden Ärztemangel gewarnt worden, habe aber die Entwicklung einfach verpennt. Er ging noch auf die Themen Breitbandausbau, öffentlicher Nahverkehr, E-Mobilität, Mobilfunkabdeckung etc. ein.