Glaube
Palmbuschen für die österlichen Tage

Frauenbund Chamerau fertigte in Heimarbeit 100 Exemplare an – traditionell mit immergrünen Zweigen.

25.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:40 Uhr
Hermann Schropp
Kein Palmsonntag ohne Palmbuschen −Foto: Hermann Schropp

Jesus zog durch das Goldene Tor in Jerusalem ein, die Menschen jubelten ihm zu und winkten mit Palmzweigen – so steht es in der Bibel. Weil in der hiesigen Gegend klimabedingt keine Palmen wachsen, nehmen die Christen stattdessen die sogenannten Palmkätzchen, schmücken sie mit bunten Bändern und ziehen in die Gotteshäuser ein. Die Menschen in Palästina jubelten Jesus, dem König der Juden, zu, während wenige Tage später Jesus zum Tode verurteilt wurde und am Kreuz starb. Die Zweige der Palmbuschen sollen Erinnerung an die Palmwedel sein, mit denen Jesus in Jerusalem begrüßt wurde. Außerdem sind die Zweige immergrün und sind Symbol für das ewige Leben. Die am Palmsonntag geweihten Zweige sollen nicht nur das Haus bis zur nächsten Erneuerung vor Blitz und Feuer schützen, sie werden auch mit den Schalen der Ostereier und der Kohle des Osterfeuers in den Ecken der Felder eingesteckt oder vergraben, um diese fruchtbar zu machen.

Nachdem der Katholische Frauenbund Chamerau im vergangenen Jahr coronabedingt beim Palmbuschenbinden kürzertreten musste, waren heuer erneut unter Einhaltung der Hygiene-Bestimmungen fleißige Hände am Werk und fertigten rund 100 Buschen in Heimarbeit aus Palmkätzchen-, Buchs-, Thujen-, Weiden- und Wacholderzweigen in verschiedenen Größen an. In weiser Voraussicht hatten die Frauen bei günstiger Witterung reichlich Material gesammelt, so dass sie die Gebinde in verschiedenen Größen und Variationen gestalten konnten. Mit bunten Seidenpapier-Bändern und Papierröschen wurde jedes Gebinde verziert und zu einem Schmuckstück. Erfahrungsgemäß finden sie auch heuer ihre Liebhaber.

Wegen der Pandemie-Bestimmungen entfällt heuer wieder die Palmprozession vom Pfarrheim zur Pfarrkirche. Stattdessen segnet Pfarrer Kilian Limbrunner die Buschen in der Vorabendmesse am Samstag. Die Palmbuschen werden bei den Gottesdiensten am Samstag und Palmsonntag vor und nach der Messfeier in der Pfarrkirche verkauft. Zum Preis von 2 Euro je Buschen steht ein Körbchen zur Verfügung, in das der Betrag eingeworfen werden kann. (che)