Umweltschutz
Engagierter Weckruf von Papst Franziskus

Die Umweltbeauftragte im Bistum Regensburg, Beate Eichinger, sprach über die Öko-Enzyklika von Papst Franziskus.

16.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:42 Uhr
Armin Eigenstetter dankte Beate Eichinger mit einem Kochbuch. −Foto: Hermann Markl

Über die Öko-Enzyklika von Papst Franziskus referierte die Diplomtheologin und Umweltbeauftragte im Bistum Regensburg, Beate Eichinger, im Lokschuppen.

Der Sprecher des Pfarrgemeinderats, Armin Eigenstetter, leitete nach der Begrüßung auf das Thema über. Unter den interessierten Zuhörern waren auch Gäste aus Roding, Wörth und Wald.

Beate Eichinger erklärte zunächst ihre Aufgabe als Umweltbeauftragte. So versuche sie, Ratschläge aus der Enzyklika „Laudato Si“ in den Pfarreien mit vielen Grundstücken umzusetzen und mit viel Büroaufwand auf ein umweltgerechtes Einkaufen hinzuweisen. Der Papst warnt vor einem „Weiter so“ im gewohnten Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und rücksichtsloser Eingriffe in die Umwelt. Angesichts von Klimawandel, Artensterben und Vermüllung des Planeten ruft er zu einer umfassenden ökologischen Umkehr auf. Er meint damit die Menschheit als Ganzes, aber auch jeden Einzelnen. Mit diesem sehr persönlichen Text fordert er eine umweltbewusste Klimapolitik und eine gerechte Wirtschaftsordnung. Wem der Eigenwert jedes Lebewesens und der Natur bewusst ist, wird einen neuen bescheideneren Lebensstil entwickeln. Die Freude an der schönen Natur und die Sorge um bedrohte Arten prägen diesen leidenschaftlichen Weckruf von Papst Franziskus. Mit konkreten alltäglichen Beispielen ermutigt er, einen eigenen Beitrag zu leisten hin zu einer „freudigen Feier des Lebens“. Der Papst will eine gesunde Umwelt, eine gerechte Verteilung der Güter und soziale Gerechtigkeit.

Eichinger sprach in der praktische Umsetzung einige Punkte gezielt an. So brauchen die Menschen eine Entschleunigung. Das Klima ist eine gemeinsames Gut, das nicht einem Emissionshandel ausgeliefert werden kann. Das Trinkwasser ist ein Menschenrecht für alle. Energiesparen sollte mehr umgesetzt werden, jede nicht notwendige Lampe im Haus könnte ausgeschaltet werden, ebenso die Reklameschilder in der Nacht. Es sollte möglichst viel Müll vermieden werden, die Wegwerfkultur muss abgebremst werden. Es werden viele Millionen Tonnen Müll erzeugt, der nicht recycelt werden kann. Vor allem sollte man Plastik vermeiden, mit dem die Ozeane vermüllt werden. Die Enzyklika spricht sich auch gegen Genmanipulation aus. Kleinbäuerliche Strukturen sollten erhalten und ausgebaut werden. Die Städteplanung sollte sich mit dem ÖPNV befassen und ihn stärker ausbauen.

Nach einer lebhaften Diskussion, in der lokale Probleme angesprochen wurden, stellten sich noch zwei Personen mit ihren Anliegen vor. Frau Helmberger berichtete von ihrem „Unverpackt-Laden“ in Wald, der seit rund zwei Wochen gut angelaufen ist. Der Laden ist Mittwoch und Freitag von 14 bis 19 Uhr und Samstag von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Monika Frank verwies auf den „grünen Koffermarkt“, wo jeder im Windorferhaus Artikel weiterverkaufen kann, die er nicht mehr benötigt, aber für andere wertvoll sind. Zusätzlich soll in nächster Zeit eine „Instandsetzerei“ im Lagerkeller des Windorferhauses starten, um Sachen zu reparieren statt wegzuwerfen. (rar)