Gymnasium
BSG-Abiturienten waren so gut wie nie

58 Absolventen bekamen ihre Zeugnisse und viel Lob für ihre Einstellung in Pandemiezeiten. Julia Eckl erhielt den Ehrenpreis.

18.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:44 Uhr
Der Abiturjahrgang 2021 des Benedikt-Stattler-Gymnasiums Bad Kötzting −Foto: Verena Gust

„Wir können stolz auf uns sein“, stellten Anna Müller und Julia Eckl, die Rednerinnen der BSG-Absolvia 2021, fest. Damit sprachen sie allen bei der feierlichen Verabschiedung Anwesenden aus dem Herzen. Bereits vor einem Jahr, am gleichen Ort, hatte man den damaligen Absolventen höchsten Respekt gezollt, in so schwierigen Zeiten die Herausforderung Abitur gemeistert zu haben. Doch dem diesjährigen Jahrgang gebührt noch mehr. Lediglich im ersten Semester der Qualifikationsphase konnte ganz normal an der Schule gelernt, geleistet und gelebt werden.

Danach standen die eigentlich bedeutendsten Monate eines Gymnasiasten unter dem Zeichen „Corona“. Doch die jungen Erwachsenen ertrugen die schier endlosen, sicherlich auch manchmal einsamen Stunden vor dem Rechner zu Hause, unzählige fehlende Vergnügungen sowie versäumte Erfahrungen nicht nur, sondern holten trotz allem motiviert das Beste aus sich heraus. „Mit Selbstregulation, Beharrlichkeit und Willensstärke erreichte der Jahrgang 2021 das beste Abiturergebnis, auf das dasBenedikt-Stattler-Gymnasiumzurückblicken kann“, betonte Schulleiterin Birgit Maier.

Zahlreiche Entbehrungen

Wegen der klaglos ertragenen Entbehrungen, dem Durchhaltevermögen und der gezeigten Solidarität hätte jeder gerade diesem Jahrgang gelöste glückliche Post-Abitur-Momente wie den Abischerz, das Konzert, das Feiern nach jeder Prüfungsrunde und den Ball vergönnt. Umso wichtiger war esder Schulleitung, geladenen Familienmitgliedern und Ehrengästen, den scheidenden BSGlern einen angemessenen Abschied von ihrer Schule zu bereiten.

Ehrengäste und Festredner, Pfarrerin Kathrin Nagel sowie Pfarrer Herbert Mader, der stellvertretende Landrat Sandro Bauer, Sylvia Ebner-Fuchs als Vertreterin der Stadt Bad Kötzting, die Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer Daniela Aufegger sowie Elternbeiratsvorsitzende Johanna Hirsch, wünschten den jungen Erwachsenen, dass diese ihre Chancen ergreifen werden.

Jahrgangsbeste:BSG-Ehrenpreis: HWK-Praktikum:MINT-EC-Zertifikate: Bestes Chemie-Abi: Bestes Mathematik- Abi: Herausragend in Latein:Hervorragend in Physik:Bestens in Wirtschaft:Musischer Bereich:Schulbibliothek:
Anna Müller, Eva Müller, Annalena Schmid (1,0), Laura Attenberger (1,1), Lukas Fischer, Katharina Geiger (1,2), Franziska Rabenbauer (1,3), Nico Henneberger (1,4) und Anna Seidl (1,5)Julia EcklMetall-Grundbearbeitung: Tobias Aschenbrenner, Nico Henneberger, Samuel Neumeier, Nico Probst, Paul Silberbauer und Alexander ZimmermannNico Henneberger, Sandro Schamberger, Paul Silberbauer und Christina VoglJudith Fenzl, Nico Henneberger und Christina VoglKatharina GeigerEva MüllerAlexander ZimmermannLaura Attenberger und Ev MüllerLena Bscheid, Julia Eckl, Elena Fischer, Lisa Fische, Lukas Fischer, Nico Koller, Verena Maurer, Anna Müller, Jakob Reck, Katrin Schütz und Regina SeidererKathrin Wittmann

„Ihr steht erst am Anfang. Das Abitur ist zwar eine große Sache, aber eigentlich ist noch nicht viel passiert“, stellte Johanna Hirsch in ihrer emotionalen und ehrlichen Rede fest. Es werde viele Höhen im künftigen Leben der Absolventen geben, aber wahrscheinlich noch mehr Tiefen, waren sich die Festredner einig. Doch gerade dieser Jahrgang habe seine Resilienz bewiesen, gerade er sei bestens für alle noch kommenden Hürden gewappnet und habe vorgelebt, wie man aus Krisen gestärkt hervorgehe.

Diese Bilderstrecke ist leider nicht mehr verfügbar.

Auf Augenhöhe

Julia Eckl und Anna Müller sprachen im Namen aller Abiturienten und nahmen die Gäste auf eine Reise auf ihrem Zeitstrahlam BSGmit. Auf den Punkt brachten die beiden Rednerinnen die Einstellung dieses Abiturjahrgangs: „Wir haben trotz der besonderen Oberstufenphase unsere lustige, positive Art nicht verloren. Wir haben nicht nachgelassen, wir haben alle zusammen weitergemacht und für unser Ziel gekämpft.“

Dies sei aber nur mit der Unterstützung vieler Mitstreiter und Begleiter möglich gewesen. Besonderen Dank richteten sie an Eltern, Schulleitung und Lehrer.

Insbesondere Oberstufenkoordinator Alexander Kolbeck, aber auch die anderen Lehrer, hätten nicht nur Wissen vermittelt, sondern seien Organisationstalente, Vertrauenspersonen und Tröster gewesen, die Schülern auf Augenhöhe begegneten und diese als Erwachsene behandelten.

Birgit Maier betonte, sie verstehe nur zu gut, wie groß die Enttäuschung über verpasste Momente und unerfüllte Wünsche sei. Mit Nobelpreisträger Professor James Heckman und Ergebnissen aus der „Dunedin-Studie“ machte sie Mut. Denn Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Gewissenhaftigkeit seien die Kompetenzen, welche wissenschaftlich belegt zukunftsfähig machen. Darüber hinaus hätten die Abiturienten den Bildungs- und Erziehungsauftrag des BSG in ihrer Schulzeit nicht nur erfahren, sondern gerade in den vergangenen Monaten gelebt. „Sie haben sich in Eigenverantwortlichkeit und in Sozialkompetenz geübt und Solidarität gelernt und sich damit Anliegen anderer zu eigen gemacht.“

Neben den Worten der Redner sorgte das musikalische Rahmenprogramm, das von einigen Abiturienten getragen wurde, für emotionale Momente. Leise Klänge, aber auch fetzige Rocknummern gaben der Abschlussfeier ein besonderes Flair.

Für den feierlichen Akt, dem eigentlichen Höhepunkt der Veranstaltung, der die Noch-BSG-Schüler offiziell zu Ehemaligen macht, schritt jeder der jungen Erwachsenen begleitet von seiner Wunschmusik über den langen roten Teppich nach vorn. Überreicht wurden Reifezeugnisse, aber auch ein Wanderfalke aus Glas.