ISEK-Projekt
Lam will sich weiterentwicklen – Bürger können sich beteiligen

13.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:16 Uhr
Maria Frisch
Christina Lehner stellte den Entstehungsprozess des ISEK dar. −Foto: Maria Frisch

Paul Roßberger begrüßte den gefüllten Rathaussaal zum ersten Treffen inSachen Integriertes Städtisches Entwicklungskonzept (kurz: ISEK). „Es handelt sich um eine Grobplanung und bildet das Grundgerüst für die Entwicklung unserer Gemeinde“, sagt der Bürgermeister.

Die Bürger seien stolz auf ihre Heimat, die sie bewahren wollen. Lam verfüge über viele Vorteile aus der Tatsache, dass es Tourismusregion sei. Einige Projekte habe der Gemeinderat bereits auf den Weg gebracht, wie die Schulsanierung, die den Markt in den nächsten Jahren mit verschiedenen Bauabschnitten begleiten werde.

Landschaftsarchitektin will Gesamtschau für Lam zeigen

„Wir würden ihnen gerne an diesem Abend Lust und Appetit darauf machen, sich mit dem Projekt auseinander zu setzen“, so Landschaftsarchitektin Christina Lehner vom Büro SHL. Es sei ein sehr spannender Prozess. Es gehe nicht um konkrete Planungen für eine bestimmte Stelle im Ort, sondern um eine Gesamtschau, um aufzuzeigen, wo die Qualitäten liegen, aber auch die eine oder andere Problemstellung aufzeigen. „Wir beschäftigen uns sehr gerne und häufig mit solchen Entwicklungsgrundsätzen“, so die Stadtplanerin. Die Konzepte werden immer wieder auf den Prüfstand gestellt.

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Wenn es darum gehe, Projekte zu realisieren, verfüge das Büro über ein gutes Netzwerk in Überschneidungsbereichen wie Einzelhandel, Verkehr oder Tourismus. „Das gibt uns die Möglichkeit, diese komplexen Themenstellungen gut zu bearbeiten“, so Christina Lehner. Bei den Problempunkten, die das Büro gemeinsam mit den Bürgern definiert, liege ein gewisser Schwerpunkt auf dem Ortskern. Es gebe aber im Grunde keine scharfe Umrisslinie. „Ganz wichtig sei, dass sich die Leute vor Ort beim Entstehungsprozess mit einbringen“, betonte die Stadtplanerin. Man muss auch Prioritäten setzen. Es werde nie gelingen, alle Projekte auf einmal gleichzeitig abzuarbeiten. Teil dieses ISEK‘s sei deshalb auch, zu überlegen, was vorrangig sei.

Zunächst erstelle das Büro eine relativ umfangreiche Bestandsanalyse, wozu man etwas Input der Einwohner brauche. „Aus den Schwächen heraus entwickeln sich dann die Maßnahmenvorschläge und das Ganze reift zu einem Leitbild“, führte Christina Lehner aus. Am Ende stehe auch ein Zeit- und Kostenplan. Lam hatte im Jahre 1989 ein relativ umfangreiches Entwicklungskonzept mit damals sogenannten vorbereitenden Untersuchungen durch das Büro Siegi Wild durchlaufen.

Schon viel in Lam realisiert

Es sei in den Folgejahren einiges realisiert worden, beispielsweise das Parkhaus, die Umgehungsstraße oder der Panoramapark als Ortsrandeingrünung. „Alle diese Maßnahmen sind natürlich auch aus der Städtebauförderung bezuschusst worden“, machte die Landschaftsarchitektin bewusst. Auch wenn längere Zeit nicht daran weitergearbeitet wurde, sehe man dem Ort schon an, dass sehr intensiv vorgegangen wurde.

Beim ISEK gebe es auch ein kommunales Förderprogramm, bei dem Privatleute, die sanieren wollen, Zuschüsse erhalten, wenn sie innerhalb des Sanierungsgebietes liegen oder eine Nachfolgenutzung für eine Brache benötigen. „Was alle betrifft, können fast nur alle beantworten“, brachte die Fachfrau zur Bürgerbeteiligung auf den Punkt.

ISEK in Lam : Den Ort nicht „umkrempeln“

Es gehe nicht darum, den Ort von vorne bis hinten umzukrempeln, sondern Gutes und Wertvolles zu bewahren und zu beleben, was nicht mehr passt. Auch jene Bürger, die nicht direkt in der Arbeitsgruppe integriert sind, können sich jederzeit über den Arbeitsstand informieren. Die Arbeitsgruppe ISEK mit rund zehn bis 15 Personen begleitet den Entstehungsprozess intensiver. „Es gibt mehrere Treffen, wo wir uns in der Gruppe über die Planungsschritte austauschen“, erklärte Lehner. Es werde auch eine Haushaltsbefragung geben. Die Entscheidungen trifft der Gemeinderat. Auch die Fachstellen werden, wenn das Konzept ein bisschen gereift ist, den einen oder anderen Beitrag fachlicher Art leisten.