Planung
Lohberg hofft auf viele Urlauber

De facto schuldenfreie Gemeinde beschließt 4,8 Millionen-Haushalt. Investiert wird in Breitband, einen Bagger und ein TLF.

24.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:50 Uhr
Maria Frisch
Hoffen auf Super-Sommer: Nach Corona hofft Lohberg, dass sich die Besucherzahlen im Bayerwald-Tierpark noch heuer erholen. −Foto: Maria Frisch

Der Gemeinderat segnete im Dorfstadl den Haushaltsplan im Verwaltungshaushalt mit Einnahmen und Ausgaben von 3,60 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt mit je 1,27 Millionen Euro ab. Der Gesamtetat beläuft sich also auf 4,87 Millionen Euro, was einer Zunahme von gut sieben Prozent entspricht.

„Wir sind ohne Kreditaufnahme handlungsfähig. Der Etat ist solide und aufgrund der vergleichsweise niedrigen Hebesätze der Steuern sowie der Gebühren bürgerfreundlich“, brachte es Franz Müller auf den Punkt.

Allerdings beinhalte der Haushalt 2021 einige aufgrund Corona schwer einschätzbare Posten, so der Bürgermeister. Einer davon sei der Tierpark, der bis 30. April geschlossen war .

Der Bürgermeister informierte über die gravierendsten Posten des Verwaltungshaushalts. „Die Personalkosten sind mit 1,31 Millionen Euro veranschlagt. Dies entspricht einem Anteil von gut einem Drittel des Verwaltungsetats. Wegen einer Verrentung sinken die Personalaufgaben jedoch leicht. Im Verwaltungsetat enthalten ist die Einrichtung eines Online-Bürgerserviceportals für rund 15 000 Euro. In der Finanzverwaltung musste der Kämmerer für die seit kurzem bei den beiden Hausbanken eingeführten Negativzinsen auf Guthaben rund 8000 Euro mehr kalkulieren.

Im Tierpark rechnen Kämmerer und Rathauschef für den Rest des Jahres mit einem großen Andrang an Besuchern. Veranschlagt wurden deshalb 475 000 Euro an Eintrittsgeldern. Weitere Einnahmen werden ab diesem Jahr aus den neuen Parkgebühren resultieren. Die Ausgaben für die Gehege-Anlagen sollen dagegen relativ konstant bleiben.

Viele Einnahmeausfälle

Die Erträge aus der Betriebskostenförderung für Kinderbetreuungseinrichtungen sinken nach aktuellem Wissensstand von knapp 215 000 Euro im Vorjahr auf 170 000 Euro. Hierin ist auch ein corona-bedingter Beitragsersatz seitens des Freistaates für die Schließzeiten enthalten.

Mehr oder weniger komplett wegfallen werden in diesem Jahr knapp 15 000 Euro Einnahmen aus Parkgebühren im Langlaufzentrum Scheibe. Im schneemäßig guten Winter 2020/21 wurde das Langlaufzentrum zwar gespurt, allerdings habe man wegen der Corona-Pandemie von den wenigen Feriengästen keine Parkgebühren kassiert. Schwierig zu beurteilen sei, wie sich weitere Steuerausfälle bezüglich der Corona-Situation entwickeln. Den Ansatz für Gewerbesteuer hat Alois Schneck wie 2020 auf 130 000 Euro gemindert. In den Folgejahren könnten sich die Einbußen erhöhen.

Das Investitionsprogramm der Gemeinde beinhaltet insgesamt Maßnahmen über 1, 23 Millionen Euro. „Diese Quote ist gegenüber der Größenordnung des Verwaltungsetats sehr ansehnlich“, kommentierte Franz Müller. Demgegenüber stehen Einnahmen von 245 315 Euro. Herausragende Maßnahmen sind die Eigenbeteiligung für den Breitbandausbau Thürnstein über 250 000 Euro, die Anschaffung eines neuen Baggerladers für den Bauhof für 130 000 Euro sowie Anschaffung eines neuen TLF 3000 für die FFW Lohberg, bei der heuer voraussichtlich noch das Unimog-Fahrgestell mit 200 000 Euro zur Zahlung fällig werden wird.

Insgesamt erfolgt die Finanzierung der Investitionen mit der Entnahme aus der allgemeinen Rücklage (678 449 Euro). Darin hat die Kommune noch rund eine Million Euro auf der hohen Kante. Nach der vorliegenden Finanzplanung können ihr jedoch in den Jahren 2022 bis 2024 wieder rund 426 500 Euro zugeführt werden. Auf der Gegenseite stehen noch gut 100 000 Euro Schulden zur Abzahlung an.

Nach dem vorliegenden Entwurf ist auch in künftigen Finanzplanungsjahren keine Kreditaufnahme erforderlich. Und spätestens 2024 dürften damit alle Schulden zurück bezahlt sein. „Der Haushalt kann sich sehen lassen“, so Franz Müller, der Kämmerer Alois Schneck Dank zollte. „Es ist alles sehr übersichtlich aufgeschlüsselt. Wir sind handlungsfähig, bürgerfreundlich und brauchen keinen Kredit .“

Es wird weiter gebaut

Schließlich wurde fünf Bauanträgen das gemeindliche Einvernehmen erteilt: Aschenbrenner-Bau beabsichtigt den Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses am Langer Weiher Weg Lohberghütte West. Für die vier entstehenden Wohnungen werden die erforderlichen Stellplätze geschaffen. Andreas Hupf und Julia Kolbeck beantragten den Neubau eines Wohnhauses einschließlich Garage und Technikraum in Huberwies 10. Matthias Mühlbauer will einen Lager- und Geräteschuppen am Schulweg 8 errichten. Christian und Andrea Walter ersuchten um Zustimmung für den Neubau eines Holz- und Geräteschuppens in Neuschrenkenthal 17. Und Martin Kollmer und Sophie Wellisch erhielten grünes Licht für ihr neues Einfamilienhauses am Weideweg 7a.