Region
Neues Geld für neue Aufgaben

ALE und Aktionsbündnis Künisches Gebirge stehen in den Startlöchern. Behördenchef Thomas Gollwitzer geht in Ruhestand.

30.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:12 Uhr
Maria Frisch
Thomas Gollwitzer (3. v. li.) geht in den Ruhestand. Das Aktionsbündnis Künisches Gebirge verabschiedete den Behördenleiter. −Foto: Maria Frisch

Nach einer längeren, durch Corona bedingten Pause konnte sich das Aktionsbündnis Künisches Gebirge wieder treffen. Franz Müller, Bürgermeister von Lohberg und Sprecher des Bündnisses, lud seine Amtskollegen – die Bürgermeister von Lam, Arrach, Neukirchen b. Hl. Blut und Eschlkam sowie Mitarbeiterin Jana Dirriglová, die neue ILE-Begleiterin des ALE Oberpfalz, Daniela Wehner und vor allem Thomas Gollwitzer – in den Dorfstadl ein.

Im Mittelpunkt stand die Verabschiedung Gollwitzers, des langjährigen Behördenleiters am Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz in Tirschenreuth. Müller bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und die langjährige fachliche Begleitung und überreichte ihm ein Glaspräsent.

Gollwitzer betonte, dass es für ihn keinen schöneren Beruf geben konnte. „Die Bürgermeister sind bibelfest“, stellte er lobend fest. Das ALE Oberpfalz sei gut aufgestellt. „Die Behörde hat für die nächsten fünf Jahre 40 Millionen Euro zur Verfügung, aber die Nachfrage ist enorm. Es können deshalb zurzeit keine neuen Projekte aufgenommen werden“, sagte er.

Die Fortentwicklung der ALE-Verwaltung sei während seiner Amtszeit enorm gewesen. In puncto Schutz der Ressourcen müsse sich die Situation verbessern. Die Verantwortlichen sollten von vornherein einen Schritt vorausdenken.

Es sei wichtig, für den ländlichen Raum zu werben. Die neuen Programme wie „Innen statt Außen“ oder das Regionalbudget liefen sehr gut. Mit den Worten „Leben lebt von Abwechslungen“ bedankte sich Gollwitzer bei den Bürgermeistern für die Entwicklung des ländlichen Raums.

Jana Dirriglová berichtete über die Aktivitäten des Bündnisses. Seit Oktober 2020 waren die Aktivitäten der ILE durch Corona stark beeinflusst. Geplante Aktivitäten in Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und Gemeinden fielen aus. Wegen starker Beschränkung des Verkehrs waren auch keine grenzüberschreitenden Aktionen durchführbar. Genehmigte Euregio-Projekte blieben in der Warteschleife. Fristverlängerungen wurden beantragt.

Neue Aufgaben

Dennoch habe sich das Aktionsbündnis bemüht, seine Vorhaben umzusetzen und sich auf neue Aufgaben zu konzentrieren. Ein Jahresbericht für 2020 wurde erstellt und vom Gremium online abgesegnet. Die Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Projekten durch Gemeinden mit dem ALE Oberpfalz und dem Landratsamt Cham lief weiter. Eine Broschüre zum Naturlehrpfad in Neukirchen b. Hl. Blut und anstehende Übersetzungen wurden realisiert.

Das Aktionsbündnis hat sich zu einer grenzüberschreitenden Kontaktstelle etabliert – Förster, Imker, Landwirte, Tourist-Infos, Vereine und Privatleute, die Kontakte jenseits der Grenze suchten, Informationen zur aktuellen Lage benötigten und Anliegen in Tschechien zu erledigen hatten, wurden unterstützt.

Zu den Hauptaufgaben gehörte die Umsetzung des neu aufgelegten Regionalbudgets, das die ILE für 2021 beantragte und durch das ALE Oberpfalz genehmigt bekam. Insgesamt gingen zehn Förderanträge mit Gesamtbruttokosten von 118 000 Euro (72 000 Euro Förderbedarf) ein.

Das Entscheidungsgremium genehmigte alle Projekte. Mit neun Kleinprojektträgern aus Eschlkam, Lam und Neukirchen wurden privatrechtliche Verträge abgeschlossen. Diesbezüglich bedankte sich Jana Dirriglová bei der ILE-Begleiterin aus dem ALE Oberpfalz, Daniela Wehner. Die Kleinprojekte müssen bis 20. September umgesetzt werden, bis 1. Oktober ist der Durchführungsnachweis vorzulegen. Bis jetzt gab es vorwiegend positive Rückmeldungen und das Aktionsbündnis hat vor, die Förderung aus dem Regionalbudget für 2022 erneut zu beantragen, um weitere Kleinprojekte in Gemeinden zu unterstützen.

In den Startlöchern

Falls es die Situation erlaubt, möchte man auch mit dem Projekt „Durch die Geschichte zur gemeinsamen Zukunft des Künischen Gebirges“ in Zusammenarbeit mit den Schulen fortfahren. Die Fristverlängerung wurde bis Jahresende genehmigt. Die Umsetzung des Projekts in Zusammenarbeit mit dem Naturpark „Wir helfen der Natur“ steht in den Startlöchern.

Als Nächstes steht die Planung eines grenzüberschreitenden Treffens für die Vertreter aus allen elf Gemeinden und Touristikvertretern auf dem Programm, das Anfang September am Osser stattfindet.

Mit dem Verlauf der bevorstehenden Evaluierung des Konzeptes der ILE machte Daniela Wehner die Anwesenden vertraut. Für die integrierten ländlichen Entwicklungen gibt es Vorgaben, die im Evaluierungsprozess eingehalten werden müssen. (kfl)