Sieg gegen Chemnitz
Rodinger Gewichtheber schaffen Bestleistung beim letzten Bundesliga-Saisonkampf

26.03.2023 | Stand 15.09.2023, 0:59 Uhr
Georg Hecht
Petr Stransky war einmal mehr zuverlässiger Punktelieferant für die Rodinger Heber. −Foto: Fotos: Simon Tschannerl

Ein volles Haus beim letzten Saisonkampf hatten die der Rodinger Gewichtheber. Die Leistung stimmte und der Hebertempel bebte. Das Team von Hebertrainer Gregor Nowara hob wie aus einem Guss und hat gegen den Tabellennachbarn Chemnitzer AC eine fulminante Saisonbestmarke mit 744,0:671,6 Punkten erzielt.

Damit hat sich das TB-Sextett den 6. Platz in der Ersten Bundesliga erkämpft. Auch der Chemnitzer AC hat seinen Fanclub in den gelben T-Shirts mitgebracht, der seit Jahren eine Fanfreundschaft mit den Rodingern pflegt.

Bei den Vorkämpfen zeigte der Rodinger Hebernachwuchs Bestmarken am laufenden Band und siegte beim Freundschaftkampf gegen die TG Landshut mit 737,2:692,4 Sinclairpunkten. Eine Überraschung gab es auch beim letzten Bezirksligawettkampf. Roding III siegte gegen den Tabellenführer ASV Neumarkt mit 262,2:181,6 Punkte und sich die Vizemeisterschaft.

Halle voll gefüllt

Bis auf den letzten Platz war die Rodinger Dreifachturnhalle beim mit Spannung erwarteten Duell gegen den Chemnitzer AC gefüllt. Die Ankündigung von Hebertrainer Gregor Nowara, eine neue Saisonbestmarke aufzustellen, lockte viele Heberfans. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die Rodinger legten gleich fulminant los.

Nathalie Rettenberger, sie hatte beim Wettkampf in Potsdam die Teilnehmer-Norm für die Junioren Europameisterschaft geschafft, stellte mit 83 kg Reißen gleich eine weitere Bestmarke auf. Sie packte noch 101 kg beim Stoßen drauf und lieferte hervorragende 122 Relativpunkte ab.

Der 17-jährige Rodinger Nachwuchsmann Rishabh Saini eiferte seiner Teamkollegin erfolgreich nach und überbot mit begeisterter Unterstützung der Rodinger Fans ebenfalls die Norm für die EM-Teilnahme von 276 kg im Zweikampf. Seine sechs Versuche schloss er mit jeweils Bestmarken von 125 kg Reißen und 155 kg Stoßen ab. Er erreichte 280 kg beim Zweikampf, lieferte erstmals 120,8 Relativpunkte und überbot damit die geforderte Norm.

Zuverlässig wie immer präsentierte sich der Mann aus Pilsen, Petr Stransky, der dritte Heber im ersten Block. Bei 125kg Reißen und 157 kg Stoßen lieferte er 128 Relativpunkte ab. Damit übergab der erste Block mit einem Vorsprung an die Rodinger Schwergewichte Peter Kulzer, Hans Brandhuber und Gregor Nowara. Man merkte deutlich, die TB-Truppe hatte sich was vorgenommen. Nach dem Reißen hatte sich die TB-Staffel mit 279,0:2498 Punkten schon einen gehörigen Vorsprung erarbeitet.

Hans Brandhuber erinnerte die Fans an seine besten Zeiten, nachdem er 130 kg beim Reißen und 171 kg beim Stoßen geschafft hat und 125 Relativpunkte erreichte. Dafür gab es von Oberfan Richy und dem Publikum ein dreifaches „Das war Spitze".

Souverän meisterte Peter Kulzer bei 96 kg Körpergewicht 140 kg beim Reißen. Beim Stoßen war die Steigerung von 160 kg auf 171 kg doch zu viel – meinten die Fans. Aber nicht Peter Kulzer. Unter tosendem Applaus bezwang er diese Last im dritten Versuch klar und trug starke 120 Relativpunkte zum Sieg bei.

Auch Trainer top in Form

Hebertrainer Gregor Nowara hatte nicht nur seine Truppe für diesen Spitzenkampf motiviert und bestens vorbereitet, auch er selbst war top in Form. Mit 136 kg Reißen und 170 kg Stoßen stellte er mit 128,2 Punkten eine persönliche Saisonbestmarke auf. Damit war er wieder bester Rodinger Heber knapp vor Petr Stransy mit 128 Punkten.

Die Sachsen warteten mit einem starken zweiten Block auf, konnten aber die Aufholjagd nicht gewinnen. Kaderathlet Friedrich verzichtete bei dieser Lage auf seine beiden letzten Versuche und schonte sich für die Europameisterschaft. Trotzdem war er mit 151,8 Punkten der Beste, gefolgt vom Tschechen Josef Kolar 131 Punkte und Kurt Perthel mit 130 Punkten.

“So macht Gewichtheben Spaß„

Der TB03 Roding sicherte sich in der Abschlusstabelle der 1. Bundesliga. Rishabh Saini freute sich ganz besonders über die erreichte EM Norm und die ganze Truppe feierte die Saisonbestmarke von 744 Punkten ( bisher 730,1 Punkte ) und ließ die Sektkorken krachen.

Der Chemnitzer Mannschaftssprecher Kurt Perthel sagte in seinem Schlusswort: „Es war wieder ein Superkampf hier in Roding, ich gratuliere den Rodingern zum Sieg, aber auch meiner Mannschaft zur guten Leistung.“ Rodings Hebertainer Gregor Nowara fügte an: „Wir sind natürlich glücklich über die drei Punkte und über die Saisonbestmarke. Besonders gratuliere ich Rishabh zur EM-Norm. Aber auch Dank an die gesamte Mannschaft. Das gab es noch nie in Roding, dass keiner aus dem Team unter 120 Punkte blieb – Spitze! Großer Dank an die Fans für die tolle Unterstützung. So macht Gewichtheben Spaß.“

Abteilungsleiter Matthias Hecht bezeichnete die Leistung der Rodinger als „Gewichtheben aus einem Guss“. Er dankte den vielen Fans, die für „eine Superstimmung gesorgt haben“.