Versammlung in Rötz
Bürgermeister Spindler setzt große Hoffnung in den sanierten Salzfriedlhof

28.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:53 Uhr
Es gibt viel zu tun: Das Gastzimmer des Salzfriedlhofs ist noch eine Baustelle. −Foto: Fotos: Günther Hofmann

„Ein Kraftakt mit enormem Ausmaß“: “ Mit diesen Worten brachte es Bürgermeister Stefan Spindler auf den Punkt. Der Kraftakt betrifft die Fertigstellung desSalzfriedlhofsauf dem Gelände des Oberpfälzer Handwerksmuseum in Hillstett.

Am Donnerstag fand die Teilbürgerversammlung für den Ortteil Hillstett statt. Vorab hatte Bürgermeister zurBesichtigung der Baustelle am Salzfriedleingeladen. Bei einem Rundgang erklärte Spindler die Probleme, die im Laufe der vergangenen Jahre seit der Schließung des Lokals aufgetreten waren.

Nachdem der letzte Pächter Jörg Lorenz aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, meinte man, mit ein paar Umbauten und Erneuerungen könne man das Gasthaus wieder schnell öffnen. „Aber dem war leider nichts so“, sagte Spindler. Es musste ein überdachter Raum zwischen dem Kühlhaus und der Küche geschaffen werden. „Man kann das nicht so lassen,“ zitierte er die Lebensmittelkontrolle des Landratsamtes.

Thema Brandschutzklasse

Die Wohnung über der Küche musste aufgelöst werden, weil sonst das Gebäude in eine andere Brandschutzklasse eingestuft worden wäre. Für die Küche musste laut einer neuen Verordnung eine Lüftungsanlage angeschafft werden. Man ging am Anfang von einer Abluftmenge von 4000 Kubikmeter/Stunde aus; sie konnte auf 2000 reduziert werden. Die Ausmaße der Lüftungsanlage mit einem Gewicht von 2,6 Tonnen seien dennoch enorm, so Spindler.

Der Bürgermeister sprach von immensen Investitionen, die mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden mussten. Auch mit der Raumhöhe der Küche gab es Schwierigkeiten, sie konnten aber ausgeräumt werden. Spindler hatte auch „etwas sehr Positives“ zu vermelden: „Mit den Handwerkern läuft es wie am Schnürchen.“

Salzlfriedl-Pächter Karl Wilhelm ist nun „schön langsam auch guter Dinge“, dass man nun Licht am Ende des Tunnels sehen und der Eröffnung entgegenfiebern kann.

Zur Teilbürgerversammlung traf man sich dann im Clubhaus des Golfclubs am Eixendorfer See. Geschäftsführerin Bianca Decker freute sich, dass die Hillstetter zu ihr gefunden haben. Das Haus stehe nicht nur den Golfspielern zur Verfügung, sondern sei für jeden Gast offen. Es mussten noch Stühle herangeschafft werden, so groß war das Interesse der Bevölkerung an den Informationen des Bürgermeisters.

Spindler ließ das vergangene Jahr in Rötz Revue passieren, das besonders geprägt war von der Wiedereinführung von Veranstaltungen nach der Corona-Pandemie. Mit vielen Bildern erinnerte er an sportliche und kulturelle Ereignisse und andie Treffen mit den Partnerstädten. Viele Höhepunkte gab es im Laufe des Jahres. Herauszuheben seien besonders das Heimatfest, die Dorfhelden-Tour oder auch der 1. Schwarzwihrberg-Lauf der FC-Skiabteilung.

Pächter Karl Wilhelm klärte kurz über den Stand der Baumaßnahmen des Salzfriedlhofs auf. Er sei jetzt dann „Gott sei Dank“ nicht mehr wetterabhängig. Er hoffe, dass sich die Personalprobleme bis zur Eröffnung noch geben. Wenn alles klappt, will er das Gasthaus Ende März/Anfang April übernehmen. Ziel wäre die Öffnung am 1. Mai vielleicht mit einem Maibaum-Aufstellen.

Wilhelm stellt sich „eine gute bayerische Küche und kein Schicki Micki vor. Und auch ein Bier sollte keine 3,80 Euro kosten. Ihm schwebe ein Pre-Opening mit den Hillstettern vor. Zudem sei ein Musikantenstammtisch jeden ersten Samstag im Monat geplant.

Auch der Bürgermeister sprach von mehreren Attraktionen, die das Jahr über auf dem Gelände des Handwerksmuseum geplant seien. „Hoffentlich kommen dann auch alle, die in den letzten Jahren immer gemosert haben. Dann sind wir die nächsten zwei Jahre ausgebucht.“

Spindler sprach damit den Punkt an, warum es so lange gedauert habe, bis es endlich weitergeht am Salzfriedl. „Das betrifft uns nun alle, und es liegt an uns, dass sich etwas rührt. Auf jeden Fall steht jetzt dann das Modernste vom Modernen da unten.“

Bauprojekte und Kläranlage

Den Hillstettern wurden dann die Investitionen der Stadt offen gelegt. Das Baugebiet Sturmstraße ist fertig, die Sudeten- und die Schlesierstraße müssen saniert werden. Die neue Kläranlage ist in Betrieb gegangen.

Karl Heinz Hofmann sprach mit Blick auf das Mehrgenerationencafé „s’Retza Café“ hohe Renovierungsanforderung an. Es habe sich ein Kreis von 20 Personen gefunden, die das Sozialprojekt für Jung und Alt stemmen. „Im Mittelpunkt soll das Sich-Treffen und nicht der Konsum stehen.“

Auch das Thema Funkmast schnitt das Stadtoberhaupt noch an. Für Hillstett und den Eixendorfer Stausee soll nun eventuell ein Mast bei Thann für die nötige Abdeckung sorgen.

Spindler bedankte sich zum Schluss seiner Ausführungen bei allen Ehrenamtlichen in der Gemeinde: „Das Ehrenamt macht das Leben bei uns erst lebenswert“, betonte er

Auf Nachfrage wurde das Abrechnungsprinzip für die neue Rötzer Kläranlage erläutert. Dabei handelt es sich um 75 Prozent Einmalgebühr und 25 Prozent Wassergebühr. Momentan bleiben die Gebühren noch konstant. Es stünden aber noch die Sanierung der Gebäude und der Anschluss von Bernried an.

− whg