Kultur
Funk-Power auf der Burgruine

Die Band Fatcat sorgte beim „ersten Konzert nach Corona“ für Begeisterung. Die Gemeinde Runding hat die Burg erworben

14.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:23 Uhr
Hans Schmelber
Die Band Fatcat sorgte bei Sonnenuntergang für gute Laune und Tanzeinlagen der Zuhörer. −Foto: Hans Schmelber/Hans Schmelber

„Einfach unfassbar, wir spielen ein Konzert“, sagte gleich zu Beginn der Vorstellung Kenny Joyner, seines Zeichens Sänger und Moderator am Samstagabend in der Burgruine in Runding und wirkte sehr euphorisch. Die achtköpfige Band Fatcat ist geballte Funk-Power, die mit einer ordentlichen Portion guter Laune und unglaublich treibender Musik den über 150 Hörerinnen und Hörern an diesem Abend den Kopf verdrehte und für ausgelassene Stimmung sorgte.

Eine mitreißende Soulstimme, schneidende Bläsersätze und fette Beats machten die Mischung – heraus kam ein einzigartiger Mix aus Funk, Soul, Disco und Rock. Schnell gelang es Kenny, die Besucher des Konzerts aus der Reserve zu locken und dann entlud sich im Laufe des Abends die durch die Corona-Pandemie angestaute Lebenslust und Jung und nicht mehr ganz so Jung tanzten und groovten ausgelassen zu den mitreißenden Klängen von Fatcat.

„Vielen Dank. dass ihr alle hier seid und vielen Dank, dass wir überhaupt hier sein dürfen“, begann Olli Zilk seine Begrüßung und erzählte, dass er als Kind einen Sommer lang in einer Ritterrüstung rumgelaufen ist. Humorvoll sah er das als Zeichen dafür, dass er wahrscheinlich einmal auf einer Burgruine landen würde. Er gab der Burgruine auch gleich das Prädikat als geniale Location und bedankte sich bei Bürgermeister Franz Kopp für die Unterstützung..

Überglücklicher Bürgermeister

„Liebe Besucher, verehrtes Publikum. Vor ihnen steht ein überglücklicher und überaus zufriedener Bürgermeister der Gemeinde Runding“, freute sich der und bekam schon nach diesen ersten Sätzen viel Applaus.

„Du warst der, von dem diese Idee stammt“, stellte er in Richtung Olli Zilk fest. Der Bürgermeister zeigte sich auch deshalb sehr glücklich und zufrieden, „weil seit kurzer Zeit diese Burgruine in den öffentlichen Besitz gelangt ist“.

„Wir konnten als Gemeinde diese Burgruine erwerben“, sagte Kopp weiter und dankte der Familie Amberger und speziell Franz Amberger, der als Gründer der Burgfreunde Runding den größten Anteil daran hatte, dass diese Burgruine heute so dasteht. Sein besonderer Dank galt auch Landrat Franz Löffler für die unbürokratische Unterstützung. Kopp bedankte sich auch bei MdB Marianne Schieder, „die unsere Gemeinde seit langem unterstützt in dem Bestreben, mehr aus dieser Burgruine zu machen“.

„Heute ist Premiere, das allerallererste Konzert, das in dieser Reihe heute stattfindet, das erste Konzert nach Corona“, so der Bürgermeister und forderte in Richtung Landrat: „Lieber Franz bitte ein kurzes Grußwort“. „Ich bin heute ein ganz glücklicher Mensch, weil wir endlich es geschafft haben, dass wir wieder zusammenkommen können und dass wir wieder miteinander Kultur genießen dürfen“, begann der Landkreischef. „Was heute abgeht, ist schon was Besonderes. Da steckt eine Gemeinde dahinter, die ganz mutig war. Großer Mut gehört dazu, wenn eine Gemeinde eine Burganlage kauft. Die meisten würden sie loshaben wollen, denn dahinter steckt ein großer Verwaltungsaufwand.“

Die Rundinger aber hätten sich getraut und gesagt, wir übernehmen die Verantwortung für diese größte Burganlage in ganz Ostbayern. „Der Bürgermeister hat dieses Alleinstellungsmerkmal erkannt und gesagt, wir können das gut nutzen mit Kultur.“ Dafür bedankte sich Landrat Franz Löffler und übergab als kleines Dankeschön ein Kuvert.

„Ich hab schon schnaufen müssen, bis ich hier heraufgekommen bin“, meinte MdB Marianne Schieder und zeigte sich überwältigt, was aus dieser Burgruine entstanden ist. „Ich finde es super, dass diese Location genutzt wird für Kulturangebote. Momentan ist in allen Bereichen der Politik die Kultur im Gespräch, weil diese unter Corona auch sehr viel gelitten hat. Es gibt demnächst etliche Förderprogramme“, führte Schieder noch aus und versicherte Franz Kopp dazu ihre volle Unterstützung. Auch sie hatte eine Spende im Gepäck.

Mitreißende Soulstimme

Und dann startete Kenny Joyner mit seiner großartigen Soulstimme und die Band stieg mit ein. „Lay down wash my Soul“, war das erste Stück mit dem das Zuppeln und Wuppeln schon losging. Frischer Powerfunk, fette Grooves über knackige Bläsereinsätze und die mitreißende Soulstimme von Sänger Kenny Joyner ergaben eine Mischung, die mal smooth wie Prince, mal rau wie James Brown und immer superfunky wie Tower of Power klingt.

Soloeinlagen gab es natürlich von Kenny Joyner, auf der Gitarre von Jakob Monninger, am Bass von Fabian Gyarmati-Buchmüller, mit dem Keyboard von Ferdinand Klamt.