Das Staatliche Schulamt Cham hat in Absprache mit den beteiligten Stellen entschieden, dass am Freitag, 3. Februar, an allen Schulen im gesamten Landkreis Cham der Unterricht in den Schulen witterungsbedingt ausfällt. Das teilt das Landratsamt am Donnerstagabend mit.
Gleichzeitig informiert das Kultusministerium, dass nicht überall eine Notbetreuung stattfinden kann.
Schneefrei bekommen haben unerwartet indes bereits am Donnerstagnachmittag etliche Schüler im Landkreis. Andere schafften es am Donnerstagmorgen erst gar nicht in die Schulen.
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Angesichts der anhaltenden Schneefälle seit der Nacht hatten vor allem die weiterführenden Schulen mit weitem Einzugsbereich bereits den Nachmittagsunterricht am Donnerstag abgesagt – in der Kreisstadt die beiden Chamer Gymnasien. „Wir waren einfach nicht sicher, ob am späten Nachmittag alle Schüler noch zuverlässig nach Hause gelangen“, erklärte stellvertretende Schulleiterin Sigrid Schiedermeier vom Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium die Entscheidung in Absprache mit dem RSG (Robert-Schuman-Gymnasium). Lediglich eine Notbetreuung wurde noch aufrecht erhalten, vornehmlich für Schüler der Ganztagsklassen.
Auch in Bad Kötzting schneefrei
Auch am Benedikt-Stattler-Gymnasium in Bad Kötzting wurde der Donnerstags-Unterricht wegen der Witterungsverhältnisse zumindest eingekürzt. Als die Entscheidung für ein früheres Unterrichtsende gefallen war, waren schon viele Nachmittagsschüler in der Mensa und hätten ihre Fahrgelegenheiten mittags verpasst. So nutzte man die nächste passende Zeitschiene: Ab 15.30 Uhr entfiel am BSG laut stellvertretender Schulleiterin Sabine Bergbauer der Unterricht. Ohnehin wären an diesem Donnerstagnachmittag nicht viele Schüler regulär länger beschult worden; einige Mädchen und Buben wollten allerdings noch länger für die große Schulveranstaltung am Freitag proben. Und auch am BSG waren die Schüler der OTS (Offene Ganztagsschule) bis 16 Uhr vor Ort.
Keine Probleme an der Realschule
An der Marienrealschule Cham und vielen weitern Schulen blieb es dagegen am Donnerstag noch bei den üblichen Unterrichtszeiten. Schulleiter Johannes Dieckmann erklärte, am Morgen seien fast alle Schüler pünktlich zum Unterricht gekommen. „Nur einige wenige Schüler haben angerufen, dass sie heute nicht kommen.“
Dagegen verlautete aus den beiden Chamer Gymnasien, dass es vor allem aus Richtung Falkenstein etliche Kinder gar nicht oder erst kurz vor 10 Uhr in die Schule schafften. Wie Eltern berichteten, strandete ein Bus zunächst inMichelsneukirchen, ehe er mit deutlicher Verzögerung doch noch nach Cham durchkam. Bis dahin hatten schon manche Schüler ihre Eltern per Handy informiert und abgeholt worden.
Räumdienst kommt zu spät für Schüler
Andere Schüler schafften es von ihrem Zuhause erst gar nicht zu den Bushaltestellen. Entnervte Eltern beklagten sich mancherorts über den fehlenden Räumdienst, der ein Durchkommen lange Zeit bis in den späten Vormittag hinein unmöglich machte. Auch einige Lehrer, vor allem aus dem Landkreis Regen und der nördlicheren Oberpfalz wurden von den Witterungsbedingungen überrascht und konnten ihren Dienst nicht antreten, hieß es in Schulen in Cham und Bad Kötzting.
Schneefrei heißt nicht Freizeit pur
Für Freitag schaffte nun das Schulamt gleiche Bedingungen für alle. Vor allem, weil Gefährdungen wegen Schneebruchs nicht ausgeschlossen werden können, sollen alle Schüler an diesem Tag zuhause bleiben. Komplett schneefrei? Viele Schüler freuten sich zu früh: Zahlreiche Lehrer verschickten noch am Donnerstagabend per Mail oder über Schülerportale Aufgaben und Homeschooling-Pläne, die am Freitag von zuhause aus abzuarbeiten sind.
Notbetreuung nicht immer möglich
Das entspricht den Vorgaben des Kultusministeriums. Im Falle einer „witterungsbedingten Einschränkung des Präsenzunterrichts soll im Rahmen der personellen und organisatorischen Kapazitäten vor Ort Distanzunterricht stattfinden, um einen kompletten Unterrichtsausfall zu vermeiden“. Die Entscheidung, ob und ab welchem Zeitpunkt Distanzunterricht stattfindet, trifft dabei die Schulleitung.
Eine Notbetreuung vor Ort kann laut Kultusministerium Bayern zudem nur dann geleistet werden, wenn diese organisatorisch und personell umgesetzt werden kann. Die Informationen hierzu sind jeweils auf der Homepage der entsprechenden Schule einzusehen. Schulbusse fahren aber bei ausgesetztem Unterricht in vielen Fällen ohnehin nicht zu den Schulen.
In den meisten Fällen haben arbeitende Eltern von Gesetzes wegen die Möglichkeit, zur Betreuung ihrer Kinder ausnahmsweise der Arbeit fernzubleiben. Laut Paragraph 275 BGB können Arbeitnehmende die Leistungspflicht gegenüber ihrem Arbeitgeber verweigern, wenn ihnen die Erbringung dieser Leistung nicht zumutbar ist – etwa, weil sie aufgrund einer Schließung ihr Kind selbst betreuen müssen.
− tf
Schnee schippen den ganzen Tag über statt Schule. Manche Kinder schafften es nicht in den Unterricht.
Auch am späten Vormittag war der Räumdienst noch nicht überall im Landkreis, mancherorts hatten Autos keine Chance zum Durchkommen.
