Toptransfer in der Kegel-Bundesliga
Vom Rekordmeister zurück in die Oberpfälzer Heimat: Raindorf holt Nationalspieler Pointinger

19.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:33 Uhr
Thomas Mühlbauer
Die gesamte sportliche Leitung der Raindorfer Kegler begrüßt Jürgen Pointinger auf seinen zukünftigen Heimbahnen. −Foto: Thomas Mühlbauer

Die Chambtalkegler der SKK Raindorf sorgen seit Jahren für Furore in der Bundesliga. Zudem lehrten sie in den vergangenen Jahren auch immer wieder dem Dauermeister RW Zerbst das Fürchten.Sie brachten der Topmannschaft in Deutschland und in Europa jeweils immer eine Saisonniederlage bei. Der Lohn für die Chambtalkegler war in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils der Vizemeistertitel.

Aber auch personell kann Raindorf immer wieder Topspieler in den Landkreis holen. Angefangen mit Daniel Schmid (2018), Manuel Lallinger (2019), Mathias Weber (2020), Tim Brachtel (2021) und Jan Sandler (2022.). Im Jahr 2023 legt man noch einmal eins drauf und so wechselt nun der deutsche Nationalspieler Jürgen Pointinger von Rot-Weiß Zerbst nach Raindorf. In einer Pressekonferenz wurde der Neuzugang, der aus Barbing stammt, vorgestellt.

Abteilungsleiter Rudi Braun sagte, dass man sehr froh darüber sei, so einen begehrten Spieler für sich gewinnen zu können. Dies sei der Verdienst von Mathias Weber und Elmar Diermeier, die ebenfalls mit entscheidend mitgewirkt haben.

Lesen Sie hier:Aus Barbing Richtung Weltpokal – Pointinger heuert in Zerbst an

Jürgen Pointinger (35) stammt aus Barbing und lebt mit seiner Familie in Neutraubling und so war die Nähe zu Raindorf sicherlich auch ein Kriterium für den Wechsel. Nach Stationen in Barbing, beim SC Regensburg, Schwabsberg, war er seit 2017 in Diensten von Rot-Weiß Zerbst tätig. In diesen sechs Jahren feierte er viele Titel.

Pointinger auf Platz 37 der Weltrangliste

In dieser Zeit gewann er sechs Mal die deutsche Meisterschaft, drei Mal den Weltpokal und zwei Mal die Champions League. Zudem wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vizeweltmeister. Der Gesamtschnitt des Oberpfälzers in der Saison 2022/2023 lag bei 644,7 Holz. Dies bedeutete Platz 14 in der Gesamtschnittliste der Bundesliga. Zudem belegt Pointinger in der Weltrangliste Platz 37 von 371 Spielern.

Wie Braun weiter sagte, werden die Ziele für die kommende Saison erst noch festgelegt. „Aber wir haben mit unserem Kader schon den Anspruch auf eine vordere Platzierung.“ Auch wolle man im Pokal gerne mal wieder ins Final-Four einziehen. Wie Braun abschließend sagte habe Pointinger langfristig zugesagt. Nun hoffe man, dass er verletzungsfrei bleibt.

Sportlicher Leiter Mathias Weber ließ wissen, dass man mit Pointinger nun den Abgang von Brachtel, der nach Zerbst wechselt gleichwertig ersetzen konnte. Zudem habe beim Wechsel sicherlich auch die langjährige Freundschaft zwischen Weber und Poitinger eine Rolle gespielt. „Wir haben uns eigentlich jedes Jahr darüber unterhalten und es war klar, wenn Jürgen wechselt, dann ist Raindorf seine erste Option“, sagte Weber.

So ist dieser Neuzugang gerade für die weitere Entwicklung des Kegelsportes in Raindorf von großer Bedeutung. „Wir können uns mit unserer Qualität im Kader sicherlich weiter vorne mit behaupten“, so der sportliche Leiter. Ein Saisonziel will Weber indes noch nicht festlegen. Nur soviel lässt er wissen: „Wenn man Bundesliga spielt, sind wir gut beraten, erst einmal auf uns selber zu schauen und unsere eigene Leistung abzurufen. Dann wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen.“

Kurze Wege zum Training

Zudem hat man nun alle Spieler des Bundesligakaders auch unter der Woche zusammen, um gemeinsam trainiere zu können. „Du kannst dann einfach viel besser den Wettkampfcharakter simulieren“, so Weber abschließend.

Jürgen Pointinger indes wird schon deutlicher bei der Frage nach dem Saisonziel: „Das Ziel sollte es schon sein, Zerbst noch mehr zu ärgern als bisher.“ Denn in den letzten zwei Spielzeiten haben es die Raindorfer geschafft, jeweils ein Saisonspiel gegen den Dauermeister zu gewinnen. Da ha sich Pointinger für diese Saison was vorgenommen: „Warum sollten wir sie dann nicht auch zweimal schlagen können?“ Auch der Neuzugang hebt dabei die freundschaftliche Verbundenheit zu Weber hervor, und natürlich – was auch mit ausschlaggebend war – die Nähe zu Raindorf. Von Neutraubling aus sind es nämlich nur noch knapp 45 Minuten Fahrt zu den Trainingseinheiten und Heimspielen. Zudem erhofft sich Pointinger wieder mehr Einsatzzeiten als noch letzte Saison in Zerbst.