Geschichte Cham
Heimatgeschichte aus vielen Perspektiven

Der 39. sogenannte Gelbe Band ist jetzt erschienen. Insgesamt 17 Autoren haben sich an der Publikation beteiligt.

15.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:12 Uhr
Rainer N. Heinrich
Die Autoren freuen sich mit Landrat Franz Löffler (3. v. r.) über ihr gelungenes Werk. −Foto: Rainer N. Heinrich

„Wer sich seiner Wurzeln nicht bewusst ist, kommt mit den heutigen Fragen nicht zurecht“, stellte Landrat Franz Löffler bei der Begrüßung und Einführung zur Buchvorstellung „Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham Band 39“ fest. Geschichte sei nicht nur Information aus der Vergangenheit, sondern etwas Lehrendes und Lernendes. Was es bedeute, ein freies Land zu sein, hätten wir aus der Geschichte gelernt, die uns auch gelehrt habe: „Die Erfahrungen durch die Vergangenheit wollen uns Mut machen, für dieses Land und seine Werte dazusein und einzusetzen.“

Er freute sich über die stattliche Anzahl heimatgeschichtlich Interessierter, die der Veranstaltung einen entsprechenden Rahmen verliehen. Sein besonderer Gruß galt den zahlreichen Ehrengästen, unter ihnen 2. Bürgermeister der Stadt Waldmünchen Martin Frank und die Preisträger des Denkmalschutzpreises des Landkreises Cham 2022 Elisabeth Sojer-Falter und Johann Falter. Die „Gelben Bände“ setzten sich mit der Heimatgeschichte auseinander und deckten erneut den gesamten Landkreis Cham ab.

Von 1022 bis in die Gegenwart

Zeitlich umfassen sie die Spanne vom 1022 bis zur Gegenwart ab, somit genau 1000 Jahre ab. Das Themenspektrum sei auch heuer wieder breit gestreut: von der Siedlungs-, Bau- und Kirchengeschichte über Volkskunst, Volksfrömmigkeit und Kunstgeschichte bis hin zu Waldbewirtschaftung und Kriegsende.

Autoren:Inhalt: Handel:
Der 39. Band der „BGLC“ veröffentlicht 17 Artikel von Autorinnen und Autoren des Arbeitskreises für Heimatforschung zu Zeit- und Kulturgeschichte sowie religiöser Volkskunde des Landkreises Cham von Tiefenbach bis Arrach und von Eschlkam bis Obertrübenbach.Der Jahresband 2022 deckt auf 198 Seiten einen Zeitraum von 1000 Jahren ab. Er ist chronologisch aufgebaut und reicht von Untersuchungen zum Mittelalter bis zu Beiträgen zur Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Ein Register erschließt den Band.Der Band kostet 14 Euro, ist im Buchhandel erhältlich oder beim Landratsamt Cham, Kulturreferat, Tel. (09971)78218, zum Versand zu bestellen.

Mit der 39. Ausgabe lege der „Arbeitskreis für Heimatforschung“ einen weiteren wertvollen Mosaikstein zum großen Gesamtbild der Landkreisgeschichte vor. Seit 1984 sei nun alljährlich in ununterbrochener Folge ein Band erschienen. „Es gibt wohl keinen anderen Landkreis, der auf eine derart umfassende und detaillierte Bearbeitung der Heimatgeschichte zurückgreifen kann“, zollte der Landrat den Heimatforscherinnen und -forschern ein großes Lob und dankte für das „unermüdliche, ehrenamtliche Engagement und die vielen Stunden, die diese während ihrer Freizeit in Archiven und Bibliotheken verbringen, und wünschte weiterhin den gewohnten Tatendrang. Löfflers Dank galt auch Hubert Perlinger für die zuverlässige Drucklegung sowie der Sparkasse im Landkreis Cham, die durch die finanzielle Förderung die regelmäßige Herausgabe der „Gelben Bände“ zu einem erschwinglichen Preis ermögliche.

Das Kulturreferat des Landkreises hat wieder die Redaktion des Bandes übernommen. Insbesondere dankte er Birgit Liedl-Geigenberger und Karin Hirschberger für das umsichtige Vorbereiten der Drucklegung. Dem Kreisheimatpfleger Hans Wrba sagte er Dank für die zuverlässige, langjährige Leitung des Arbeitskreises.

Ein Exemplar für den Landrat

Nachdem Kreisheimatpfleger Hans Wrba die 17 Beiträge des neuen Buches im Einzelnen kurz vorgestellt hatte, überreichte Hubert Perlinger die ersten Exemplare an Landrat Löffler, Bürgermeister Frank sowie den Kreisheimatpfleger. Dann erhielten auch die Autoren das neue Buch und bei einer Brotzeit, zu der der Landrat eingeladen hatte, klang der Abend aus.

Der Buchvorstellung vorausgegangen ist eine theologische untermauerte Führung in der Geiganter Pfarrkirche St. Bartholomäus durch Kreisheimat- und Archivpfleger Josef Ederer. Leitmotiv der künstlerischen Ausstattung des modernen Kirchengebäudes ist das Thema Endzeit und Apokalypse. (kni)