Gastronomie
Pächterwechsel auf dem Ossergipfel

Nach mehr als 15 Jahren gibt Sebastian Augustin die Regie im Osserschutzhaus an zwei Quereinsteiger aus Lam ab.

17.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:03 Uhr

Die neuen Osserwirtsleute Claudia und Georg Hatzinger mit Klaus Butz vor der Kulisse des Ossers im Hintergrund.

Im Lamer Winkel pfeifen es inzwischen die Spatzen von den Dächern: Im Osserschutzhaus steht ein Pächterwechsel bevor. Der Waldverein hatte den Vertrag mit dem 67-jährigen Sebastian Augustin zum 31. Dezember 2018 aufgelöst, weil dieser in den Ruhestand eintritt. Die Suche nach einem Nachfolger führte zu Georg Hatzinger aus Lam, der von der Vorstandschaft der Lamer Waldvereinssektion das einstimmige Vertrauen erhielt. Zusammen mit seiner Frau Claudia wird er ab 1. April 2019 den Betrieb übernehmen.Dabei sind etliche Verbesserungen zum Teil schon ausgeführt worden oder noch im Gange.

Georg Hatzinger war bisher als Lastwagenfahrer bei einem Chamer Unternehmen tätig. Mit dem Wechsel in die Gastronomie erfüllte er sich einen langersehnten Wunsch nach beruflicher Veränderung. Bisher saß er mit Pausen täglich acht Stunden und mehr im LKW. „Ich habe die Entscheidung nach reiflicher Überlegung mit meiner Frau getroffen“, gab er zu verstehen. Inwieweit sich das Paar noch mit Personal verstärken muss, ist noch offen. Mit dem Hausberg Osser fühlt sich Hatzinger seit seiner Kindheit verbunden. „Ich bin als Bub, als Siegi Kaml noch Pächter war, schon oft oben gewesen und habe zum Teil auch mit geholfen“, erinnert sich der passionierte Schütze und Stöckler. Auch wenn er beruflich ein Quereinsteiger ist – bange sei ihm vor diesem Umbruch nicht. Volle Unterstützung habe er durch seine Frau Claudia erhalten, die bisher schon im Gastro-Gewerbe tätig war. Der Umgang mit den Leuten habe dem künftigen Osserwirt schon immer Spaß gemacht, wie er gegenüber unserem Medienhaus betonte.

Großer Respekt vor Lebenswerk

Nachdem die Wünschelrute von Konrad Huber und einem weiteren Fachkundigen an derselben Stelle angeschlagen hatte, wurde gebohrt und tatsächlich eine Wasserquelle gefunden, die inzwischen angeschlossen und genehmigt ist. Die Schüttung sei so ergiebig, dass sie für das Schutzhaus absolut ausreichend ist, so Klaus Butz. Sein Dank galt auch der Gemeinde, die sich um die Wegesanierung kümmerte. Die Geruchsbelästigung durch die Toiletten sei im Rahmen der Möglichkeiten beseitigt. Die Stromversorgung laufe über das mit Gas beheizte Blockheizkraftwerk.

Eigener Stil im Schutzhaus

Das Landratsamt habe allergrößtes Interesse, dass das Osserschutzhaus eine Begegnungsstätte und Wanderstützpunkt an der Grenze bleibe. Deshalb beauftragte man die Studenten der Technischen Hochschule mit der Erstellung eines energetisches Konzepts. In der Zwischenzeit lag auch ein Angebot einer Zimmerei über 110 000 Euro für eine Wärmedämmung im Hinblick auf eine Ganzjahresnutzung vor.

Sebastian Augustin schließt die Gastronomie voraussichtlich am 31. Oktober. Im kommenden Winter bleibt dann die Schutzhütte wegen der Pächterübergabe geschlossen. Im Winter 2019 soll es wieder einen Winterbetrieb geben. Wichtig sei die Fertigstellung des Außenlastenaufzugs ab der Bergwachthütte. Das Umhängen der Seile soll im Herbst geschehen. Nachfolger Georg Hatzinger will im Schutzhaus seinen eigenen Stil einführen. Der Hüttencharakter soll erhalten bleiben. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, so der frühere Hochzeitslader. (kli)

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