Medizin
Zwei neue Hausärzte für Bad Kötzting

Helga Bachmeier-Traurig übernimmt die Stelle von Dr. Elisabeth Lerche, Melanie Röder die von Dr. Lucie Kollmer-Heiduk.

27.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:46 Uhr

Helga Bachmeier-Traurig ist ab Montag neu in Vollzeit für Dr. Elisabeth Lerche in der Praxis von Dr. Claudia Stahl (v.l.). Foto: S. Weber

Noch vor wenigen Monaten stand im Raum, dass die Stadt selbst ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrum gründen könnte, um darüber Hausärzte anzustellen – Grund war, dass mehrere niedergelassene Ärzte keine Nachfolger mehr für ihre Praxen gefunden hatten. Das Projekt wurde zwar schließlich wieder verworfen, doch die grundsätzliche Frage der Nachfolge blieb. Ein Thema, das jetzt zumindest in zwei Fällen erfolgreich erledigt werden konnte. Sowohl in der Gemeinschaftspraxis Dr. Stahl und Dr. Lerche sowie in der Praxis von Dr. Kollmer-Heiduk gibt es ab 1. Juli neue Ärztinnen.

Dr. Elisabeth Lerche hatte am Dienstag ihren letzten Arbeitstag in der Gemeinschaftspraxis in der Metzstraße – nach über 33 Jahren. Angefangen hatte sie damals noch mit Dr. Ziegler, seit 1990 arbeitete sie mit Dr. Claudia Stahl zusammen. „Eigentlich wollte ich im vergangenen Jahr schon aufhöhren“, sagt sie am Ende ihres letzten Arbeitstages. Aber sie wollte die Nachfolge zu ihrer Zufriedenheit regeln. Daraufhin reduzierte sie ihre Stunden, arbeitete nur noch am Montag und Dienstag. Für die übrigen Tage wurde Helga Bachmeier-Traurig angestellt. Die gebürtige Furtherin wird ab 1. Juli von Montag bis Donnerstag in der Praxis tätig sein.

Dr. Stahl übernimmt Arztsitz

Nach dem Abitur in Cham und dem Medizinstudium in München hatte Bachmeier-Traurig sieben Jahre lang eine Oberarztstelle im Krankenhaus in Furth im Wald und war anschließend neun Jahre als Allgemeinärztin in Hausarztpraxen der Region tätig. „Ich wollte immer heimatnah arbeiten“, sagt sie.

Als sie hörte, dass in der Gemeinschaftspraxis eine fachärztliche Assistentin gesucht wurde, bewarb sie sich um die Stelle. Seit Februar arbeitet sie bereits mit. Den Sitz von Dr. Lerche übernimmt allerdings Dr.Claudia Stahl. „Ein Arzt kann bis zu drei Sitze haben“, erklärt sie, müsse dann aber Kollegen anstellen, die diese ausfüllten. Dr. Elisabeth Lerche freut sich schon auf den Ruhestand, in dem sie sich vor allem dem Vermächtnis ihres im Dezember verstorbenen Mannes Achim Lerche, der Galerie Woferlhof in Wettzell, widmen will. „Am 14. September wird es bereits eine Gedächtnisausstellung ihm zu Ehren geben“, verrät sie im Kreise der Kollegen und Mitarbeiterinnen an ihrem letzten Tag in der Praxis.

Nach dem Abitur 2002 in Bad Kötzting ging es für Melanie Röder erst einmal zum Studium nach Regensburg, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann auch den Lebensmittelpunkt hatte. Zurück in die Heimat zog es sie aber dann doch ziemlich bald wieder, zur täglichen Arbeit am Krankenhaus in Viechtach. Zehn Jahre – unterbrochen nur von zwei Babypausen – war sie hier in der Inneren Medizin bei Herrn Dr. Popp tätig. Vor wenigen Jahren zog die Familie dann endgültig nach Bad Kötzting.

Mitarbeit seit Februar

Mit dem Gedanken, sich selbständig zu machen, habe sie schon länger gespielt, sagt die 36-jährige Fachärztin für Innere Medizin. Denn auch wenn ihr die Arbeit im Krankenhaus viel Spaß gemacht habe, sei die Familie mit Nachtschichten nicht so leicht zu vereinbaren, wie mit der eigenen Praxis. Die Vorteile der Arbeit in der Praxis, die gerade einmal fünf Minuten Fußweg vom Eigenheim entfernt liegt, konnte Melanie Röder bereits seit Februar als Assistentin von Frau Dr. Kollmer-Heiduk kennen und schätzen lernen.

Fürs Erste hat sie auch noch Unterstützung von zwei Seiten: Zum Einen wird Dr. Lucie Kollmer-Heiduk weiter bei Hausbesuchen mithelfen, um den Start der jungen Kollegin zu erleichtern. „Mein Mann hat ein Masterstudium in Betriebswirtschaft“, sagt Melanie Röder. Dadurch könne er ihr bei einem Thema helfen, das vielen Ärzten den Weg in die Selbstständigkeit zunehmend unattraktiv erscheinen lässt, dem zunehmenden Verwaltungsaufwand. Denn: „Das wichtigste ist mir, für meine Patienten da zu sein“, sagt sie.

Weitere Meldungen aus der Region finden Sie hier.