Kulinarik
„Da Virginio“ erstrahlt in Wohlfühl-Flair

Hildegard und Nino Orlandini eröffnen in der ehemaligen Lok ihr neues Restaurant in Cham. Das besticht durch Gemütlichkeit.

30.03.2015 | Stand 16.09.2023, 7:09 Uhr
Froh, dass der Umbaustress vorbei ist und nun die eigentliche Arbeit beginnt: Hildegard und Nino Orlandini haben seit Montag ihr neues Lokal am Bahnhof geöffnet. Die ehemalige „Lok“ heißt nun „Da Virginio“ und hat gemütliche Sitzecken mit Sofa, Latein-Büchern, Engelchen und Kaminattrappe. −Foto: ck

Etwa drei Wochen später als angekündigt aber noch im März hat das „Da Virginio“ (Bahnhofstraße 11) von Hildegard und Nino Orlandini die Türen geöffnet. Die wochenlange Pause mit Sanierung hat der ehemaligen Lok sichtlich gut getan – in neuem Flair mit viel Gemütlichkeit und Wohlfühlfaktor präsentiert sich das „Da Virginio“. Sogar eine Lese- und Kuschelecke gibt es, mit Kaminattrappe, die eigenhändig von Nino Orlandini verziert worden ist.

Gemütlichkeit ist Trumpf

Überlebt aus den Lokzeiten haben die Leuchter, Möbel und das geblümte Sofa vor dem Kamin. Ansonsten hat sich viel getan. Ganz neu glänzt die Küche, aus deren Wasserhähnen jetzt auch heißes Wasser kommt. Die gesamten Zuleitungen wie Armaturen sind ausgewechselt worden. Und neue Farbe hat die Wände des Lokals erobert. Hellere und dunkle Brauntöne wirken in Kombination mit goldenen Leuchtern und anderem Interieur edel und vor allem beruhigend. Die braunen Längsstreifen, die auf Normalzimmerhöhe mit einer durchlaufenden, braunen Abschlussbordüre enden, sollen den ehemaligen Bahnhofsräumen die Höhe nehmen. Dazu schmücken bodenlange Vorhänge die Fenster und grüne Topfpflanzen die Fensterbänke. Diese Atmosphäre mit viel Wohnzimmer-Charakter sollte nach der Restaurierung heraus kommen, sagt Hildegard Orlandini.

Zeit zum Einspielen

Mit insgesamt zehn Angestellten geht das Ehepaar Orlandini an den Start, bietet frische, regionale wie internationale Gerichte mit geschmacklich italienischer Einfärbung. Wegweisend war für Nino Orlandini die Küche seiner Mutter. „Das Wichtigste ist, dass es schmeckt!“, sagt er.

Die nächsten Tage, so Nino Orlandini, muss erst einmal das Team im „Da Virginio“ zusammenwachsen. Deshalb haben sich die Orlandinis mit Werbung für ihr neues Lokal noch zurückgehalten. Langsam soll sich der Betrieb einspielen und sich die Mitarbeiter kennenlernen, um der Aufgabe gewachsen zu sein. Vor allem für die Küchenbelegschaft ist das reibungslose Miteinander und die Abstimmung untereinander wichtig. Entgegen kommt den Orlandinis dabei, dass momentan Schulferien sind und damit ein Teil der Laufkundschaft, etwa für Pizza und schnelle Nudelgerichte zum Mitnehmen, noch nicht so präsent ist. Für die ist ein neuer Pizza-Ofen installiert worden. Neben den Gasträumen bei schönem Wetter auch die Terrasse vor der Türe, während der Bahnhofsvorplatz eher nur sporadisch als Platz für besondere Veranstaltungen dienen soll. Wer die Muse und die Zeit hat, kann sich vor die Kaminattrappe bei einem Glas Rotwein und einer Leckerei aus der Küche aufs Sofa lümmeln und etwas Tacitus genießen. Denn auch Lateinlektüre wartet in den Bücherregalen der Kuschelecke – „die wird sicher nicht gestohlen“, lacht Nino Orlandini.