Natur-Serie
„Auch wir sind Kelheim“: Gänsesäger

Der Urlauber aus dem hohen Norden hat sich bei uns eingenistet. Sein eigenes Taxi hat er mitgebracht.

15.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:00 Uhr
Christine Linhard
Das Gänsesäger-Weibchen ist mit seinem Nachwuchs unterwegs. Der nutzt gerne mal das „Elterntaxi“. −Foto: Michael Seidl

Im Landkreis Kelheim tummelt sich ein bunter Haufen an Tieren und Pflanzen. Die einen haben ihre Verwandtschaft eher im Osten, andere enge Beziehungen zum Mittelmeerraum oder sogar über den „Großen Teich“. Die Verwandten des Gänsesägers leben im Norden und statteten früher schon deutschen Flüssen und Seen in kalten Wintern regelmäßig Besuche ab. Ein paar Urlauber aber kamen, um zu bleiben – in den 1850er Jahren, im schönen Alpenvorland. Seither haben sich die Entenvögel auch bis zu uns an die Donau ausgebreitet: gut erkennbar am kessen Federschopf auf dem farbigen Kopf und am gebogenen, gesägten Schnabel. Der natürlich keine Gänse zersägt, sondern kleine Fische aus klarem Wasser schnappt. Höhlenbäume und Halbhöhlen in Felsen (oder Gebäuden), die sie als Nistplätze brauchen, finden sich auch in der Weltenburger Enge. Deswegen sind die Pärchen dort und auch im Altmühltal, z. B. an der Gronsdorfer Schleuse, gar kein so seltener Anblick mehr. Trotzdem bleiben sie etwas Besonderes – als „Familientaxi“ natürlich umso mehr!

Ob Tier, Pflanze, Biotop: Den Kreis Kelheim zeichnet eine große Vielfalt an belebter und unbelebter Natur aus. Gerne können Sie uns ein Foto dazu mailen (naturfotos@mittelbayerische.de). Mittelbayerische, Landschaftspflegeverband Kelheim VöF und „Nah-türlich! Umweltbildung und Naturerlebnis“ stellen wöchentlich ein zur Jahreszeit passendes Foto vor und verraten Wissenswertes dazu. Wichtig: Fotos dürfen keine Rechte Dritter verletzen (Urheberrecht etc.) und der Einsender muss alle erforderlichen Rechte besitzen, damit das Foto gedruckt und online verwendet werden kann.