Natur-Serie
„Auch wir sind Kelheim“: „Siebenpunkt“

Unser heimischer Marienkäfer hat sieben Punkte und Hunger auf Blattläuse. Die Asia-Konkurrenz hat von beidem noch viel mehr.

21.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:45 Uhr
Christine Linhard
Ein Siebenpunkt-Marienkäfer auf Beutezug: Unser Glückssymbol scheint auch selbst Glück zu haben in Sachen Konkurrenz. −Foto: Theo Körner

Es war einmal ein glücklicher Marienkäfer mit sieben Punkten auf dem Rücken. Am Ende des Winters krabbelte er hungrig aus seinem Versteck und begann zu fressen: 120 Blattläuse am Tag! Energie für die Eier, die bald gelegt werden wollten. Doch was soll denn das? Da knabbert ja schon ein fremder Marienkäfer an der Beute – und vertilgt 200 Blattläuse pro Tag! Und viel mehr Punkte auf den Flügeldecken hat er auch noch!!! … Lange Zeit fürchteten Insektenkundler, dass der als Schädlingsbekämpfer eingeführte Harlekin-Marienkäfer unserem heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer das Leben schwer machen würde. Doch neuere Zahlen deuten darauf hin, dass sich beide Arten anscheinend arrangiert haben: Bei der jüngsten NABU-Aktion „Insektensommer“ ging die Marienkäferzählung „fifty-fifty“ aus. Erste Entwarnung von Seiten der Forschung also – freilich nicht für die Blattläuse: Die alien-artigen Larven der Käfer schaffen sogar bis zu 1000 pro Tag!

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