Ein Konzert in den Felsenkellern ist eine Besonderheit. Viele Besucher fanden zum Auftritt der Marktkapelle den Weg in Bad Abbachs Unterwelt. Der erste Blick in das Gewölbe wurde spontan schon am Eingang mit einem „Wow“ quittiert.
Die gemauerten Gänge präsentierten sich mit Kerzen erhellt und Strahlern beleuchtet in anheimelndem Rot, das fast etwas Mystisches hatte. Der Gang weitete sich dann zu einem größeren Raum, in dem Stehtische aufgebaut waren und die Marktkapelle einen kleinen Sektempfang gab.
Hier begannen dann die Stuhlreihen für die Besucher, auch sie in einem geheimnisvollen Halbdunkel sitzend. Die Stühle waren bis auf den letzten Sitz belegt und manche Gäste lauschten dem Konzert im Stehen. Die Kapelle selbst stand in einem Mauerrund in helles Licht getaucht, denn die Musiker mussten ja schließlich ihre Noten lesen können.
Dirigent Michael Boritzka bildete die Verbindung zwischen Musikern und Publikum. Die Transformation des früheren Spielmannszugs zur Marktkapelle schreitet trotz großer Beschränkungen des Probenbetriebs in der Coronazeit voran. Er sei „äußerst zufrieden“, sagte Musiklehrer Hans Heiner Betting. „Sauber intoniert im Blech.“
Man spüre die Spielfreude der ganzen Kapelle. Die stimmte nach Stücken wie einem Festlichen Marsch oder der SMS Polka den Soundtrack zu Star Wars an und hatte auch die Drums of Corona oder den Wellermann mit dabei.
Die Veranstaltung soll nicht die letzte an diesem Ort bleiben. Ziel sei es, die Felsenkeller nun regelmäßig zu bespielen, sagte Bürgermeister Benedikt Grünewald. Bei vielen Bad Abbachern dürfte er damit auf große Zustimmung stoßen. „Da passt alles“, sagte zum Beispiel Andreas Blaha und regte an, die Keller doch auch für aufstrebende Musiktalente zu öffnen.
− lhl
Der musikalische Leiter der Marktkapelle, Michael Boritzka, verband Publikum und Kapelle.
