Es ist ein fast unglaublicher Betrag: In den 19 Jahren seit ihrer Gründung haben sich die Beträge, die die Angrüner Stiftung ausgeschüttet hat, auf eine Million Euro summiert. Sie unterstützte damit eine immense Anzahl von Projekten in der Großgemeinde Bad Abbach.
Eines bleibt unverrückbar immer gleich: Die Stiftung wird ausschließlich in Bad Abbach tätig. Immer wieder bekomme sie Anfragen aus anderen Teilen Deutschlands, berichtet der Vorstandsvorsitzende Florian Spies. Die Vorstandschaft der Angrüner-Stiftung tut sich bei solchen Anfragen sehr leicht mit der Entscheidung, ist doch in der Satzung der Stiftung eindeutig festgeschrieben, dass sämtliche Mittel für Projekte in der Großgemeinde Bad Abbach eingesetzt werden müssen.
Eine deutlich größere Bandbreite gibt es bei den Inhalten. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Jugend, Sport und Kultur. Dem Stifter-Ehepaar Adolf und Erna Angrüner waren diese Bereiche ein großes Anliegen. Im Jahr 2020 zum Beispiel verteilte sich die ausgeschüttete Summe von 101 000 Euro folgendermaßen: 34 000 Euro für den Sport, 21 000 für die Jugend, 20 000 für die Schulen, 15 000 für die Kultur, 7 000 für die Musik und 4 000 für Studienunterstützung.
„Welch ein Luxus, eine solche Stiftung zu haben“, kommentierte Bürgermeister Dr. Benedikt Grünewald bei einem Treffen mit Florian Spies im Gemeindehaus, das der Markt Bad Abbach kürzlich erworben hat. Auch hier wird die Stiftung indirekt mit von der Partie sein. Wer auch immer die verschiedenen Räumlichkeiten fest oder wechselnd beziehen wird, wird Kosten für die Ausstattung haben und kann dabei mit der Unterstützung der Stiftung rechnen, sagte Florian Spies. Jeder Verein, jede Gruppe hab ja im Moment Ausfälle, weil eingeplante Einnahmen wegen Corona nicht erzielt werden konnten.
Glücklicherweise ist die Stiftung in der Lage, auch in der nun schon lange andauernden Null-Zins-Phase sehr gute Erträge des angelegten Vermögens zu erwirtschaften. Schon zu Beginn der Ausschüttungen waren es jedes Jahr zirka 50.000 Euro, die verteilt wurden. Im Lauf der Zeit hat sich das Stiftungsvermögen erhöht, die Ausschüttungen wurden mehr. Allein im laufenden Jahr liegen sie bisher schon bei über 90.000 Euro.
Da geht es um ganz kleine Dinge, die das Leben einfach ein wenig bereichern. Zum Beispiel, dass zum Schulsportfest der Eis-Wagen kommt. Da geht es aber auch um richtig große Sachen. Mit 50.000 Euro fördert die Stiftung die Entstehung einer kulturellen Mitte im kleinen Ortsteil Saalhaupt. Eine hoch engagierte Dorfgemeinschaft setzt sich hier dafür ein, dass ihre Vereine und ihre Jugend wieder eine Bleibe in einem Dorfgemeinschaftshaus finden. Die Stiftung hilft hier gerne dazu.
Große Nutznießer der Stiftung sind generell die Schulen und die Betreuungseinrichtungen sowie die Sportvereine. In diesen Bereichen sind auch dauerhafte Projekte entstanden, die auf die Förderung durch die Stiftung zurückgehen. Zum Beispiel der Angrüner-Lauf, bei dem Schüler und Lehrkräfte für ihre Schulen Kilometer für Kilometer Euros erlaufen können.
Manchmal ist eine Investition besonders segensreich. Schon vor Beginn der Pandemie hatte die Stiftung damit begonnen, Klassensätze an i-Pads anzuschaffen. Speziell bei der Mittelschule war die Landung in der Realität des Homeschoolings deshalb nicht gar so hart wie anderswo.
Der Vorstand der Stiftung wird nach dem Wunsch der Stifter aus Mitgliedern der Familien Spies und Weißgerber besetzt. Im Januar 2020 übergab nach 18 Jahren Arbeit für die Stiftung Konrad Spies den Vorsitz an seinen Sohn Florian. Den Posten für den 2008 verstorbenen Dr. Herbert Weißgerber übernahm dessen Sohn Stefan. Als weiteres Mitglied des Vorstands fungiert Dr. Marcus Spies. Die Mitglieder des Stiftungsbeirats sind qua Amt festgelegt. Es sind die Rektorin/der Rektor der beiden Schulen sowie die jeweiligen Vorsitzenden des Heimat- und Kulturvereins, des TSV Bad Abbach und der Königlich-privilegierten Feuer- und Zimmerstutzengesellschaft Bad Abbach.
